Die Süßkartoffel macht ihrem Namen alle Ehren, denn sie ist tatsächlich süßlich im Geschmack und lässt sich trotzdem ähnlich wie die Kartoffel verwenden. Mit letzterer ist sie wiederrum gar nicht eng verwandt, obwohl ihre Bezeichnung darauf schließen lässt. Doch nicht nur das ist überraschend an der orangenen Wurzelknolle. Wir verraten Ihnen noch mehr über den Exoten im Gemüseregal.
Die Süßkartoffel wird aufgrund ihrer botanischen Bezeichnung Ipomoea batatas auch Batate genannt. Sie ist die stärkereiche Knolle der Knollenwinde, bei der es sich um eine einjährige Pflanze handelt. Die Schale der Süßkartoffel kann hellbraun, rötlich oder purpurn gefärbt sein. Das Fleisch wiederrum nimmt eher eine weiße, gelbliche oder tieforangene Farbe an. Die großen Wurzelknollen können bis zu drei Kilogramm schwer werden, wiegen aber durchschnittlich nur 300 Gramm.
Geschichte der Batate
Ursprünglich stammt die Süßkartoffel aus Südamerika. Im 15. Jahrhundert gelangte die Knolle durch die Spanier nach Europa. Heute wird sie deswegen nicht nur in den Tropen und Subtropen angebaut, sondern auch in Italien, Portugal und Spanien. Süßkartoffeln werden ganzjährig angeboten und ersetzen die Kartoffel, wo diese nicht angebaut werden kann. In den gemäßigten Klimazonen ist die Hauptsaison im Spätsommer und im Herbst. In den Tropen wachsen die Knollen das ganze Jahr über.
Süßkartoffel als Grundnahrungsmittel
Hätten Sie es gewusst? Die jährliche Welternte der großen Knolle beträgt stattliche 105 Millionen Tonnen. Größter Produzent mit 80 Prozent ist dabei China. Obwohl die Süßkartoffel ursprünglich aus Südamerika stammt wird hier vergleichsweise wenig Batate angebaut. In Deutschland zählt die Knolle eher zu den Exoten unter den Gemüsesorten, aber für einen großen Teil der Weltbevölkerung ist die Süßkartoffel ein Grundnahrungsmittel. In ihren Anbauländern hat das Gemüse einen Stellenwert, der dem Stand der Kartoffel in Deutschland entspricht.
Übrigens ist die Süßkartoffel trotz ihres gleichen Namens nur sehr entfernt mit der Kartoffel verwandt. Die Süßkartoffel zählt nämlich botanisch gesehen, wie oben erwähnt, zu den Windengewächsen, während die Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen zählt. Naheliegender wäre es die Süßkartoffel mit der Yamswurzel zu verwechseln, die sehr viele Ähnlichkeiten aufweist.
Süßkartoffeln mögen es kühl
Süßkartoffeln finden Sie mittlerweile in fast jedem Supermarkt und Discounter. Wählen Sie bei ihrem Einkauf nur feste, pralle und unverletzte Knollen aus, die sich schwer anfühlen. Zuhause angekommen sollten Sie die Süßkartoffeln an einem dunklen, kühlen und gut gelüfteten Ort aufbewahren. Dort sind sie dann bis zu zehn Tage haltbar. Lagern Sie die Süßkartoffel nicht im Kühlschrank unter 10 °C, sonst treten unerwünschte Bräunungen auf. Höhere Temperaturen von über 16 °C dagegen lassen die Knollen keimen und vorschnell verderben. Ideal für die Aufbewahrung ist der Keller oder, falls ein solcher nicht vorhanden ist, ein Kühlschrank mit Kellerfach.
Wozu passt der Exot?
Der Geschmack der Süßkartoffel kann als kastanienartig und süßlich beschrieben werden. Im englischen Sprachraum wird die Süßkartoffel analog zum Deutschen sweet potato genannt – die süße Kartoffel. Hinsichtlich ihrer Zubereitung sind Süßkartoffeln ähnlich zu verarbeiten wie Kartoffeln. Und die Möglichkeiten sind schier unendlich – gekocht, gebraten oder im Ofen gebacken. Die Süßkartoffel ist der perfekte Begleiter zu Fleisch und Fisch. In den Anbauländern wird sie sogar zum Brotbacken verwendet. Dort wird darüber hinaus nicht nur die Knolle genossen, sondern auch die treibenden Blätter, die als eine Art nährstoffreicher „Spinat“ verzehrt werden. Außerdem werden die Knollen zur Herstellung von Branntwein und Spirituosen sowie zur Stärkegewinnung genutzt.
Übrigens gibt es auch feine Unterschiede in den Sorten der Süßkartoffel. Die orangefleischigen Sorten sind nach dem Garen meist süßlich und weich. Hell- bis weißfleischige Arten dagegen sind gegart trockener, fester und weniger süß.
Rezepte schnell selbst gezaubert
Beim Einkaufen von herzhaften Knabbereien kommt man kaum mehr drum herum: Süßkartoffelchips. Wir erklären Ihnen, wie Sie den schmackhaften Snack im Handumdrehen selber machen können. Alles, was Sie benötigen, sind zwei große Süßkartoffeln, Frittieröl und Meersalz. Dann geht es los:
- Das Öl im Topf oder in der Fritteuse auf 180 °C erhitzen.
- Die Süßkartoffel in der Zwischenzeit schälen und in feine Scheiben hobeln.
- Sobald das Öl heiß ist, die Scheiben hineingeben und ein bis zwei Minuten frittieren, bis die Kartoffelscheiben goldbraun sind.
- Auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Meersalz bestreuen.
Aber nicht nur herzhaft zubereitet schmecken Bataten vorzüglich, auch bei einem süßen Nachtisch eignet sich die Süßkartoffel als Basis. Besonders die gelbfleischige Süßkartoffel bietet sich hierfür an. Das Fruchtfleisch wird püriert und für Kuchen oder Muffins verwendet. Oder Sie zerteilen die Süßkartoffel in Scheiben, trocknen diese und kandieren sie anschließend.
Noch ein kleiner Hinweis zur Zubereitung: Der Milchsaft, der beim Schneiden und Schälen aus der Knolle austritt, ist ungefährlich.
Gesunde, kalorienreiche Knolle
Nicht nur in der Zubereitung ist die Süßkartoffel ein Multitalent, auch ihre Nährstoffe können überzeugen. Süßkartoffeln sind stärke- und eiweißreich. Hohe Gehalte an Mineralstoffen, wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kupfer, aber auch die Vitamine E und C machen die Knolle ernährungsphysiologisch wertvoll. Bei gelbfleischigen Sorten ist zudem viel Vitamin A enthalten. Gleichzeitig sollte erwähnt werden, dass Süßkartoffeln mit einem Energiegehalt von 108 kcal bzw. 452 kJ pro 100 g eher kalorienreich sind im Vergleich zu anderen Gemüsesorten.
Haben Sie etwas Neues gelernt über die Süßkartoffel? Wie bereiten Sie die Knolle am liebsten zu? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns oder diskutieren Sie mit uns auf Facebook.