Keine Frage: Kopfläuse sind lästig. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sie ungefährlich sind und mit den richtigen Tipps und Tricks leicht eingedämmt werden können. Wir verraten, was der kleine Parasit eigentlich für ein Genosse ist, was Sie gegen den Befall auf der Kopfhaut tun können und auch, welche Rolle dem Gefrierschrank dabei zukommt.
Läuse sind kein gerngesehener Gast auf unseren Köpfen: Sie sorgen für Juckreiz und reizen außerdem das Nervenkostüm von Eltern, die stundenlang die Köpfe ihrer Kinder nach den winzigen Insekten und ihren Eiern Strähne für Strähne durchkämmen. Aber mit was für Tierchen haben wir es hier eigentlich zu tun? Was lässt sich gegen sie ausrichten und welche Hausmittel helfen im Kampf gegen die Kopflaus?
Störenfriede ohne größeres Gefahrenpotential
Bei Kopfläusen handelt es sich um Insekten, die den Menschenläusen angehören. Sie befallen also nur Menschen als Wirte und sind auf Blut als Nahrungsquelle angewiesen. Ihr Lebensraum: unser Kopf. Hier sorgen sie für Juckreiz, da sie bei ihren Blutsaugemahlzeiten Speichelsekrete hinterlassen, die für das Jucken und damit Kratzen verantwortlich sind. Doch seien Sie beruhigt: Kopfläuse übertragen keine Krankheiten und sind damit im Großen und Ganzen ungefährlich.
Trotzdem sollte es natürlich vermieden werden, die Läuse zu verbreiten, da gelegentlich sich entzündende Kratzwunden doch zu gesundheitlichen Problemen führen. Übrigens hängt der Läusebefall in keiner Weise mit mangelnder Hygiene zusammen: Die Übertragung der Insekten findet zum Großteil „Kopf zu Kopf“ statt, also zum Beispiel beim Spielen oder Kuscheln in der Kindertagesstätte. Über die Hälfte aller zwölfjährigen Kinder hatten schon einmal Läuse.
Juckreiz ist das zentrale Symptom, das auf einen möglichen Läusebefall aufmerksam macht. Ob es sich wirklich um Läuse handelt, lässt sich feststellen, indem die nassen Haare Strähne für Strähne mit einem Läusekamm aus der Apotheke durchforstet werden (Haarspülungen helfen dabei, den Kamm leichter durch die Strähnen zu bekommen). Zeigen sich auf dem Kamm lebende Läuse, Eier oder Larven, dann ist der Fall klar: Läusealarm.
Was tun gegen den Kopflausbefall?
- Behandlung mit anerkannten, in der Apotheke erhältlichen Mitteln
Diese wirken auf das Nervensystem der Tierchen und töten sie ab. Die Behandlung muss übrigens nach einigen Tagen wiederholt werden, damit auch die Läuse, die bei der ersten Behandlung noch nicht geschlüpft waren, beseitigt werden.
- Nasses Auskämmen – wie bei der Diagnose der Läuse oben beschrieben
Diese Methode kann auch zwei, drei Wochen nach dem Befall angewandt werden, um sicherzugehen, dass die Behandlung erfolgreich war und der Kopf läusefrei ist.
- Ruhe bewahren
Die Kopflaus verbreitet sich nämlich gar nicht so ausschweifend, wie man vielleicht glauben mag. Denn sie lebt tatsächlich nur von unserem Blut und hält sich daher auch nur in der für sie sicheren Haarpracht auf unserem Kopf (in seltenen Fällen auch in anderen behaarten Körperregionen) auf. Außerhalb davon überlebt sie nur zwei, maximal drei Tage lang. Daher möchte sie am liebsten nirgends anders sein. Freiwillig krabbelt sie also nicht von ihrem Lieblingslebensraum, dem Kopf, weg.
- „Risiko-Gegenstände“ von Läusen befreien
Natürlich verirrt sich trotzdem mal die eine oder andere Kopflaus in die Haarbürste, auf die Kuscheltiere und Bettwäsche im Kinderbett oder die Mütze. Bei Kopflausbefall sollten Sie diese „Risiko-Gegenstände“ deshalb einsammeln und von den Läusen befreien. Wie das funktioniert? Die Gegenstände in Plastiktüten verpacken und einige Tage warten – schon ist die Gefahr gebannt. Ohne Nahrung (also menschliches Blut) überleben die kleinen Biester nämlich nicht.
Über Haustiere, Teppichböden oder Möbel verbreiten sich die kleinen Wesen übrigens nicht. Hier ist also jede Sorge umsonst. Der Fokus sollte ganz klar auf den Köpfen liegen, dort bannt man die Gefahr am besten.
Vielleicht haben Sie auch davon gehört, Läuse durch Einfrieren zu bekämpfen und fragen sich nun, ob auch Ihr Liebherr-Gefrierfach dabei hilft, die Kopfläuse schnellstmöglich wieder loszuwerden. Fest steht, dass keine Kopflaus die eisigen Temperaturen überleben würde. Die Antwort lautet also: Ja.
Wie Sie jetzt aber wissen, sterben die Läuse auch so recht schnell ab. Demnach gilt: Keine Panik vor der Kopflaus – alles halb so wild!