Der Ozean steckt voller Schätze. Ob Fische, Meeresfrüchte oder Algen: Kost aus dem Meer ist vielseitig, unverwechselbar und oftmals gesund. Hierzulande besonders populär sind Garnelen, je nach Größe auch unter der spanischen Bezeichnung Gambas bekannt. Einige Menschen begegnen den Krebstieren jedoch mit Skepsis. Erfahren Sie hier, was es bei Einkauf, Lagerung und Zubereitung zu beachten gibt und ob Gambas zu einer gesunden Ernährungsweise passen. Lassen Sie sich außerdem von schmackhaften Serviervorschlägen inspirieren.
Riesengarnelen, Gambas, Kingprawns, Shrimps: Die Bezeichnung von Garnelen hängt von deren Größe ab. Riesengarnelen und Gambas sind Namen für große Exemplare. Als Kingprawns, Jumbogarnelen oder Langostinos werden die größten Arten bezeichnet. Mitunter können Garnelen auf eine Größe von 20-30 cm heranwachsen. Shrimps hingegen sind in der Regel kleiner als Gambas. Da sich rund 2000-3000 Arten der Familie der Garnelen zuordnen lassen, ist die Namensgebung nach der Größe sehr willkommen.
Äußerst vielseitig: Merkmale der Garnelen
Garnelen zählen zu den Langschwanzkrebsen, die eine Unterordnung der Zehnfußkrebse bildet. Krabben dagegen zählen zu den Kurzschwanzkrebsen, daher sollten die Begriffe nicht durcheinandergeworfen werden. Merkmale der Garnelen sind die kaum vorhandenen Scheren, lange Fühler und schwarze runde Augen. Ihr Körper ist leicht gebogen und von einer Schale aus sogenanntem Chitin umgeben. Die glasige, blaugraue Färbung der Tiere wandelt sich beim Garen in der Regel zu einem weißlich-rosafarbenen Ton.
Die Herkunft der Garnelen beeinflusst deren Aussehen und letztlich auch den Geschmack entscheidend mit. Die Krebstiere können je nach Art in verschiedenen Wassertiefen, Wassertemperaturen und sowohl in Süß- als auch Salzwasser leben. Süßwassergarnelen stammen in der Regel aus Aquakulturen, Salzwassergarnelen dagegen aus dem Meer. Da die Zucht in Aquakulturen eine gewisse Größe anstrebt, sind Süßwassergarnelen häufig größer als die wild lebenden Verwandten. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Tiefseegarnelen erreichen gut die dreifache Größe der typischerweise kleinen Nordseekrabben. Insgesamt sind Salzwassergarnelen aufgrund eines ausgeprägteren Aromas den gezüchteten Süßwassergarnelen geschmacklich überlegen.
Kleine Kraftpakete: Proteine satt
Erobern Gambas einen Platz auf dem Speiseplan, stellt sich die Frage nach deren Nährstoffen. Bemerkenswert ist hier der hohe Proteingehalt bei gleichzeitig geringem Fettgehalt. Das macht Gambas zu einem bekömmlichen, gut sättigenden Lebensmittel und besonders wertvoll bei kalorienreduzierter Kost. Gleichzeitig liefern die Krebstiere wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie die Vitamine A und D. Meeresgarnelen enthalten außerdem eine Menge Jod. Trotz des niedrigen Fettgehalts zählen Garnelen aber zu cholesterinreichen Lebensmitteln und sollten deshalb bei krankhaft erhöhten Cholesterinwerten nur in Maßen genossen werden. Mehr zu cholesterinreichen Lebensmitteln, Gesundheitsbedenken und Mythen erfahren Sie hier.
Mitunter sind Meeresfrüchte für eine mögliche Belastung mit Schadstoffen wie beispielsweise den Schwermetallen Blei, Cadmium oder Quecksilber bekannt. Allgemein ist die Belastung von Gambas aber geringer als von Muscheln. Doch sogar Muscheln sind nur gering belastet und festgelegte Höchstwerte werden regelmäßig überwacht. Bei normalen Verzehrmengen gehen deshalb unabhängig von der Herkunft keinerlei Gesundheitsrisiken vom Gambaskonsum aus. Trotzdem erfahren Sie im folgenden Abschnitt, wie Sie Ihre Gesundheit und die Umwelt mit Ihren Kaufentscheidungen zusätzlich schonen können.
Augen auf beim Kauf: Nachhaltigkeit und Frische
Wie für alle Lebensmittel gilt: Wählen Sie bevorzugt nachhaltig erzeugte Produkte. Damit tun Sie nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihrer Gesundheit einen Gefallen. Für den Kauf von Gambas bedeutet das, Produkte mit dem MSC-Siegel oder ASC-Siegel zu wählen. Durch Einhaltung strenger Kriterien, garantieren solche Produkte eine nachhaltige Fischerei bzw. Aufzucht der Tiere. Ziel ist unteranderem die Reduktion von Beifang im Meer, bei dem zum Beispiel Meeresschildkröten in die Netze geraten. Für Aquakulturen bedeutet es hingegen, für den Bau der Farmen keine natürlichen Lebensräume zu zerstören und eine gute Wasserqualität zu gewährleisten. Noch bessere Qualität erhalten Sie beim Kauf von Fischen aus ökologischen Aquakulturen mit dem EU-Bio-Logo und vor allem mit dem Siegel von Bioland oder Naturland.
