Der wuchsfreudige Palmkohl ist nicht nur optisch ein Highlight: Der Kohl liefert im Herbst und den kalten Wintertagen eine Vielzahl an wertvollen Vitaminen. Neben vielen heimischen Kohlsorten bietet Palmkohl eine geschmacklich mildere Alternative. Möchten Sie auch ein wenig südländischen Flair im Garten? Hier erfahren Sie mehr über die Herkunft, den Nährstoffgehalt und wie Sie die Kohlpalme selbst züchten und in schmackhafte Gerichte integrieren können.
Hierzulande wird Palmkohl auch als Schwarzkohl betitelt. Bezeichnend hierfür sind die schwarzen Blätter des Gemüses. Der nächste Verwandte ist der hierzulande besser bekannte Grünkohl. Im Gegensatz zum prallen und kugelrunden Weißkohl ragen die langen, glatten und schmalen Blätter des Schwarzkohls ringförmig um den Mittelstrunk in die Höhe und ähneln an Palmenwedel. Der Name und die Wuchsform des Palmkohls führen die Gedanken in südlichere, warme Länder. Und dort stammt die Kohlsorte auch ursprünglich her. Denn: Das Gemüse hat seine Wurzeln in Norditalien, wird allerdings mittlerweile auch in Deutschland angebaut.
Palmkohl – Nährstoffbooster im Winter
Im Schwarzkohl finden Sie eine Vielzahl an Mineralstoffen: Kalium, Calcium, Eisen und auch Phosphor. Das im Kohl enthaltene Calcium hat eine hohe Bioverfügbarkeit. Dies bedeutet, dass der Mineralstoff Calcium vom Körper leicht und in hohem Maße aus dem Gemüse aufgenommen werden kann. Palmkohl enthält zudem vorrangig Vitamin C und das Provitamin A. Bereits mit einer kleinen Portion des Kohls von 100g ist der Tagesbedarf an Provitamin A gedeckt. Hinzu befinden sich Vitamin E, B2 als auch K in den leckeren Blättern. Darüber hinaus enthält Palmkohl Glucosinolate. Hierbei handelt es sich um Senfölglykoside, denen krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben werden. Der niedrige Kaloriengehalt von 25 Kilokalorien pro 100g macht den Schwarzkohl zu einer figurfreundlichen Zutat.
Kohlpalme im eigenen Garten
Der Spätsommer ist ein guter Zeitpunkt, um das nährstoffreiche Gemüse im eigenen Garten anzubauen! Sie haben die Auswahl zwischen vorgezüchteten Jungpflanzen oder Sie erwecken den Samen selbst zum neuen Leben. Verschiedene Sorten von Schwarzkohl sind im Handel vertreten: „Black Magic“ ist eine besonders ertragsreiche Sorte, schnell und zügig wächst hingegen die Sorte „Palmizio Senza Testa“. Einen sehr milden Geschmack entwickelt die Sorte „Nero di Toscana“.
Nachdem Sie sich für eine Sorte entschieden haben, ist eine geeignete Standortauswahl zu treffen. Schwarzkohl bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort, der ausreichend windgeschützt ist. Ein nährstoffreicher Boden und eine ausreichende Wässerung führen zu einem sorgenfreien Wachstum des Gemüses. Gute Nachbarschaften im Beet entwickeln sich mit Mangold, Salat sowie auch Sellerie. Vermeiden sollten Sie jedoch weitere Kohlsorten. Denn: Aufgrund der Artverwandtschaft konkurrieren die Kohlsorten miteinander um die Nährstoffe im Boden. Dies würde das Wachstum einschränken und den Boden zusätzlich auszehren.
Sofern Sie Samen verwenden, sollten Sie diese zwei Zentimeter tief und mit einem Abstand von circa 30-50 Zentimetern voneinander in die Erde legen. Bei milden Temperaturen zwischen 15 und 20 °C beginnt die Keimung nach sieben bis zehn Tagen. Achten Sie darauf, den Palmkohl regelmäßig zu gießen. Vor allem an heißen Sommertagen sehnt sich der Palmkohl nach einer ausreichenden Wasserzufuhr. Trotz des südländlichen Aussehens verträgt Palmkohl kalte Wintertage bis zu -15 °C. Die Kohlsorte benötigt jedoch im Vergleich zu Grünkohl keinen Frostschock, um mild zu schmecken. Nach circa zwei Monaten können Sie die Kohlwedel bereits ernten. Schneiden Sie hierfür die Blätter zurück und warten Sie auf den nächsten Schub!
Palmkohl – vielseitiges Gemüse für die kühlere Jahreshälfte
Der Geschmack der langgliedrigen Blätter des Palmkohls ähnelt jenem des Grünkohls. Palmkohl ist jedoch wesentlich milder im Vergleich zu Artverwandten wie Spitz- oder Weißkohl. Achten Sie bei der Zubereitung darauf, dass Sie die Blätter schonend garen, um die diversen Vitamine zu erhalten. Außerdem sollten Sie den Kohl mit einer Fettkomponente verzehren, um die fettlöslichen Vitamine A, E und K optimal aufnehmen zu können.
Die zarten Blätter eignen sich hervorragend als Geheimzutat in einer Quiche. Zusammen mit karamellisierten Zwiebeln und gehackten Sonnenblumenkernen zaubern Sie eine Köstlichkeit aus heimischen Naturprodukten. Die milden Schwarzkohlblätter harmonieren auch mit den Zutaten einer herbstlichen Minestrone, bestehend aus weißen Bohnen, Kartoffeln und Tomaten, abgerundet mit frischer Zitrone und selbstgemachten Croûtons. Die langen Blätter des Palmkohls eignen sich hinzu hervorragend für Kohlrouladen. Nach einem kurzen Blanchieren der Blätter, können Sie diese mit Kartoffeln, Zwiebeln und Räuchertofu füllen. So zaubern Sie mit Leichtigkeit eine vegane Alternative!
Haben Sie bereits einmal von Grünkohlchips gehört? Auch der Schwarzkohl eignet sich für den herzhaften Gemüsesnack. Hierfür müssen Sie lediglich die gewaschenen und kleingeschnittenen oder gezupften Blätter mit einem hitzestabilen Öl vermengen und ausreichend salzen. Chili und etwas Süße sorgen für den besonderen Geschmack. Die eingeölten und gewürzten Palmkohlblätter werden anschließend bei 130 °C im Backofen auf Umluft für circa 20-40 Minuten gebacken, bis diese kross sind. Haben Sie ein wachsames Auge, die dünnen Kohlblätter verkohlen schnell. Alternativ können Sie die Palmkohlchips auch in einem Dörrautomaten auf 40 °C schonend zubereiten.
Achten Sie beim Einkauf auf prall aussehende Blätter, denn diese stehen für eine besondere Frische des Produktes. Frisch geernteten oder gekauften Palmkohl können Sie bis zu 14 Tage in Ihrem BioFresh Fruit & Vegetable-Safe aufbewahren. Kurz blanchiert und abgetrocknet lassen sich die klein geschnittenen Blätter auch circa 9 Monate in Ihrem Liebherr-Tiefkühlfach lagern.