„A Weißwuascht mid Brezn“ tönt es in Münchner Gasthäusern tagtäglich – eine beliebte Speise ist die Weißwurst aber weit über die bayrischen Landesgrenzen hinaus. Fragt man Amerikaner danach, was sie mit Deutschland verbinden, dann wird man sicher häufig „Weißwurst“ als Antwort erhalten. Wir bereiten Sie mit den interessantesten Fakten auf neugierige Fragesteller vor.
Die Weißwurst gehört in die Kategorie der Brühwürste und besteht aus Rind- und Schweinefleisch. Dabei sind viele Bräuche und Traditionen mit der Weißwurst und ihrem Genuss verknüpft. Kennen Sie zum Beispiel die Legende, die sich um ihre Geburtsstunde rankt? Und wissen Sie, welche Sitten Sie beachten sollten, um nicht als Weißwurst-Neuling aufzufallen?
Legenden rund um die Weißwurst
Für einen waschechten Bayer ist München der einzig wahre Geburtsort der Weißwurst. Fragt man ihn, so würde er davon berichten, wie Mitte des 19. Jahrhunderts der Metzger Sepp Moser die weiße Wurst in seiner Gaststätte am Marienplatz erfand. Dem „Moser Sepp“ gingen eines Tages die Bratwurstdärme aus, so behalf er sich in seiner Not mit Schweinedärmen. Diese platzen jedoch bei großer Hitze leicht. Daher ließ er die Würste statt in der Bratpfanne in heißem Wasser garen – die Münchner Weißwurst war geboren.
Zwar findet man neben der Münchner Weißwurst auch andere Weißwürste – aus Hannover, Hamburg, der Schweiz oder Schlesien – die bayrische Variante erfreut sich allerdings der größten Bekanntheit.
Weißwurst vor zwölf Uhr?
Traditionell verspeist man die Weißwurst bevor die Mittagsglocke ertönt – daran tat man in früheren Zeiten auch gut. Denn eine Weißwurst verdirbt sehr leicht, insbesondere wenn man keinen Kühlschrank zur Verfügung hat wie es vor etwa hundert Jahren noch vielerorts der Fall war. Deshalb wurde die Weißwurst damals unmittelbar nach ihrer morgendlichen Herstellung verspeist.
Heutzutage ist es zwar nicht mehr nötig, die Weißwurst aus Gründen der Lebensmittelsicherheit sofort nach der Herstellung zu verzehren. Traditionsbedingt wird Ihnen dennoch jeder Weißwurstliebhaber ans Herz legen, die Weißwurst vor zwölf Uhr zu genießen.
Was ist drin in der Weißwurst?
Zutaten für Weißwürste sind sehnen- und fettgewebsarmes Jungrindfleisch, grob entsehntes Kalb- und Jungrindfleisch, fettgewebereiches Schweinefleisch und Speck. Außerdem werden der Grundmasse zusätzliches Bindegewebe sowie Petersilie, Zitrone und Gewürze zugegeben. Das Brät ist fein zerkleinert und die fertige Wurst darf nicht mehr als 25 Prozent Fremdwasser und 30 Prozent Fett enthalten.
Die Weißwurst ist weiß – ist doch klar
Aber woran liegt es eigentlich, dass die Weißwurst im Gegensatz zu vielen anderen Fleischwaren eine weiß-graue Farbe hat? Viele Fleischprodukte wie Salami oder Wiener Würstchen erhalten ihre rote Farbe durch die sogenannte Umrötung, die durch den Einsatz von Nitritpökelsalz hervorgerufen wird. Bei der Weißwurst hingegen wird lediglich Kochsalz zugesetzt, wodurch keine Farbstabilisation erreicht wird. Aus diesem Grund erhält die Weißwurst die uns bekannte weiß-gräuliche Farbe.
Die richtige Lagerung für Weißwürste
Die Weißwurst ist im Gegensatz zu geräucherten Würsten leicht verderblich – deshalb sollten Sie ganz besonders auf eine korrekte Lagerung achten. Im BioFresh Dry Safe können Weißwürste bis zu einer Woche gelagert werden. Ansonsten sollten frische Weißwürste am selben Tag zubereitet werden. Sind die Würste jedoch vakuumverpackt, dann halten sie sich deutlich länger.
So schmeckt die Weißwurst am besten
Eine zünftige Brotzeit – das verbinden wohl die meisten mit der Weißwurst. Laugenbrezeln und süßer (!) Senf sind die klassische Ergänzung zu heißen Weißwürsten. Gerne trinkt der Weißwurstliebhaber dazu ein Weißbier und genießt die Gesellschaft in großer Runde.
Und nicht vergessen: Zuzeln! Das Heraussaugen des Inhalts aus dem Darm gehört für viele untrennbar zum Weißwurstgenuss. Doch natürlich können auch Messer und Gabel zu Hilfe genommen werden, wenngleich der Urbayer Sie dafür mit einem schiefen Blick bestrafen könnte. Generell ist die Haut der Weißwurst jedoch essbar – sofern es sich um einen Naturdarm (meist Schweinedarm) handelt. Bei Kunstdärmen ist Vorsicht geboten, da diese aus Kunststoff bestehen können und in diesem Fall nicht verzehrt werden können.
Nicht nur im Biergarten oder Gasthaus ein Genuss…
Wenn Sie frische Weißwürste zu Hause statt im Biergarten genießen wollen, dann beachten Sie folgenden Tipp: Die Brühwürste dürfen nicht in kochendes, sondern idealerweise in 70 °C heißes, gesalzenes Wasser zum Garen gelegt werden. Andernfalls kann der Schweinedarm leicht platzen. Nach gut zehn Minuten sind die Würste heiß und können verzehrt werden.