Unverwechselbar! Wer kennt nicht den typischen Geruch dieser orangenen Frucht? Ob in der Küche oder im Büro: Schält jemand in unmittelbarer Nähe eine Mandarine, bleibt dies kaum unbemerkt. Doch was genau hinter und in dieser Köstlichkeit steckt und welche enge Verwandte ebenfalls oft verzehrt wird, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Die Mandarine stammt aus Südostchina. Ihren Namen verdankt Sie ihrer Farbe und der Kaiserzeit, während der die Tracht hoher chinesischer Beamter, der sogenannten Mandarins, diese Farbe hatte. Doch führt der Name heutzutage häufig zu Verwirrung, da sehr ähnliche Früchte als Clementine verkauft werden und trotzdem noch von Mandarinen die Rede ist. Was steckt dahinter?
Einzelne Art oder Sammelbegriff? Beides!
Der Grund für die Verwirrung der Namensgebung ist Folgender: „Mandarine“ ist sowohl der Name der Ursprungsform Citrus reticulata als auch ein Sammelbegriff für verschiedene Arten und Zuchtformen dieser. Die Clementine ist so zum Beispiel durch Kreuzung der ursprünglichen Mandarine mit der Pomeranze, auch Bitterorange genannt, entstanden. Orangen und Zitronen sind auch Verwandte der Mandarinenarten. Sie alle gehören zur Familie der Rautengewächse. Während sich Orangen und Mandarinen allerdings leicht unterscheiden lassen, ist dies bei der ursprünglichen Mandarinenart und der sehr eng verwandten Clementine schwieriger.
Die Citrus reticulata ist sehr kernreich, ihre Form ist abgeplattet bis rund und die Farbe eher hellgelb bis orange. Ihr Fruchtfleisch ist besonders saftig und zart, doch aufgrund der Kerne macht sie einen geringeren Anteil am Markt aus. Hier bietet die Clementine den entscheidenden Vorteil, denn ihr Fruchtfleisch ist überwiegend kernlos. Dadurch ist sie im Mittelmeerraum die verbreitetste Mandarinenart. Die Form der Clementine ist ebenfalls eher abgeflacht (gelegentlich auch kegelförmig) während die Schale im Vergleich zur Mandarine aber intensiv orangerot gefärbt ist.
Auch geschmacklich unterscheiden sich die ursprüngliche Mandarine und die Clementine. Die Clementine enthält im Vergleich mehr Zucker und weniger Säure sodass sie dadurch noch etwas süßer als die Mandarine schmeckt, die ohnehin als süßeste aller Zitrusfrüchte gilt. So enthält eine durchschnittliche Clementine ungefähr 5g Zucker. Der Gehalt an Ballaststoffen und Vitaminen macht sie aber dennoch zum Begleiter einer gesunden Ernährung.
Die Innenschicht der Mandarine ist einfach zu wertvoll für die Tonne
Wer kennt es nicht? Nachdem die Schale erfolgreich entfernt und der Appetit durch den herrlichen Duft angeregt ist, stellt sich die Frage, ob man dieses „weiße Zeug“, das das Fruchtfleisch von der Schale trennt, auch noch entfernen muss. Das wäre ziemlich mühsam, um mal eben einen erfrischenden Obstsnack zu sich zu nehmen. Und es ist auch überhaupt nicht nötig! Das „weiße Zeug“ ist das sogenannte Mesokarp der Frucht und ist nicht ungesund, sondern bringt sogar förderliche Eigenschaften für die Gesundheit mit sich.
Was genau ist ein Mesokarp? Das Mesokarp finden wir bei allen Zitrusfrüchten. Zitrusfrüchte gliedern sich in drei unterschiedliche Schichten. So wird das Fruchtfleisch in Form der zusammenhängenden Schnitze als Endokarp bezeichnet, während die äußerste wachsbedeckte und farbige Schicht auch Exokarp genannt wird. Diese Begriffe bedeuten nichts anderes als Innen- und Außenschicht und zusätzlich gibt es noch die Mittelschicht: das Mesokarp. Diese weiße, schwammige Schicht macht den größten Teil der Schale aus und besteht zum größten Teil aus Wasser, Cellulose und Stärke.
