Die Wachau gilt als berühmtestes Weinanbaugebiet Österreichs. Doch nicht nur besonders feine Grüne Veltliner und Rieslinge kommen aus diesem rund eine Stunde westlich von Wien gelegenen Talabschnitt der Donau. Auch für die jeweiligen Weinqualitäten gibt es hier ganz eigene Begriffe.

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Die Wachau ist Heimat vieler guter Weine.

Der Verband „Vinea Wachau Nobilis Districtus“ gilt heute im In- und Ausland als die zweifellos renommierteste Winzervereinigung Österreichs. Zielsetzung bei der Gründung war die Hebung des Ansehens des Weinbaugebietes und die Sicherung von Qualitätsstandards. Die Initiative kam gerade zur rechten Zeit. Denn als 1985 der Glykol-Weinskandal das Land überrollte, ging die rund 80 Kilometer vor Wien im Donautal gelegene Wachau aus dieser Götterdämmerung weitgehend unbeschadet hervor. Der 2006 verabschiedete „Codex Wachau“ zur Naturbelassenheit der Weine hat die Verlässlichkeit der Gewächse dieser Region dann noch einmal erneuert und unterstrichen. Neben der klaren Positionierung des Wachauer Weins in strenge geographische Grenzen war die Einführung neuer „Gewichtsklassen“ für die Abfüllungen, die die herkömmlichen, oft missverständlichen und mit Vorurteilen belasteten Prädikate wie Kabinett oder Spätlese ersetzten, der nach außen hin sichtbarste Erfolg der Winzervereinigung.

Steinfeder

„Steinfeder“, „Federspiel“ und „Smaragd“ sind mittlerweile zu Begriffen geworden, die jeder Liebhaber österreichischer Weine weltweit kennt und sie sofort der Wachau zuordnet. Weniger bekannt ist hingegen, woher die auf den ersten Blick etwas seltsam anmutenden Begriffe stammen. Doch auch bei der Auswahl dieser Namen baute man ganz auf einen engen Bezug zur Wachau selbst. So ist die „Steinfeder“, also der leichteste und duftigste dieser Weinstile, nach einer äußerst zarten Grasart benannt, die in den Weinbergen dieses Anbaugebiets häufig zu finden ist.

Federspiel

Der Begriff „Federspiel“ für die balancierten, etwas körperreicheren Weine, wie sie in etwa den trockenen Spätlesen in Deutschland entsprechen, stammt hingegen aus dem Vokabular der Falkenjagd, die von den herrschaftlichen Familien in dieser Region früher gerne betrieben wurde.

Smaragd

Der Begriff „Smaragd“ für die raren und konzentrierten, mit trockenen Auslesen vergleichbaren Spitzenweine schließlich wurde von den unter Naturschutz stehenden Smaragdeidechsen übernommen, die sich in den sonnenverwöhnten Weinbergsterrassen der Wachau ebenso wohl fühlen wie die Veltiner- und Riesling-Rebstöcke.