Als kleine Knabberei für den Fernsehabend oder als cremiges Mus auf dem morgendlichen Toast: Die Erdnuss wird immer beliebter! Mittlerweile findet sich die Erdnuss auf Platz fünf der beliebtesten Snacks in Deutschland. Aber hätten Sie gewusst, dass die Erdnuss gar nicht zu den Nüssen zählt, sondern zu den Hülsenfrüchten? Diese und weitere wissenswerte Dinge über die Erdnuss finden Sie in diesem Artikel – viel Spaß beim Stöbern!
Erdnüsse (Arachis) gehören zur Familie der Hülsenfrüchte, zu der beispielsweise auch Erbsen und Bohnen zählen. Ihre botanische Herkunft lässt sich gut an ihrer englischen Bezeichnung „peanut“ erkennen, was wörtlich übersetzt so viel wie „Erbsennuss“ bedeutet. Beheimatet ist die Pflanze in Mittel- und Südamerika. Allerdings gedeiht sie mittlerweile weltweit in tropischen und subtropischen Breiten (z.B. in China, Indonesien, Nordamerika). Aufgrund ihrer Herkunft sind Erdnüsse das ganze Jahr über erhältlich.
Kommen wir direkt zu einer sehr spannenden Frage über die Erdnuss: Woher stammt der Name? Dafür lohnt es sich einen Blick auf das faszinierende Wachstum der Pflanze zu werfen. Die krautige Erdnusspflanze bildet gelbe Schmetterlingsblüten aus. Nachdem die Blüten bestäubt wurden, bildet sich ein Fruchtknoten aus, der sich langsam dem Boden zuneigt und – schlussendlich – in die Erde hinein wächst. Nach vier bis fünf Monaten entwickelt sich nun die uns vertraute, zwischen den Samen eingeschnürte Frucht. Der Name rührt also daher, dass die Erdnuss tatsächlich unter der Erde wächst. Nach der Ernte werden die Erdnüsse geröstet. Es entstehen neue Aromastoffe, der Bitterstoffgehalt wird verringert und die Haltbarkeit erhöht.
Erdnüsse – ein „gesunder“ Snack?
Vielleicht greifen wir im Supermarktregal so gern zu den Erdnüssen, da wir annehmen sie seien gesünder als andere Vertreter der Knabberabteilung wie Chips und Co. Werfen wir doch mal einen genauen Blick auf die kleine Hülsenfrucht. Im Vergleich zu den Schalenobstarten Mandeln, Pistazien, Haselnüsse und Walnüssen weist die Erdnuss den höchsten Eiweißgehalt auf. Aber auch der Fettgehalt mit 48 Prozent lässt sich sehen. Deswegen ist sie auch eine bedeutende Ölfrucht. Der hohe Anteil an Fett macht die kleinen Erdnüsse natürlich schon zu Kalorienbomben, dafür enthalten sie mit 75 Prozent aber eine große Menge ungesättigter Fettsäuren wie Ölsäure und Linolsäure. Auch ihr Gehalt an Folsäure und Resveratol (mit einer stark anti-oxidativen Wirkung) ist hervorzuheben.
Rezeptideen und Aufbewahrung der Erdnuss
Das klingt jetzt alles sehr gut, denken Sie sich? Hier ist Vorsicht geboten, denn wir sprachen bisher von der puren, unverarbeiteten Erdnuss. Wenn Sie die Erdnuss in Fett geröstet und zudem gesalzen verzehren, verschlechtern sich ihre ernährungsphysiologischen Qualitäten enorm. Zum Glück gibt es auch andere Möglichkeiten die Erdnuss schmackhaft zuzubereiten. Wie wäre es zum Beispiel mit purem Erdnussmus (100 Prozent Erdnüsse) als cremige Soßenzutat für ein frisches Curry? Oder fein gehackte Erdnüsse als Topping für Ihren Salat oder auch das morgendliche Müsli? Hilfreich bei der Zubereitung ist die lange Lagerfähigkeit von Erdnüssen – somit steht auch dem spontanen Kochen nichts im Wege. Denn die ganzen Erdnüsse bleiben problemlos ein halbes Jahr frisch, sofern sie trocken gelagert werden. Aufpassen sollten Sie bei geschälten Erdnüssen, diese müssen schnell verbraucht werden, damit sie nicht ranzig werden. Im Kühlschrank lässt sich ihre Haltbarkeit in einem geschlossenen Behälter auf bis zu drei Monate erhöhen. Gleiches gilt für die Lagerung in der Tiefkühltruhe.
Gefahr: Erdnussallergie
Sicher kennen Sie auf vielen verarbeiteten Produkten den Hinweis „Kann Spuren von Nüssen enthalten“. Für einige Verbraucher stellt das im Falle einer Erdnussallergie eine lebenswichtige Information dar. Denn insbesondere Erdnüsse weisen ein hohes allergisches Potential auf. Allergien sind erworbene Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems. Es gibt kaum Lebensmittel, welche nicht bei irgendeinem Menschen allergen wirken können. Für Erdnussallergiker ist es deswegen ganz besonders wichtig auf die kleinen Hülsenfrüchte zu verzichten. Aber immerhin können wir hinsichtlich eines Erdnussproduktes Entwarnung geben: Raffinierte Erdnussöle enthalten keine allergenen Substanzen. Unraffiniertes Öl hingegen enthält viele der allergieauslösenden Substanzen, deswegen gilt auch hier – im Falle einer Unsicherheit verzichten Sie lieber auf den Kontakt mit dem Produkt.
Übrigens: Wenn Sie an einer Gräserpollenallergie leiden (Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Wildgräser) liegt die Wahrscheinlichkeit höher, auch eine Erdnussallergie zu entwickeln.
Die Erdnuss im vielseitigen Einsatz
Eine Erdnussallergie ist besonders deswegen problematisch, da die Hülsenfrucht mittlerweile in vielen Produkten steckt, wo man sie nicht erwartet. Zum Beispiel in Brot- und Backwaren, verschiedenen Schokoriegeln und sogar in Kosmetika. Mit Abstand am häufigsten wird die Erdnuss allerdings zu Speiseöl, Margarine und Erdnusscreme verarbeitet. Letztere wird übrigens schlicht durch Pürieren der Erdnusskerne unter Zusatz von Speiseöl, in häufigen Fällen auch Palmöl und Salz hergestellt. In Indien wird sogar eine Art „Erdnussmilch“ hergestellt, die als beliebter Kuhmilchersatz eingesetzt wird.