Außerdem weist das Mesokarp auch einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden Flavonoiden auf. Diese gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen und entfalten im Stoffwechsel antioxidative Wirkungen, indem sie negative Auswirkungen reaktiver Stoffwechselprodukte mindern. Daraus ergeben sich beispielsweise gesundheitliche Vorteile für das Herz-Kreislauf-System. Es lohnt sich also das weiße Mesokarp mitzuessen, statt es mühsam abzupellen. Ein Plus für Ihre Gesundheit und Ihr Zeitmanagement!
Noch weniger Aufwand beim Mandarinenschälen
Auch wenn Mandarinen schon zu den „Easy Peelern“ gehören, deren äußere Schale sich problemlos abpellen lässt, kann man es sich hierbei mit einem kleinen Trick noch einfacher machen. Schneidet man die Schale am oberen und unteren Ende der Mandarine dünn ab, ohne dass das Fruchtfleisch beschädigt wird, ermöglicht ein anschließender Längsschnitt der Schale, dass sich die Schnitze auseinanderrollen lassen. Sie haben dann Ihre Mandarine aufgereiht vor sich liegen und können die Schnitze von der Schale nehmen und genießen. Probieren Sie es aus!
Übrigens: Sicher haben Sie auch schon oft bemerkt, dass die Geruchsintensivität auch auf die Hände übergeht. Der intensive Geruch verschwindet nicht unbedingt vollständig beim ersten Händewaschen, nach relativ kurzer Zeit hat er sich aber von allein wieder verflüchtigt. Ursächlich für den typischen Mandarinengeruch sind die in der Schale reichlich enthaltenen ätherischen Öle. Diese haben die Eigenschaft flüchtig zu sein und „verdunsten“ so auch von Ihren Händen.
Kauf und Lagerung – so haben Sie die größte Freude an der Mandarine
Sie stehen im Laden oder auf dem Markt vor der Obstauslage und fragen sich, woran Sie jetzt eine „gute“ Mandarine erkennen? Hierbei kann der Blick auf die Schale hilfreich sein. Eine pralle, glänzende Schale zeigt, dass die Frucht richtig ausgereift ist und sich noch keine Luft unter der Schale gebildet hat. Bildet sich Luft, trocknet das Fruchtfleisch schneller aus. Da trockene Schnitze in der Regel nicht mehr so lecker schmecken, greifen Sie zur prallen Frucht. Grüne Stellen auf der Schale sind kein Problem. Sie sind bei Zitrusfrüchten gesundheitlich unbedenklich und lediglich durch bestimmte Temperaturbedingungen während des Reifeprozesses am Baum entstanden.
Ein weiteres Kriterium, das Sie beim Kauf beachten können, ist die Wahl von ökologisch angebauten Früchten. Damit vermeiden Sie unter anderem, dass die Schale mit Konservierungsstoffen behandelt wurde, wie es bei konventionellen Früchten normalerweise der Fall ist. Werden Schale und Hände nach dem Schälen nicht gewaschen, können die Stoffe beim Verzehr mit aufgenommen werden. Auch wenn zwar in der Regel die empfohlenen Grenzwerte bei der Behandlung eingehalten werden, kann die Aufnahme solcher Stoffe durch den Kauf ökologischer Produkte am besten vermieden werden.
Da Mandarinen oft in Netzen oder Körben in größerer Menge verkauft werden, ist eine gute Lagerbarkeit wichtig. Diese ist bei kühlen, aber nicht zu kalten Bedingungen am besten zu erreichen. Bei Zimmertemperatur verkürzt sich die mögliche Lagerzeit gegenüber den idealen Kühlbedingungen auf die Hälfte. Daher lohnt es sich unbedingt auf optimale Lagerbedingungen zu achten. Diese erreichen Sie im Hauptfach Ihres Liebherr-Kühlschranks. Die kühlen Temperaturen ermöglichen eine Lagerdauer von mehreren Wochen.