Gambas stehen bereits auf Ihrem Einkaufszettel und Sie sind unsicher, wo und wie Sie die richtige Ware auswählen? Generell haben Sie die Wahl zwischen tiefgekühlten oder frischen Gambas, mit oder ohne Schale und mitunter schon vorgekocht. Sollten Sie Berührungsängste oder wenig Erfahrung im Umgang mit Meeresfrüchten haben, empfiehlt es sich, bereits geputzte Exemplare zu kaufen. Das erspart Ihnen das etwas kniffelige Entfernen von Schale und Darm der Gambas. Je nach Garmethode macht es jedoch Sinn die Schale vorerst dran zu lassen.
Sie können Gambas zu jeder Zeit und jedem Supermarkt finden. Besonders frisch können Sie die Krebstiere bei Fischhändlern oder anderen Fachhändlern vorbestellen. Achten Sie bei frischen Gambas darauf, dass sie geruchsfrei sind. Ein aufdringlich fischiger Geruch dagegen bedeutet, dass die Tiere nicht mehr richtig frisch sind. Zudem sollten Sie auf alle Fälle eine Kühltasche dabeihaben. Da Gambas wie alle Meeresfrüchte generell sehr empfindlich sind, sollten sie durchweg gekühlt werden und zu Hause direkt in Ihr Liebherr-Kühlgerät wandern.
Willkommen zu Hause: Lagerung und Zubereitung
Glücklicherweise schafft Ihr Liebherr-Kühlschrank mit dem BioFresh Fish & Seafood-Safe optimale Voraussetzungen für die Lagerung Ihrer Gambas. Während sich die frische Ware im normalen Kühlteil maximal einen Tag hält, hält sie sich im Fish& Seafood-Safe bis zu vier Tage. Sicherheitshalber sollten Sie sie aber nicht so lange lagern. Auch bei kurzer Lagerdauer gewährt das Fach maximale Frische Ihrer Gambas und der schnellstmögliche Verzehr ist immer die beste Wahl.
Nun geht es an die Zubereitung. Sind die Gambas noch nicht geputzt, sind ein paar zusätzliche Handgriffe erforderlich. Dazu gehören das Abdrehen des Kopfes, das Entfernen der Schale durch Einschneiden der Unterseite sowie das Herausziehen des dunklen fadenförmigen Darms durch Einritzen der Rückenseite der Gambas. Spülen Sie die geputzten Gambas anschließend unter fließendem, kaltem Wasser ab und tupfen Sie sie mit einem sauberen Küchentuch trocken. Sie können die Schale auch vorerst dran lassen, dann werden die Gambas besonders aromatisch und saftig. Den Darm sollten Sie dennoch entfernen, er sorgt ansonsten für einen unangenehm bitteren Beigeschmack.
Beachten Sie bei tiefgekühlter Ware, diese einige Stunden vor dem Garen aus der Gefriertruhe zu nehmen und langsam im Kühlschrank aufzutauen. Nutzen Sie dazu am besten ein Sieb, damit die Tiere nicht in ihrem eigenen Saft liegen, denn der ist ein guter Nährboden für Bakterien. Anschließend sollten die Gambas zügig weiterverarbeitet werden. Für die verschiedenen Garmethoden eignen sich frische und schon einmal gefrorene Gambas gleichermaßen. Ob Grillen, Braten oder Kochen: Sobald sich weiße Eiweißflocken bilden, die Farbe zu einem Weiß-Rosa wechselt und sich die Gambas zu einem „U“ formen, sind sie gar. Da zu lange Garzeiten auf Kosten von Geschmack und Konsistenz der Meerestiere gehen, lohnt sich die punktgenaue Zubereitung.
Gambas al ajillo und weitere Köstlichkeiten
Das magere, rosafarbene Gambafleisch ist besonders zart und dezent im Geschmack. Es erinnert an Meer und ist am ehesten mit Hummer zu vergleichen. Zusammen mit Knoblauch in etwas Olivenöl gebraten, werden Gambas zur schmackhaften Beilage von Suppen, Salaten oder asiatischen Gerichten und maritimem Risotto. „Gambas al ajillo“, also Gambas mit Knoblauch sind auch in Spanien ein Klassiker. Mit einem Dipp zaubern Sie aus den Meeresfrüchten einen leckeren Snack. Auch als Teil der spanischen Vorspeisen, Tapas, können Gambas glänzen. Dazu passen zum Beispiel Oliven, getrocknete Tomaten, frittierte Kartoffeln oder frisches Brot.
Wer die Zubereitung auf dem Grill bevorzugt, kann die Meerestiere nach Belieben mit einer würzigen Marinade zubereiten. Anregungen dazu finden Sie hier. Damit die Marinade ihre gewünschten Effekte erzielt, sollten die Gambas bereits geschält sein. Je nach Größe empfiehlt es sich dann, eine Grillschale zu nutzen, damit die Krebstiere nicht durch das Grillrost purzeln. Auch für gemischte Grillspieße eignen sich Gambas gut. Für Meeresfrüchte-Liebhaber können Sie eine Kombination mit Jakobs- und Miesmuscheln ausprobieren.
Wer den Geschmack der Gambas liebt, jedoch keine tierischen Produkte essen möchte, findet mittlerweile auch vegane Alternativen. Aus gemahlener Yamswurzel und würzenden Algen entstehen gute Imitate. Die wertvollen Nährstoffe der Gambas liefern solche Alternativen jedoch nicht. Daher sollten bei einer pflanzlichen Ernährung reichlich Hülsenfrüchte, wertvolle Öle, Nüsse und jodiertes Speisesalz zum Alltag gehören. Mitunter ist auch der Verzehr von Algen oder Algenöl interessant. Beachten Sie bei einer rein veganen Ernährung auf jeden Fall, ein Vitamin B12-Präparat einzunehmen.