Warum sollte Essen nie süßer als Wein sein? Das erklärt Liebherr Weinexperte und Master-Sommelier Frank Kämmer im aktuellen Blogbeitrag.
Die Wahl eines wirklich passenden Weins zum jeweiligen Gericht scheint manchmal wie ein Buch mit sieben Siegeln. Warum nur mundet der eine Wein als Getränk zu einem Essen besonders, während der andere plötzlich nicht mehr so gut schmeckt, wenn man ihn als Speisenbegleiter verkostet. Einer der wichtigsten, aber leider viel zu oft missachteten Grundsätze lautet: Das Essen darf niemals süßer sein als der Wein. Der Grund: Wenn man zu süßen Speisen einen trockenen Wein trinkt, wird diese unsäglich sauer, ja sogar geradezu mostig schmecken. Deshalb sollte man sich nicht dazu verführen lassen, einen trockenen Wein, auch wenn er ein noch so fruchtiges Aroma haben mag, zu süßen Desserts zu reichen. Eine süße Auslese vom Gewürztraminer wird sicher gut zum Nachtisch schmecken, ein trocken ausgebauter Gewürztraminer, auch wenn er vielleicht ein ähnliches Aroma hat, hingegen nicht.
Doch nicht nur auf die offensichtliche Süße, wie man sie bei Desserts findet, sollte man beachten. Auch viele andere Gerichte, bei denen man es eigentlich nicht erwartet, haben manchmal süße Komponenten. So kann in Butter glasiertes Gemüse ebenso eine gewisse Süße zu einem Gericht bringen, wie beispielweise auch das Fleisch von Krustentieren oft eine leichte Süße aufweist. Ebenso haben auch reduzierte Bratensaucen nicht selten eine solche unterschwellige Süße. Hier sollte man daher ebenfalls darauf achten, dass man keine „knochentrockenen“ und allzu säurebetonten Weine dazu reicht.
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