Sind Sie auch schon auf den Zug des unverpackten Einkaufens aufgesprungen? In allen größeren Städten sprießen die „Unverpackt“-Läden aus dem Boden und in Supermärkten und Discountern werden zunehmend Gemüsenetze und Co. angeboten. Wir erklären, warum dieser Trend wichtig ist, wie man ganz problemlos zum „Einsteiger“ wird und warum es auch Ihr Leben leichter machen kann. Wir geben Ihnen fünf Tipps und Tricks an die Hand, mit denen das Einsparen von Kunststoffverpackungen für Lebensmittel kinderleicht wird.
Wir bekommen es tagtäglich und überall mit: Umweltschutz ist aktuell ein Topthema – und das aus gutem Grund. Eine Rolle spielt dabei der Kunststoff, der unter anderem durch unseren Verpackungsmüll in die Natur gelangt. Das bekommen wir hierzulande nur geringfügig mit, denn der Müll sammelt sich vor allem woanders, stammt aber auch aus unseren Mülltonnen. Die drei Flüsse weltweit, die die größten Mengen Kunststoff ins Meer spülen, liegen allesamt in Asien. Dort sieht man aufgrund der Müllteppiche an manchen Stellen nicht einmal mehr das Wasser im Flussbett.
Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht
Die Umweltauswirkungen sind also immens. Grund genug, den Verbrauch von Kunststoffen zu minimieren, finden wir. Ein guter – weil so simpler – Ansatzpunkt sind Lebensmittelverpackungen. Ohne Frage: Manche Lebensmittelverpackungen sind unentbehrlich oder wünschenswert. Sie helfen, Lebensmittel länger frisch zu halten und tragen damit zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bei. Andere Lebensmittelverpackungen hingegen sind nicht zwingend nötig und können getrost vermieden werden.
Bio-Produkte in Plastikverpackungen: Was soll das denn?
Es ist der klassische Aufreger: Man steht im Supermarkt und möchte die ökologisch nachhaltigeren Varianten an der Obst- und Gemüsetheke kaufen – und dann diese Plastikverpackungen. Schon steht man vor der Entscheidung, ob die Bio-Variante nun tatsächlich noch die bessere Wahl ist. Die Antwort lautet ganz klar: ja. Bietet ein Supermarkt eine konventionell und eine ökologisch erzeugte Ware an, dann besteht die Verpflichtung, diese eindeutig voneinander zu trennen und zu kennzeichnen – dazu ist die Verpackung da. Weil aktuell noch geringere Mengen Bio-Produkte angeboten werden, sind diese im Regelfall gesondert verpackt, weil so weniger Verpackungsmaterial nötig ist.
Tipp 1: Im Bio-Supermarkt einkaufen
Es gibt bereits innovative Ideen, die helfen sollen, die Kennzeichnungspflicht einzuhalten und gleichzeitig die Verpackung einzusparen. Eine davon ist die Laser-Variante, bei der Produkte mit dicker Schale, beispielsweise Süßkartoffeln und Avocado, das EU-Bio-Siegel eingebrannt bekommen. Die einfachste Lösung ist es jedoch im Bio-Supermarkt einzukaufen. Da es hier ausschließlich bio-zertifizierte Ware zu kaufen gibt, muss diese nicht gesondert gekennzeichnet werden und somit fällt hierfür schon einmal weniger Verpackungsmüll an.
Tipp 2: Vorhandene Dosen, Beutel und Co. nutzen statt teure Neuanschaffungen zu machen
Wer am liebsten direkt loslegen möchte und bei seinen Einkäufen fortan auf unverpackte Lebensmittel zurückgreifen will, dem steht nichts im Wege. Dazu ist keine besondere Ausrüstung vonnöten, vorhandene Frischhalteboxen, Beutel und Dosen erfüllen ihren Zweck. Es gibt jede Menge schicke Lösungen, die das verpackungsfreie Einkaufen erleichtern, aber sicher findet sich bei Ihnen zu Hause genug wiederverwendbares Verpackungsmaterial, ohne hierfür zusätzliches Geld investieren zu müssen.
