Etwa 7 Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes erkrankt. Ein Großteil davon ist die nicht angeborene Diabetes Typ 2 Erkrankung. Diabetes ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, bei der die Zuckerwerte im Blut dauerhaft erhöht sind. Bei frühzeitigem Handeln können Sie jedoch eine Erkrankung abwenden und die Einnahme von Medikamenten oder das Spritzen von Insulin vermeiden.
Gute Lebensmittel für Diabetiker
Sie haben Diabetes Typ 2 oder sind kurz vor einer Erkrankung? Die gute Nachricht: Sie dürfen alles essen und können, wie alle anderen auch, mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung einen wesentlichen Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden leisten. Schauen Sie aber nicht tatenlos zu und versuchen Sie Ihre Essgewohnheiten an eine vollwertige Ernährung anzupassen. Pauschal nur eine Auswahl der Top 10! Lebensmittel zu nennen ist jedoch eher weniger sinnvoll, denn im Ganzen sollte eine ausgewogene und vielseitige Ernährung bei Ihnen im Fokus stehen.
Für eine gesunden Ernährung können Sie sich am besten an den 10 Regeln der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) orientieren.
Im Folgenden nennen wir Ihnen diese.

Einige Lebensmittel eignen sich besonders gut für Menschen mit Diabetes, da sie den Blutzuckerspiegel stabil halten und gleichzeitig viele wertvolle Nährstoffe liefern.
Am besten Wasser trinken. Wählen Sie ungesüßte Getränke wie Mineralwasser, Kaffee, Kräuter oder Früchtetee. Mindestens 1,5 Liter Wasser sollten Sie pro Tag zu sich nehmen. Achten Sie dabei immer auf Ihr Durstgefühl. Eine Wasserflasche im Sichtfeld oder das Trinken zu Mahlzeiten kann die Aufnahme vereinfachen.
Obst und Gemüse, viel und bunt. 5 Portionen Obst oder Gemüse am Tag werden empfohlen. Diese tragen zur Sättigung bei und besitzen viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Wählen Sie saisonales und regionales Gemüse und Obst und bringen so ganz automatisch Abwechslung in Ihren Speiseplan. Eine schonende Zubereitung kann zudem möglichst viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten. So ist eine kurze Garzeit vorteilhaft.
Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig essen. Jeden Tag eine Handvoll Nüsse liefert Ihnen wichtige Fette. Wie wäre es mit einem Jogurt und Müsli mit Nüssen zum Frühstück oder auf einem Salat verstreut zum Mittag? Auch Hülsenfrüchte können Sie zur Genüge konsumieren. Wie wäre es beispielsweise mit einem Linsenbratling, Kichererbsen in der Sauce oder Kidneybohnen im Salat? Auch klassisch als Eintopf kann man Hülsenfrüchte schnell mit einbauen.
Vollkorn ist die beste Wahl. Bei Vollkornprodukten wird der größte Teil des Getreides verwendet. Dadurch sind wertvolle Inhaltsstoffe immer noch enthalten. Auch der hohe Ballaststoffgehalt kann Sie gut sättigen. Achten Sie unbedingt auf das Zutatenverzeichnis, denn nicht jedes dunkle Brot ist Vollkorn und nicht jedes Helle Brot nur aus weißem Mehl. Für die Gewöhnung können Sie beispielsweise Vollkornreis mit hellem Reis vermischen. Auch durch eine kräftige Sauce können Sie den Unterschied überdecken.
Pflanzliche Öle bevorzugen. Fette sind nicht nur Geschmacksträger, sondern bieten Ihnen auch wertvolle einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Tomatenmark, Senf, pflanzliche Brotaufstriche und Nussmus sind eine gute Alternative zu Butter und Margarine. Auch durch ein Salatblatt, Paprika, oder Gurkenstreifen, fällt vielen der Verzicht auf das gewohnte streichfett leichter. In gewissen Maßen ist Öl wichtig für Ihren Körper. Wählen Sie vorzugsweise Rapsöl, Walnuss-, Lein-, Soja- oder Olivenöl. Wichtig ist, dass kaltgepresste Öle wie Leinöl oder Walnussöl zwar wertvolle Fettsäuren enthalten, diese aber nicht erhitzt werden sollten.
