Unter dem Wort Charcuterie können sich wahrscheinlich die wenigsten etwas Konkretes vorstellen. Was genau sich hinter dem Begriff verbirgt und wie Sie die Mahlzeit gestalten und variieren können, erfahren Sie hier. So viel sei gesagt: Wenn Sie diesen Artikel gelesen haben, möchten Sie sofort loslegen und Ihre eigene Kreation zusammenstellen.
Charcuterie – welche Delikatesse könnte sich hinter diesem Wort verstecken? Im Französischen bedeutet „la charcuterie“ so viel wie Wurstwaren oder etwas allgemeiner übersetzt auch Aufschnitt. Bei der Suche nach Inspiration für die eigene Charcuterie, liegen auf den Holzbrettern und Schiefertafeln jedoch nicht einfach nur Käse und Wurstscheiben trostlos nebeneinander. Was auf den Bildern zu sehen ist, könnte als eigene Kunstform gelten. So bringen Obstspalten und Gemüsesticks Farbe auf die Platten und neben verschiedene Dips türmen sich Cracker und Nüsse. Alles sieht so appetitlich aus, allerdings wird es Sie Überwindung kosten, diese Kunstwerke zu zerstören.
Mediterranes Flair für Zuhause
Aufgrund der französischen Wortherkunft sind auch die meisten Charcuterie Boards eher mediterran angehaucht. Camembert, Parmesan und Käsesorten, die mit Chili oder Kräutern verfeinert sind, bieten sich hier besonders gut an. Parmaschinken, Salami und Cabanossi können die Auswahl weiter ergänzen. Dazu kann Baguette gereicht werden, sowie Brotchips oder Grissini. Für die Frische sorgen Trauben oder aber auch Oliven, gefüllte Paprika oder Peperoni. Passende Dips dürfen natürlich nicht fehlen: Wie wäre es beispielsweise mit einem Tomatenchutney oder einem Zucchini Relish? Nüsse oder Pistazien können das Board zusätzlich abrunden.
Oder doch lieber auf regionale Leckereien setzen?
Doch wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Probieren Sie es doch auch einmal mit regionalen Spezialitäten. Ein Kartoffel-Senf-Dip mit Petersilie, eine Radieschen Salsa, eine Karottencreme oder die klassische Kräuterbutter bieten extrem leckere und vielfältige Möglichkeiten. Dazu können Roggenbrot und Laugenkonfekt gereicht werden. Knackige Äpfel und saftige Birnen können süße Noten in die Aromawelt der Charcuterie Boards bringen. Auch ein Chutney aus Roter Bete und Apfel könnte die perfekte Ergänzung für die gewählte Käsevariation sein – wie wäre es mit einem Stück Gouda, Emmentaler oder Ziegenkäse? Walnüsse und Cracker bieten weitere regionale Alternativen.
Wenn Sie etwas experimenteller werden möchten, können Sie noch Chips aus Grünkohl herstellen. Dazu einfach einzelne Grünkohlblätter in mundgerechte Stücke zupfen und gründlich waschen. Im Anschluss mit Rapsöl, Salz und den gewünschten Gewürzen marinieren. Die Grünkohlblätter auf dem Backblech einlagig verteilen. Bei 100 °C Ober- und Unterhitze circa 30 – 35 Minuten backen und zwischendurch die Blätter wenden sowie die Feuchtigkeit aus dem Ofen entweichen lassen.
Pflanzenbasiertes Charcuterie gefällig?
Auch wenn die ursprünglichen Charcuterie Boards überladen sind mit tierischen Lebensmitteln, gibt es auch vielfältige vegane Möglichkeiten für die delikate Brotmahlzeit. Hummus, Linsenaufstriche oder Dips aus weißen Bohnen oder Erbsen können durch Kräuter und Gewürze vielfältig zubereitet werden. Dazu passt beispielsweise eine Kombination mit Gemüsesticks aus Paprika, Gurken und Karotte. Auch eingelegten Gemüse und Pilze können kredenzt werden. Wie wäre es mit Spießen aus Räuchertofu und Cherrytomaten? Nüsse und Salzbrezeln bringen zusätzlich den beliebten Crunch mit aufs Brett. Kleiner Tipp: Überziehen Sie die Hälfte der Salzbrezeln doch mit Zartbitterschokolade – die Kombination aus süß und salzig ist nicht nur spannend, sondern auch ausgesprochen lecker! Auch Datteln können pur aufgetischt oder mit Erdnussmus gefüllt und mit Zartbitterschokolade umhüllt werden. Ein Highlight für alle Naschkatzen.