Tipp 3: Dunkel, trocken und luftdicht lagern für eine lange Haltbarkeit unverpackter Lebensmittel
Einmal eingekauft stellt sich natürlich die Frage, wie die Lebensmittel zuhause am besten gelagert werden. Für trockene Produkte (z.B. Reis, Getreideflocken, Linsen oder Müsli) ist es in erster Linie wichtig, dass die Lebensmittel trocken, dunkel und luftdicht verpackt werden. Dann halten sie sich problemlos über einen langen Zeitraum – denn Mikroorganismen und Sauerstoff wird auf diese Weise wenig Spielraum gegeben, Verderbsprozesse in Gang zu setzen.
Bei frischen Produkten, wie z.B. Obst und Gemüse ist die Lagerung noch um ein vielfaches ausschlaggebender für die Haltbarkeit und Frische der Produkte. Aufgrund ihres meist sehr hohen Wassergehalts verderben frische Lebensmittel nämlich deutlich schneller. Der Fruit & Vegetable-Safe Ihres Liebherr-Kühlschranks ist die ideale Lösung für unverpacktes Obst und Gemüse. Die Feuchtigkeit der Lebensmittel wird bewahrt, sodass sie frisch und knackig bleiben. Außerdem sorgt die kühle Temperatur dafür, dass Verderbsprozesse deutlich verlangsamt werden.
Tipp 4: Einfrieren in Mehrwegdosen statt in Einweg-Gefrierbeuteln
Wenn die Lebensmittel nicht nur im Kühlschrank aufbewahrt, sondern für eine längere Zeit im Tiefkühlfach eingelagert werden sollen, dann will jeder verpackungsfrei-Fan auf Plastik-Gefrierbeutel verzichten. Die beste Variante hierfür sind wiederverwendbare Kunststoffdosen zum Einfrieren. Zwar bestehen diese auch aus dem ressourcenintensiven Material, aber sie lassen sich über viele Jahre verwenden und werden nicht nach einer Nutzung entsorgt.
Grundsätzlich können auch Baumwolle, Papier oder andere Materialien genutzt werden, aber für eine längere Lagerung sind diese Materialien ungeeignet. Gelangt Luftsauerstoff an die Lebensmittel, werden diese schnell ranzig und damit ungenießbar. Unflexible Materialien wie Glas dürfen nicht bis zur Oberkante gefüllt werden, da beim Ausdehnen im Zuge des Einfrierens das unflexible Glas platzen kann.
Tipp 5: Routinen entwickeln: den Jutebeutel stets dabei und der feste Wocheneinkauf
Derzeit können wir uns nicht beschweren: Immer mehr Läden bieten unverpackte Waren an, wir müssen das Angebot nur nutzen. Je mehr Menschen die verpackungsfreien Varianten wählen, desto größer wird auch das Angebot und desto normaler der Einkauf unverpackter Lebensmittel. Damit der verpackungsfreie Einkauf auch immer häufiger glückt, hilft es, wenn sich bestimmte Routinen langsam einspielen. Wer immer ein paar Jutebeutel in der Tasche hat, ist auch für Spontaneinkäufe bestens ausgerüstet. Damit lassen sich auch Brot und Brötchen einkaufen, viele Bäckereien bieten an, ihre Produkte über den Tresen zu reichen und somit Verpackungen einzusparen.
Hilfreich ist auch, einen festen Tag in der Woche zum Wocheneinkauf zu nutzen. Morgens direkt Dosen, Behälter und Taschen einpacken und der Einkauf im Unverpackt-Laden oder auf dem Wochenmarkt gelingt leicht auch ohne unnötige Plastiktüten und -verpackungen. Schnell entwickelt sich so die umweltfreundliche Routine.