Spätestens seit dem Trend um das Kokosöl ist die Kokosnuss wieder in aller Munde. Kein Wunder, denn die Steinfrucht, die so exotisch duftet und uns von tropischen Stränden träumen lässt, hat auch einiges zu bieten – sogar weit mehr als nur ihr Öl. Ob nun Kokosraspel, Kokoswasser oder die reichhaltige Kokosmilch: Kokosnuss ist genau das richtige für Genießer!

„Wer hat die Kokosnuss geklaut?“ fragt sich in dem beliebten Kinderlied die Affenbande. Ein Funken Wahrheit steckt schon dahinter, denn ganz genau ist nicht bekannt, wie sich die Kokosnuss in den Tropen ausgebreitet hat – oder wer sie wohin verschifft hat. Fällt die Steinfrucht nämlich einmal ins Wasser, kann sie tausende von Kilometer im Meer treiben, ohne ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Die Herkunft der Kokosnuss bleibt also ein Mysterium.

Kokosnuss – die wichtigste Nuss der Welt

Widmen wir uns nun also erstmal der Kokospalme, die eine bedeutende Kulturpflanze in den Tropen ist. Ihre botanische Bezeichnung lautet Cocos nucifera. Sie ist die einzige Art der Gattung und gehört zu der Familie der Palmengewächse. Die Frucht der Kokospalme – die Kokosnuss – ist eine Steinfrucht. Eine Pflanze bringt 50 bis 80 Nüsse pro Jahr hervor, die etwa ein Jahr an der Palme reifen. Die Frucht hat eine grüne, ledrige Haut, unter der sich eine zunächst fleischige, später faserige Schicht befindet. Darunter liegt der Steinkern mit der sehr harten Schale und den charakteristischen drei Punkten, den sogenannten „Augen“. Außerhalb ihrer Anbauländer kommen Kokosnüsse meist geschält auf den Markt, sodass die harte, faserige Nussschale sichtbar ist. So kennen wir die Kokosnuss aus dem deutschen Supermarkt häufig. Hauptexporteure sind Indonesien, die Philippinen und Sri Lanka.

Kokosnuss

Viele Kokosnüsse kommen aus Indonesien, den Philippinen und Sri Lanka

Wie knackt man die Kokosnuss?

Es klingt zwar unmöglich, aber tatsächlich lässt sich eine Kokosnuss auch zuhause knacken: Bohren Sie dazu zwei der drei Augen mit einem Schraubenzieher an und gießen Sie das enthaltene Kokoswasser ab. Nun können Sie die Schale mit einem Hammer aufschlagen. Falls Ihnen diese Methode zu grob erscheint, können Sie die wasserfreie Nuss alternativ in den Backofen bei 200 °C legen, dann platzt die Schale problemlos. Das weiße Fruchtfleisch können Sie anschließend mit einem Messer herausschneiden. Die anhaftende braune Schale kann mit einem Sparschäler abgetrennt werden. Das Kokoswasser ist übrigens sehr erfrischend als Getränk und kann zudem zur Zubereitung von leckeren Curry-Gerichten genutzt werden.

Übrigens: Das beliebte Kokosöl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen, da es etwa 37 Prozent Fett enthält. Aber nicht nur Fett findet sich im Fruchtfleisch, auch 9 Prozent Ballaststoffe können die Steinfrüchte vorweisen. Darüber hinaus enthalten sie Biotin und Mangan.

Beachten sie allerdings beim häufigen Verzehr von Kokosmilch und Kokosöl, dass die enthaltenen Fette größtenteils aus gesättigten Fettsäuren bestehen. Ernährungswissenschaftler und Ärzte raten deswegen nur zur sparsamen Verwendung derartiger Produkte, da diese bei übermäßigem Verzehr unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern könnten.

Jung und frisch oder doch ausgereift?

Mittlerweile finden sich drei Angebotsformen auf dem deutschen Markt: Junge Trinkkokosnüsse sind die noch jungen Nüsse mit ihrer grünen Schale, die nur in kleinen Mengen per Luftfracht eingeführt werden. Ausgereifte Kokosnüsse besitzen schon einen deutlich höheren Stellenwert, es werden etwa 5.000 Tonnen aus Indonesien, der Dominikanischen Republik und Sri Lanka importiert. Spitzenreiter ist allerdings das Kokosfleisch: Davon wird nochmal die drei- bis vierfache Menge importiert. Das Kokosfleisch wird auch in hohem Maße in der verarbeitenden Industrie genutzt.

Das Fruchtfleisch der Kokosnuss kann man direkt pur essen. Geraspelt passt es auch zu Müsli, Süßspeisen, Eiscreme oder exotischen Soßen. Getrocknete Kokosraspel eignen sich zum Kochen, z. B. für Currys, aber ebenso zum Backen. Probieren Sie doch mal aus, Ihre Kokosraspel leicht in der Pfanne zu rösten – sie werden mit einem vollen Aroma belohnt.

Ganze Kokosnüsse halten sich an einem kühlen Ort etwa eine Woche. Geraspeltes Fruchtfleisch, wenn es dicht verpackt ist, hält sich in Ihrem Kühlschrank zwei Wochen lang.

Frische Kokosmilch am Meer

Viele assoziieren mit der Kokosnuss auch Sonne, Strand und Meer

Wie erkenne ich eine reife Kokosnuss?

Um herauszufinden, ob eine Kokosnuss reif ist, müssen Sie die Steinfrucht nur in die Hand nehmen und schütteln. Fühlt sich die Frucht schwer an und hören Sie das Kokoswasser im Inneren, dann haben Sie eine gute Kokosnuss erwischt. Hintergrund dieser „Schüttelprobe“ ist der Reifeprozess der Kokosnuss: In der Frucht findet sich fetthaltiges Kokoswasser, in dem sich bei der Fruchtentwicklung nach und nach ein festes, weißes Fruchtfleisch bildet. Ist die Kokosnuss reif, ist die Frucht nur noch bis zur Hälfte mit Kokoswasser gefüllt – bei der „Schüttelprobe“ sollte es also noch leicht gluckern in der Kokosnuss. Wichtig ist aber: Wenn kein Kokoswasser mehr vorhanden ist, ist das Fleisch ungenießbar.

Ist Kokosmilch und Kokoswasser das Gleiche?

Häufig passiert es, dass das Kokoswasser – also die Flüssigkeit im Inneren der Frucht – fälschlicherweise als Kokosmilch bezeichnet wird. Kokosmilch wird allerdings aus dem Kokosfleisch gewonnen. Hierfür wird das Fruchtfleisch portionsweise mit Wasser püriert und danach gesiebt – es entsteht Kokosmilch. Durch einen hohen Fettgehalt und die cremige Konsistenz wird es häufig für die Zubereitung von Thai-Currys oder Soßen genutzt. Kokoswasser von jungen Kokosnüssen dagegen wird als Erfrischungsgetränk genossen. Mittlerweile findet man diese Getränke auch in Flaschen abgefüllt in deutschen Supermärkten.

Mögen Sie das exotische Kokosaroma? Und haben Sie schon mal das erfrischende Kokoswasser probiert? Gerne können Sie den Artikel auch bei Facebook oder Twitter teilen.

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.