Wodka war lange Zeit einer der beliebtesten Schnäpse für Longdrinks oder Cocktails. Egal, ob Wodka-Lemon, Wodka-Bull, Cosmopolitan, Bloody Mary oder Sex on the Beach – Wodka durfte auf keiner Party fehlen. Kein Wunder, macht ihn der relativ neutrale Geschmack doch zum idealen Begleiter für Mischgetränke. So ist es nicht überraschend, dass der Wodkaabsatz weiterhin steigt und die Spirituose mit Moskow Mule derzeit auch in Sachen Trendgetränke eine Renaissance erlebt. Trotz der Beliebtheit von Wodka halten sich aber viele Irrtümer über das Destillat konsequent. Wir decken die sieben wichtigsten auf.

1. Wodka gefriert nicht

In Russland trinken die Leute Wodka, weil er nicht gefriert. Dabei handelt es sich wohl um eines der standhaftesten Irrtümer in der Welt der Esser und Trinker. Denn: Wodka gefriert sehr wohl. Ab -24 °C gibt es den Schnaps nämlich nicht mehr in flüssiger Form. Das ist zwar weniger als die Durchschnittstemperatur in Moskau, die im Januar -9,3 °C beträgt, aber auch deutlich mehr als die kälteste, jemals gemessene Temperatur von -34,8 °C in der russischen Hauptstadt.

Wenn Sie Ihren Wodka statt einer russischen Winternacht Ihrem Gefrierschrank anvertrauen, müssen Sie jedoch keine Angst vor vereistem Schnaps haben. In Gefrierschränken und –truhen herrschen normalerweise Temperaturen von -18 °C. Damit bleibt also noch ein bisschen Luft, bevor die Spirituose gefriert. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Ihr Gefriergerät die Funktion SuperFrost besitzt. Ist diese aktiviert, fällt die Temperatur nämlich kurzzeitig auf -32 °C – zu wenig für Wodka. SuperFrost erleichtert das Einfrieren von frisch gekauften Lebensmitteln. Kurzfristig arbeitet das Gerät dabei mit der größtmöglichen Kälteleistung und hilft so, die Kühlkette aufrechtzuerhalten und Lebensmittel länger haltbar zu machen. Nach frühestens 30 Stunden, spätestens jedoch nach 65 Stunden schaltet sich die Funktion bedarfsgerecht und automatisch wieder ab – womit auch der eingelagerte Wodka wieder zu seiner flüssigen Form zurückfindet. Natürlich können Sie SuperFrost auch nutzen, um bei Ihrer nächsten Party bei den Gästen mit dem Wodka-Klischee aufzuräumen. Servieren Sie ihnen doch als Aperitif ein Ginger Beer mit Wodka-Eiswürfeln.

Moscow Mule

Der Cocktail Moscow Mule erlebt gerade eine Renaissance

2. Wodka wird aus Kartoffeln gewonnen

Zwar kann Wodka auch aus Kartoffeln hergestellt werden, traditionell bildet jedoch Roggen die Grundlage für den Schnaps. Dies liegt daran, dass Wodka ursprünglich einen möglichst neutralen Geschmack aufweisen sollte. Roggen ist am beliebtesten, da er besonders milde und weiche Spirituosen hervorbringt. Wodka aus Kartoffeln hingegen besitzt eine deutlich markantere Note. Ebenfalls beliebt bei der Herstellung sind Gerste und Weizen. Zudem ist Wasser eine wichtige Zutat. Viele Produzenten greifen dabei auf das Wasser aus eigenen Quellen zurück. Grund dafür ist, dass man möglichst weiches Wasser verwenden möchte, welches förderlich für das vollständige Zerkochen der Grundzutaten sein soll. Besonders beliebt ist auch das Wasser von Eisbergen am Polarkreis, da dieses besonders rein ist. Nach dem Zerkochen des Getreides bleibt die süßliche Würze übrig, die nach Zugabe von Hefe in Tanks zur Maische vergärt. Durch Destillation und Filtrierung entsteht letzten Endes der Wodka.

Gerste

Auch Gerste kann zur Herstellung von Wodka verwendet werden

3. Wodka schmeckt immer gleich

Auch, wenn Wodka ursprünglich möglichst neutral sein sollte, darf er heute durchaus einen eigenen Charakter haben. So sind neben den Getreide-Grundstoffen in Europa auch andere Rohstoffe zugelassen. Dadurch werden für die Herstellung inzwischen auch Orangen, Trauben oder Äpfel verwendet. Groß im Kommen ist auch das Aromatisieren von Wodka. Zutaten wie Büffelgras, Zitronen, Pfeffer oder Beerenfrüchte verleihen einigen Sorten ein ganz besonderes Aroma. Auch das beim Zerkochen verwendete Wasser beeinflusst den Geschmack.

Übrigens: Wodka sieht auch nicht immer gleich aus. Profis können anhand der Klarheit des Destillats durchaus feine Unterschiede erkennen. Dabei gilt: je klarer, desto hochwertiger.

4. Wodka kommt aus Russland

Ob das Getränk nun aus Russland kommt oder nicht ist umstritten. So reklamiert auch Polen die Erfindung des Destillats für sich. Sicher ist nur: Polen war schneller bei der amtlichen Eintragung der Herstellung, was ein Dokument aus dem Jahr 1405 belegt. Die Geschichte des Getränks reicht aber noch weiter zurück. So existieren Vorläufer des Wodkas bereits seit dem 14. Jahrhundert. In der westlichen Welt angekommen ist der Wodka jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg, richtig bekannt wurde er dann in den 1960er Jahren.

5. Ein Wodka nach dem Essen fördert die Verdauung

Zunächst einmal: In Russland wird das Destillat weder als Aperitif noch als Digestif serviert. Stattdessen genießt man Wodka zum Essen – pur, versteht sich und ganz entsprechend der slawischen Übersetzung „Wässerchen“. In jedem Fall aber folgt auf den Wodkashot zumindest eine Essiggurke, um den Geschmack abzumildern. Und damit liegen die Russen gar nicht so falsch. Es hat sich nämlich gezeigt, dass Alkohol die Verdauung nicht fördert, sondern bremst. So verarbeitet die Leber zuerst den getrunkenen Alkohol – das Fett der Speisen muss sich hinten anstellen.

Der Alkohol regt lediglich die Durchblutung an. Dadurch entspannt sich zwar die Muskulatur um den Magen und das Völlegefühl wird unter Umständen weniger wahrgenommen. Förderlich ist das jedoch nicht. Besser ist es, vor dem Essen einen Aperitif zu trinken. Die in Sherry, Martini oder Campari enthaltenen Bitterstoffe regen die Säurefreisetzung der Magenschleimhaut an, was später die Verdauung vereinfachen kann.

Vodka

Wodka wird in Russland zum Essen getrunken

6. Wodka ist nur zum Trinken da

Stimmt nicht! Vielmehr handelt es sich bei der Spirituose um einen Alleskönner, der gerade im Haushalt manches Wunder vollbringen kann. Verdünnt mit Wasser eignet sich der durchsichtige Schnaps nämlich hervorragend zum Putzen von Brillengläsern oder zum Polieren von Münzen. Auch Fugen soll das Destillat nach einigen Minuten Einwirkzeit wieder weiß bekommen. Zudem lassen sich Klebereste einfacher mit Wodka entfernen. Darüber hinaus kann Wodka unangenehme Gerüche aus Textilien, wie zum Beispiel Wolle, entfernen. Dazu einen Teil Wodka mit drei Teilen Wasser in eine Sprühflasche füllen, das Kleidungsstück oder Polstermöbel damit besprühen und anschließend für eine gute Belüftung zum Trocknen sorgen.

7. Wodka ist günstig

Zugegeben, im Supermarktregal finden sich viele „billige Fusel“ bereits ab 4,99 Euro. Es geht aber auch anders. Den Weg zur Wodka-Premiummarke vorgemacht hat ein französisches Destillat. Der Winterweizen-Wodka wird mit reinem Quellwasser angereichert und so zum Premiumprodukt, das im Schnitt für 46 Euro zu haben ist. Noch exklusiver wird es mit dem teuersten Wodka der Welt. Dieser nennt sich ganz unbescheiden übersetzt „Milliardärswodka“, wird durch Diamanten gefiltert und die Flasche zieren Swarovski-Kristalle. Dieses Destillat gibt es aber auch in einer mit 3.000 echten Diamanten besetzten Flasche – für schlappe 3,7 Millionen USD.

In diesem Sinne: „Wáshe zdarówje!“ (russisch), „Na sdorowje!“ (polnisch) und Prost!

Haben auch Sie einen Irrtum über Wodka aufgedeckt oder sind Sie schon einmal in den Genuss eines ganz exklusiven Produkts gekommen? Wie genießen Sie die Spirituose am liebsten? Erzählen Sie uns von Ihrem letzten Wodka-Genuss, diskutieren Sie mit uns auf Facebook und Twitter oder besuchen Sie unseren Instagram-Account.