Vom Lebensmittel zum Kunstwerk
Beginnen Sie mit der Auswahl einer schönen, großen Unterlage für Ihre Charcuterie. Dazu eignen sich rustikale Holzbretter genauso wie moderne Schiefertafeln. Nun können Sie Ihren Aufschnitt darauf verteilen. Dips sowie in Öl eingelegtes Gemüse sollten allerdings besser in kleinen Schälchen auf dem Board platziert werden. Um den Aufschnitt und die Schalen können nun Obst- und Gemüsespalten als Verzierung dienen platziert werden. Um weitere Lücken aufzufüllen, eignen sich Nüsse und Cracker. Ihrer Kreativität sind bei all dem keine Grenzen gesetzt. Ob mexikanisch mit Tacos, Bohnen und Guacamole, bayrisch mit Weißwürsten, Laugengebäck und süßem Senf oder auch skandinavisch mit Fisch, Roggenbrot und Köttbullar – alles ist möglich. Natürlich können Sie Ihr Board auch süß gestalten. Dazu eignen sich kleine Kuchenstücke, Muffins, Donuts, Waffeln und Kekse. Ergänzen können Sie diese durch Schokolade und andere Süßigkeiten. Verschiedene Obstsorten, wie beispielsweise süße Beeren, können außerdem etwas Frische mitbringen.
Und nach der Party?
Durch die Vielfalt auf dem Board werden meist viele verschiedene Packungen geöffnet. Wer die Möglichkeit hat, kann natürlich kleinere Mengen auf dem Wochenmarkt oder an der Frischtheke im Supermarkt kaufen. Jedoch ist es auch dann häufig schwierig die benötigte Menge abzuschätzen. Wichtig ist, dass nach dem Verzehr der Charcuterie die Reste wieder verpackt werden, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Nüsse und Cracker sollten nach Sorten getrennt, in kleinen Dosen luftdicht verstaut werden. So wird vermieden, dass die Cracker matschig werden. Reste der Gemüsesticks können aufbewahrt und am nächsten Tag beispielsweise in einem Salat verarbeitet werden. Zusammen mit eingelegtem Gemüse und gegebenenfalls sogar Käseresten, wie zum Beispiel Feta-Würfeln, können am nächsten Tag auch farbenfrohe Wraps verspeist werden.
Gerade bei Fleisch und Fisch sollten Sie jedoch vorsichtig sein. Am besten legen Sie immer nur kleine Mengen auf das Charcuterie Board und füllen im Laufe des Abends aus Ihrem Liebherr-Kühlschrank nach Bedarf auf. Sollte dennoch etwas übrigbleiben, untersuchen Sie die Lebensmittel auf Veränderungen in Aussehen oder Geruch. Im Zweifel gilt bei diesen Lebensmitteln jedoch eher Vorsicht walten zu lassen und sie zu entsorgen. Auch bei Käse sollten Sie Reste optisch prüfen. In der Regel hält sich Hartkäse besser als Weichkäsesorten. So sollte Hartkäse auch nach einigen Stunden bei Raumtemperatur noch bedenkenlos verzehrt oder weiter im Kühlschrank gelagert werden können. Vorsichtshalber sollten Sie die Lebensmittel, die auf dem Board verbleiben sind, nicht in die ursprüngliche Packung zurückgeben, sondern in Dosen lagern. Sollten die Lebensmittel in der Partynacht fälschlicherweise nicht als verdorben erkannt worden sein, kann immerhin das Lebensmittel in der Originalpackung weiterhin bedenkenlos verzehrt werden.