Baijiu, ein klarer Brand aus Getreide, Hirse oder Reis, gilt noch vor Wodka, Rum oder Whisky als die meistgetrunkene Spirituose der Welt. Doch außerhalb Chinas ist er so gut wie unbekannt. Den chinesischen Nationalschnaps gibt es in vielfacher Qualität, vom einfachen Rachenkratzer bis hin zur begehrten Rarität.
China ist mittlerweile zu einem der großen Weinerzeuger aufgestiegen und auch Bier wird im Reich der Mitte sehr gerne konsumiert. Doch das nach wie vor beliebteste alkoholische Getränk in China ist Baijiu. Ein feuriger Getreidebrand, der als die weltweit meistgetrunkene Spirituose gilt. Schätzungen kommen auf eine unglaubliche Erzeugungsmenge von 9 bis 17 Milliarden Liter pro Jahr – zum bildhaften Vergleich: 10 Milliarden Liter entsprechen der Menge Wasser, die an einem Hochwassertag in einer Stunde die Niagarafälle hinunter donnert.
Baijiu: Hergestellt aus verschiedenen Getreidearten
Wobei jedoch keinesfalls Reis der am meisten verwendete Grundstoff ist, sondern vielmehr Sorghum, eine rote Hirseart, die vor allem auch in Afrika große Verbreitung als Nahrungs- und Futtermittel hat. Das Geschmacksprofil ist dabei ebenso breit aufgefächert wie das Preisniveau. Neben einem oft eher herzhaften als feinen Aroma sind vor allem Alkoholgradationen von 50 bis 60 Volumenprozenten durchaus üblich, was den Baijiu für westliche Zungen zunächst eher schwer zugänglich erscheinen lässt.
Der Preis für Baijiu: Von billig bis extrem teuer ist alles möglich
Einfachste Billigqualitäten sind dabei schon für Cent-Beträge erhältlich, renommierte Spitzenmarken können bis zu 300 Euro kosten. Im Extremfall ist Baijiu sogar nicht nur der meistgetrunkene Schnaps der Welt, sondern auch der Teuerste. Allen voran können ältere Abfüllungen der Kult-Marke Kweichow Moutai atemberaubende Höchstpreise bei chinesischen Sammlern erzielen. Den bisherigen Rekord hält eine Flasche aus dem Jahr 1935, die im Jahr 2011 für 10 Millionen Yuan versteigert wurde – umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro!