Südafrika hat mit der Rebsorte Pinotage eine unverwechselbare Spezialität, die fast nur dort zu finden ist. Doch obwohl sie aus dem modernen Weinbau in der Kap-Region nicht mehr wegzudenken ist, wäre es beinahe erst gar nicht zu ihrer Verbreitung gekommen.

Der Pinotage liegt zwar hinter dem Cabernet Sauvignon und Shiraz nur auf Platz drei der meistangebauten Rotwein-Rebsorten in Südafrika, doch im Gegensatz zu diesen Global Player der Weinwelt ist er ein echter Afrikaner. Er gilt als unverwechselbares Aushängeschild seiner Heimat. Beinahe wäre es jedoch erst gar nicht zu dieser Verbreitung gekommen.

Der Pinotage verdankt seine heutige Existenz nämlich einem glücklichen Zufall. Diese Rebsorte wurde von Professor Abraham Izak Perold im Jahr 1925 an der Universität von Stellenbosch in der Kap-Region gezüchtet. Perold pflanzte ursprünglich nur vier Rebstöcke dieser neuen Varietät in seinem Garten an, kümmerte sich dann aber nicht mehr weiter darum. Als er zwei Jahre später die Universität verließ, begann man damit, den überwucherten Garten von Perold zu roden. In diesem Moment kam jedoch zufälligerweise ein anderer rebenkundiger Hochschullehrer vorbei, der die Rebstöcke vor der Gartenschere rettete und diese an anderer Stelle weiter vermehrte. Nur durch diesen Zufall kann Südafrika heute mit Stolz auf diese ureigene Rebsorte des Landes blicken.

Weinrpobe

Fruchtig und würzig zugleich: Der Pinotage.

Pinotage ist eine Kreuzung aus den französischen Reben Pinot Noir und Cinsault. Doch obwohl hier eine Rebe aus Burgund und eine aus der südlichen Rhône stammt, hat Pinotage kaum etwas mit einem französischen Geschmack zu tun. Vielmehr zeigt er sich mit seinem intensiven, dunklen und herben Fruchtgeschmack und der charakteristischen, leicht rauchigen Würze als typisches Kind der Neuen Welt. Wie in Südafrika üblich, sollte man diese Weine vor allem zu würzigen Grillgerichten genießen.