Das Lippenblütengewächs hat unsere Fensterbänke und Kochtöpfe im Sturm erobert und ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken: Basilikum. Das Königskraut überzeugt mit pfeffrig-feurigem Aroma, ist appetitanregend und kann mehr als nur dekorativ auszusehen. Wir geben Tipps zur Lagerung und Verwendung und klären auf, was es mit dem Hype um das Superfood Basilikumsamen auf sich hat.
Basilikum assoziieren wir unweigerlich mit italienischem Genuss: Insalata Caprese – Büffelmozzarella, aromatische Tomaten und Basilikumblätter – oder Pesto alla genovese. Schon beim Gedanken daran würden wir am liebsten direkt einen Tisch beim Lieblingsitaliener reservieren. Aber nicht nur die italienische Küche wartet mit unwiderstehlichen Einsatzmöglichkeiten für Basilikum auf – auch aus der asiatischen Küche ist Basilikum nicht wegzudenken.
Weit gereistes Kraut: Basilikum
Für Sie ist Basilikum ganz selbstverständlich Bestandteil unserer heimischen Küchenkräuter? Weit gefehlt – das Kraut ist erst seit dem 16. Jahrhundert hierzulande bekannt. Man ist sich nicht einig über seine ursprüngliche Herkunft. So werden Indien, Afghanistan und Afrika in der Literatur als Heimat des Basilikums genannt. So oder so: Die Basilikumpflanze mag es warm. In Deutschland wird sie daher kaum kommerziell angebaut, die Pflanze gedeiht besser in tropischen und gemäßigten Breiten. In den Mittelmeerländern findet man daher auch auf europäischem Grund Anbauflächen für Basilikum.
Grüner Daumen? Basilikum selbst ziehen!
Wir haben schon gelernt: Basilikum mag es warm. Aber wenn Sie mit einem grünen Daumen gesegnet sind, dann schrecken Sie nicht davor zurück, Basilikum auch zu Hause anzubauen. Denn ohne Frage schmeckt erntefrisches Basilikum mit Abstand am aromatischsten. Wichtig ist: So sonnig und warm wie möglich sollte es sein.
Machen Sie lieber einen Ausflug in die Gärtnerei Ihres Vertrauens, um dort Basilikum-Pflänzchen oder Saatgut zu kaufen, als auf Supermarkt-Töpfe zurückzugreifen. Denn letztere sind wenig robust und mindern den Erfolg auf die eigene, erfolgreiche Basilikumzucht.
Ein weiterer Tipp ist: Regelmäßig Triebe ernten. Denn es wachsen nur neue Basilikumblätter nach, wenn keine Blüten entstehen. Mithilfe einer Schere sollten Sie nicht einzelne Blätter, sondern ganze Triebe ernten. Man sagt, dass der Gehalt an gesundheitsförderlichen ätherischen Ölen am frühen Abend am höchsten ist – also einfach frisch vor dem Abendessen ernten. Achtung: Wenn zu viele Triebe der Basilikumpflanze geerntet werden, kann sie sich nicht mehr regenerieren. Also sollten Sie maximal ein Drittel der Pflanze ernten.
Die wärmeliebende Pflanze ist frostempfindlich. Sie hält höchstens Temperaturen von minus zehn Grad aus – aber schon bei Plusgraden von unter zwölf stellt sie ihr Wachstum ein. Deshalb: Wenn Sie draußen im Beet Basilikum ziehen wollen, beherzigen Sie folgenden Tipp: Pflanzen Sie das Basilikum in einen Kübel, den Sie zu Beginn der kalten Jahreszeit dann leicht aus dem Beet in die Wärme bringen können. So lässt sich die Pflanze auch mehrjährig erhalten.
Wie bewahre ich geerntete Basilikumtriebe auf?
Jeder weiß: Geerntete Kräuter halten nicht lange. Jedenfalls nicht, wenn man sie einfach so auf dem Küchentresen liegen lässt. Was sind also die geeignetsten Methoden, um Basilikumblätter so lange wie möglich frisch und aromatisch zu halten?
Besonders gut wird das authentische Aroma des Basilikums beibehalten, wenn man die Blätter in Öl einlegt und dort zwei Wochen ziehen lässt. Die Aromen gehen in das Öl über – als Resultat erhält man ein wunderbar einsetzbares Öl.
Wenn Sie lieber Basilikumblätter statt –öl einsetzten möchte, gibt es auch einige Möglichkeiten zum Haltbarmachen. Wie zum Beispiel tiefgefrieren. Dabei gilt für Basilikum – wie auch generell für Kräuter – dass Sie auf vorheriges Blanchieren verzichten sollten. Einfach waschen, abtropfen lassen und dann portionsweise einfrieren. Toller Tipp: Pürieren Sie die Basilikumblätter zusammen mit etwas Olivenöl und füllen Sie die Mischung in Eiswürfelbehälter. So ist es praktisch portioniert und bis zu einem Jahr im Tiefkühlschrank lagerfähig.
Wollen Sie frische Basilikumblätter nutzen, dann legen Sie die noch etwas feuchten Kräuter auf ein Küchentuch und lagern Sie diese in einer verschlossenen Dose im Kühlschrank. So sind die Basilikumblätter im BioFresh mit der Hydrosafe-Einstellung fast zwei Wochen lang noch frisch und intensiv aromatisch.
Alternativ können Sie auch folgende Methode ausprobieren: Eine Dose mit Kieselsteinen zur Hälfte füllen und mit Wasser aufgießen, sodass die Kiesel halb bedeckt sind. Darauf ein Tuch mit den Kräutern legen und die Dose luftdicht verschlossen im Kühlschrank lagern.
Ungeeignet ist es, die Basilikum-Triebe in ein Glas mit Wasser zu stellen – so fangen die Stängel schnell an zu faulen.
Nicht nur frisch, auch im Gewürzregal findet sich Basilikum. Im Supermarkt wird neben getrocknetem Basilikum auch angeboten. Wählen Sie die gerebelte Variante – denn dieses hat mehr Aroma als das getrocknete Basilikum. Beim gerebelten Basilikum werden die Blätter von den Stängeln abgestreift und zerkleinert.
Ab in die Küche: kulinarischer Genuss mit Basilikum
Es gibt mehr als 60 verschiedene Basilikumarten – von Sorten mit zitronigem Duft (Zitronenbasilikum), über Zimt- und Lakritzbasilikum, Thai-Basilikum bis hin zu Arten mit roten Blättern. Sie unterscheiden sich dezent in ihren jeweiligen Aromen und machen auch optisch ganz schön was her. Thai-Basilikum und andere asiatische Arten sind natürlich für die asiatische Küche prädestiniert, zum Beispiel für Thai-Pasten oder Sommerrollen, Wok-Gerichte oder Suppen.
Mediterrane Basilikumarten passen ideal zu den Klassikern Pesto und Caprese. Übrigens: Haben Sie schon mal von Pistou gehört? Klingt fast wie Pesto und ist auch tatsächlich die französische Form der leckeren Paste. Zusätzlich zu Basilikum, Knoblauch und Olivenöl werden hier Mandeln und Gruyère statt Pininenkerne und Hartkäse zusammengemixt. Verfeinert werden kann Pistou dann noch mit Tomaten, Petersilie und Chili. Probieren Sie es doch mal aus!
Grundsätzlich sollten Sie folgende Tipps beim Einsatz von Basilikum in der Küche beachten: Basilikum immer erst am Ende der Kochzeit zugeben. Der Grund: Die wertvollen ätherischen und aromatischen Öle verflüchtigen sich unter Hitzeeinwirkung. Außerdem sollten Sie Basilikum nicht hacken – besser einfach die Blätter zerzupfen oder zusammenrollen und mit einem scharfen Messer in feine Streifen schneiden.
Gesundheitsförderliches Gewürz – Superfood Basilikum?
Basilikum kann aber mehr als nur würzen: Schon seit mehr als 4.000 Jahren ist das Lippenblütengewächs im Mittleren Osten nicht nur als Würz-, sondern auch als Heilkraut bekannt.
Die gesundheitsförderlichen Substanzen in der Basilikumpflanze sind in erster Linie die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe. Man schreibt der Pflanze zahlreiche heilsame Wirkungen zu: Beruhigend, schmerzlindernd, appetitanregend, blutzuckersenkend und entkrampfend sind nur einige Beispiele dafür.
Seit jeher werden auch Basilikumsamen solch positive Wirkungen zugesprochen. Vor kurzem wurden die Samen wieder „neu entdeckt“, sodass inzwischen ein regelrechter Hype um Basilikumsamen als Superfood entstanden ist. Dieser ist vor allem auf die ätherischen Öle sowie deren und entzündungshemmende Wirkung zurückzuführen. Daneben haben die Samen aber auch einen hohen Ballaststoffgehalt. Ganz ähnlich den schon lange beliebten Chia-Samen haben Basilikumsamen eine Gel-bildende Wirkung: Sie quellen in Wasser auf und verdicken so beispielsweise Getränke.
Ziehen Sie zuhause Ihre eigene Basilikumpflanze? Welche Tipps haben Sie für einen erfolgreichen Eigenanbau? Was ist Ihr Lieblingsgericht, in dem Basilikum eine Hauptrolle spielt? Haben Sie schon mal Basilikumsamen probiert? Hinterlassen Sie einen Kommentar unter diesem Beitrag zum Thema „Basilikum“. Gerne können Sie diesen Beitrag auch bei Facebook oder Twitter teilen.