Das Weihnachtsfest für viele auch ein Anlass, sich im Familien- und Freundeskreis eine kulinarische Freude zu machen. Liebherr Master Sommelier Frank Kämmer verrät, welche „Festtags-Weine“ bei ihm in diesem Jahr zum Fest geöffnet werden.
Rosé-Champagner als Allrounder
Während man in Deutschland beim Stichwort Champagner meist eher an die Party zum bevorstehenden Jahreswechsel denkt, gilt der noble Schaumwein aus der Region nord-östlich von Paris in England hingegen als bevorzugter Drink zum feierlichen Anstoßen an Weihnachten. Ob zur Einstimmung auf die Bescherung am Heiligen Abend, als Begleitung zum Brunch am nächsten Morgen oder als Aperitif zum festlichen Abendessen im Familienkreis – eine Flasche Champagner kann zu verschiedenen Anlässen während der Feiertage viel Freude bereiten. Besonders beliebt und gut geeignet an Weihnachten ist hierbei ein Rosé-Champagner. Die hübsche Farbe passt ebenso zum Fest wie die im Vergleich zu den meisten weißen Champagner etwas deutlicher ausgeprägte Fruchtigkeit im Geschmack. Und auch als Essensbegleiter ist ein Rosé-Champagner gerade im Winter nicht zu unterschätzen. Denn anders als zur hierzulande allgemein üblichen Verwendung von Champagner lediglich als Aperitif vor dem Essen, können vor allem etwas körperreichere Vertreter dieser edlen Schaumweinart auch sehr gut als Essensbegleiter während eines Menüs getrunken werden. Sie präsentieren sich dabei oft erstaunlich vielseitig und können mit Ausnahme von süßen Desserts fast jedes Gericht harmonisch begleiten.
Burgunder zu Gans
Der Duft, der vor einer knusprigen Gans aus dem Backofen an einem kalten und (hoffentlich) schneereichen Weihnachtsfeiertag entströmt, macht für viele das Fest erst so richtig perfekt. Für Weinliebhaber wird dieser Genuss aber erst durch die Wahl eines wirklich passenden Weins vollendet. Doch obgleich man spontan dazu geneigt ist, an Weihnachten einen besonders feinen Rotwein zu öffnen, passt zur winterlichen Deftigkeit einer gut gewürzten Gans ein Wein von eher ländlicher Herzhaftigkeit eigentlich besser. Ideal sind daher beispielsweise etwas saftigere Pinot Noirs aus Burgund, die durchaus auch ein wenig rustikaler ausfallen dürfen. Ein typisches Beispiel wäre ein Wein aus Santenay oder Maranges. Diese Weinbaugemeinden liegen im Süden der Côte de Beaune und sind für saftig-fruchtige Rotweine mit ländlich-feinwürzigem Charakter und festem Rückgrat bekannt. Italienfans finden ähnliche Anlagen beispielsweise bei einem Barbera d’Alba aus Piemont. Rotweine dieses Stils sollten dann aber auch nicht ganz bei Zimmertemperatur, sondern etwas darunter, idealerweise bei rund 16 °C – 17 °C serviert werden.
Portwein zum Gebäck
Einer der schönsten kulinarische Bräuche zum Fest ist der Genuss von Weihnachtsgebäck mit einem guten Portwein. Bei uns ist das Bewusstsein um die Vielfalt und Qualität dieser Weinart jedoch leider noch nicht allzu weit verbreitet. Denn während einfache, billige Portweine auch nur einfach, süß und alkoholisch schmecken, können bessere Varianten eine faszinierende Frucht, Komplexität und charaktervolle Persönlichkeit aufweisen. Als feinste Vertreter hierbei gelten die Vintage Ports, die nur in besonders guten Jahrgängen erzeugt werden und durchaus Preis und Qualität eines Spitzenrotweins aus Bordeaux erreichen können. Ein Geheimtipp unter Kennern ist aber auch der Late Bottled Vintage Port (oft auch als LBV abgekürzt). Dieser gilt als der „kleine Bruder“ eines echten Vintage Ports, kann ebenfalls bereits über eine bemerkenswerte Frucht und Finesse verfügen, ist jedoch deutlich günstiger und hat daher meist ein sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis zu bieten. Stilvoll vor dem Servieren in eine Karaffe umgegossen und aus kleineren, tulpenförmigen Gläsern genossen gibt es kaum ein passenderes Getränk, um Plätzchen, Stollen und Co. zum besinnlichen Ausklang eines Weihnachtsabends zu begleiten.
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