Pilze-Sammler aufgepasst! Nach einem ausgiebigen Waldspaziergang kommt es nicht selten vor, dass die Taschen prall gefüllt mit Pilzen sind. Dabei kann nur selten die gesamte Ausbeute in einem Pilzgericht verarbeitet werden. Außerdem ist die Haltbarkeit der frischen Waldbewohner begrenzt. Wohin also mit den frischen Pilzen? Das Entsorgen der mühsam gesammelten Delikatessen wäre viel zu schade, aber das Einfrieren von Pilzen hat einen schlechten Ruf – doch stimmt das überhaupt? Wir bringen Licht ins Dunkel und zeigen Ihnen im folgenden Artikel unterschiedliche Konservierungsmethoden für Pilze.
Die gute Nachricht vorweg: Pilze können bedenkenlos eingefroren werden! Je nach Pilzsorte gibt es jedoch Unterschiedliches zu beachten. So können normalerweise rohe, unverarbeitete und möglichst frische Pilze bedenkenlos eingefroren werden. Eine Ausnahme gibt es jedoch – Pfifferlinge. Diese sollten vor dem Einfrieren unbedingt blanchiert oder gebraten werden, da andernfalls nach dem Auftauen ein unangenehmer, bitterer Beigeschmack entsteht. Wie alle Pilze richtig für ihren Winterschlaf vorbereitet werden, lesen Sie in den folgenden drei Schritten:
Pilze einfrieren: Drei Schritte für ein optimales Ergebnis
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Säubern
Einfaches Säubern der Pilze mit einem Küchentuch oder einer kleinen Pilzbürste ist in der Regel völlig ausreichend. Besonders Pilze aus dem Supermarkt sind nur selten stark verdreckt. Bei hartnäckigen Verschmutzungen frischer Pilze aus dem Wald kann ein Messer mit gebogener Klinge Abhilfe schaffen. So können Sie den Dreck ganz einfach herausgekratzten. Allgemein gilt: Die Pilze möglichst nicht mit Wasser waschen! Der Grund: Die kleinen Köstlichkeiten saugen sich schnell voll und werden dann beim Kochen unangenehm matschig.
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Schneiden und optional blanchieren
Sind die Pilze erst einmal sauber, geht es ans Schneiden. Zuerst entfernen Sie hierfür die angetrockneten Stielenden. Pilze mit großen Druckstellen sortieren Sie am besten aus. Als Nächstes schneiden Sie die größeren Exemplare in Viertel oder in Scheiben. Kleinere Pilze können hingegen im Ganzen eingefroren werden. Damit die Pilzstücke beim Einfrieren nicht aneinanderkleben, empfehlen wir das Vorfrieren auf einem großen Tablett. Dieses wird für etwa 24 Stunden in Ihr Liebherr-Gefrierteil gestellt, bevor die Pilze dann für das eigentliche Einfrieren verstaut werden. Pfifferlinge sollten Sie wie bereits erwähnt vor dem Einfrieren kurz in kochendem Salzwasser mit etwas Zitrone blanchieren. Lassen Sie die Pilze vor dem Einfrieren vollständig abkühlen.
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Einfrieren
Zum Einfrieren können Sie die vorgefrosteten Pilze nun portionsweise in Gefrierbeutel oder gut verschließbare Dosen füllen. Je frischer sie sind, desto länger halten sich die leckeren Waldbewohner auch im Gefrierschrank. Warten Sie nach Ihrem Waldspaziergang also lieber nicht zu lange mit der Weiterverarbeitung. Generell halten sich die unterschiedlichen Pilzsorten aber bis zu acht Monate in Ihrem Liebherr-Gefrierteil.
Pilze aus dem Winterschlaf erwecken: So geht‘s!
Überkommt Sie dann das Verlangen nach einer leckeren Pilzsuppe oder einem Pilzrisotto, können Sie die eingefrorenen Exemplare jederzeit wieder auftauen. Da Champignons, Pfifferlinge und Co. jedoch sehr schnell auftauen und dann matschig werden, empfehlen wir, die gefrorenen Pilze direkt in Pfanne oder Topf zu geben und bei mindestens 70°C zu erhitzen. Da die Pilze dennoch etwas an Festigkeit verlieren, eignen sie sich besonders als Zutat in Soßen, Ragouts und Suppen. Welcher Pilz hierbei zu welchem Gericht passt, lesen Sie in diesem Beitrag.
Alternative Möglichkeiten: Trocknen, Einlegen und Co.
Nicht nur das Einfrieren ermöglicht es Ihnen, noch lange etwas von Ihrer köstlichen Waldausbeute zu haben – auch andere Konservierungsmethoden wie das Trocknen oder Einlegen von Pilzen sind möglich.
Das Trocknen der Pilze funktioniert am besten mit einem Dörrautomaten oder auch im haushaltsüblichen Backofen. Hierfür die Pilze auf ein mit Backpapier belegtes Grillrost legen und bei 50°C mehrere Stunden trocknen lassen. Lassen Sie den Backofen dabei immer einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Wenn die Pilze beim Anfassen leicht zerbrechen, sind sie vollständig getrocknet. Durch diese Methode halten sich die trockenen Delikatessen an einem dunklen und kühlen Ort und luftdicht verschlossen bis zu einem Jahr lang. Getrocknete Pilze haben ein besonders intensives Aroma. Vor der Verwendung können Sie die Pilze in etwas warmen Wasser einweichen. Da auch das Wasser anschließend einen besonders intensiven Geschmack besitzt, verwandelt es Ihre Saucen und Suppen in einen aromatischen Hochgenuss!
Eine weitere Möglichkeit, um die Haltbarkeit von Pilzen zu verlängern, ist das Einlegen in Essig oder Öl. Das Einlegen in Essig ist besonders in Osteuropa ein beliebtes Verfahren. Die Pilze erhalten dadurch ein unverwechselbar würzig-säuerliches Aroma. Sie möchten diese Konservierungsmethode selbst ausprobieren? Dann kochen Sie die Pilze zunächst für wenige Minute in stark gesalzenem Wasser. Setzen Sie in der Zeit einen Sud aus zwei Teilen Essig und einem Teil Wasser an. Erhitzen Sie die Mischung und fügen Sie Salz sowie andere Gewürze nach Wahl wie beispielsweise Wachholderbeeren, Lorbeerblätter und Senf- und Pfefferkörner hinzu. Lassen Sie die fertig abgetropften Pilze anschließend für weitere fünf Minuten in diesem Essig-Wasser-Sud köcheln. Danach können die würzigen Exemplare mit einer Schaumkelle abgeschöpft und in sterile Gläser verteilt werden. Den kochenden Essig-Sud schütten Sie nun in die Gläser, bis die Pilze vollständig bedeckt sind. Danach verschließen Sie die Behälter luftdicht – am besten mit einem Schraubdeckel. Durch das Verfahren können Sie die Pilze an einem kühlen und dunklen Ort noch bis zu sechs Monate lagern. Viel Freude beim Ausprobieren!