Milch und Milchprodukte jeden Tag. Vor allem fermentierte Varianten wie Jogurt unterstützen die Bakterienvielfalt im Darm. Greifen Sie zu fettreduzierten Produkten. Milchprodukte liefern wertvolles Protein, Calcium, Vitamin B2 und Jod. Stellen Sie Fruchtjoghurts besser selbst aus frischem Obst her, da Fruchtjoghurts aus dem Supermarkt meist viel Zucker enthalten.
Fisch jede Woche. Fettreicher Fisch wie Makrele, Hering und Lachs liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Seefisch enthält zudem Jod. Nachhaltige Fischerei und Aquakultur ist hierbei zu bevorzugen. Wir empfehlen Ihnen ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche.
Fleisch und Wurst, weniger ist mehr. Fleisch belastet nicht nur unsere Umwelt, auch für Ihre Gesundheit kann es in zu großen Mengen ein Risiko darstellen. Vor allem auf rotes und verarbeitetes Fleisch in Form von Wurst, Aufstrich und Speck, sollten Sie hierbei verzichten. Wählen Sie lieber einen gemüsebasierten Brotaufstrich und wählen vegetarische Hauptgerichte, denn neue Varianten können auch eine Bereicherung sein.
Süßes, Salziges und Fettiges, besser stehen lassen. Lecker, aber leider nicht besonders gesund. Egal, ob gesüßte Getränke, Fertigprodukte, Süßwaren, Knabbereien oder Gebäck, in ihnen verstecken sich oft Zucker, Salz und Fett. Nichtsdestotrotz dürfen Sie sich auch mal etwas gönnen, aber in Maßen. Beispielsweise könnten Sie Naschereien auch selbst zubereiten und Zucker, Salz und Fett einsparen. Eine schrittweise Eingewöhnung könnte Ihnen ebenfalls helfen.
Mahlzeiten genießen. Im Vordergrund von alldem steht der langsame und bewusste Konsum. Regelmäßige Mahlzeiten und langsames Essen ist für eine bewusste Ernährung sehr wichtig.
In Bewegung bleiben und auf das Gewicht achten. Neben dem bewussten Essen ist Bewegung ein prägender Teil eines gesunden Lebensstils. Treiben Sie regelmäßig Sport und fahren Sie zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit. Möchten Sie nicht allein Sport machen? Schließen Sie sich einer Gruppe an und treiben gemeinsam Sport, so halten Sie nicht nur ihr Herz-Kreislauf-System in Schwung, sondern lernen auch noch neue Leute kennen.
Nicht nur die 10 Regeln der DGE, können ein Leitfaden für Sie sein, auch die mediterrane Ernährung ist eine vorteilhafte Ernährung bei einer Diabetes Erkrankung. Mediterrane Ernährung ist geprägt durch Kultur, sie ist insbesondere auf die Vorteile von Olivenöl, Fisch, Gemüse und Vollkornprodukten bezogen. In der mediterranen Ernährung kocht man viel mit Kräutern und Knoblauch, dadurch benötigt man weniger Salz. Beide Ansätze betonen den Verzehr pflanzlicher Lebensmittel und die Reduzierung von rotem Fleisch und gesättigten Fetten.
Blutzuckersenkende Lebensmittel enthalten vor allem viele Ballaststoffe, Proteine, gesunde Fette und wenig Kohlenhydrate und Zucker.
In einer gesunden Ernährung stellen Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Gemüse, Fisch und pflanzliches Öl eine zentrale Rolle dar.
Einige gute Lebensmittel sind zum Beispiel Haferflocken, Quinoa, Vollkornbrot, Linsen Bohnen, Mandeln, Chiasamen, Leinsamen, Wallnüsse, Brokkoli, Blumenkohl, Blattgemüse, Avocados, Rapsöl, Lachs, Makrele, Kohlgemüse, Paprika, Zucchini, Auberginen, Beeren, Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte, Naturjoghurt, Hüttenkäse, sowie Gewürze wie Kurkuma, Knoblauch oder Zimt.
Schnellinfo: Gute Lebensmittel für Diabetiker.
- Trinken Sie Wasser.
- Fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag.
- Wählen Sie Vollkorn, Nüsse und Hülsenfrüchte.
- Bevorzugen Sie pflanzliche Fette.
- Fermentierte Milchprodukte sind empfehlenswert.
- Konsumieren Sie jede Woche Fisch.
- Auf Süßes, Salziges und Fettiges sollten Sie versuchen zu verzichten.
- Bleiben Sie in Bewegung und genießen Sie Ihre Mahlzeiten.
- Eine mediterrane Ernährung ist neben den 10 Regeln der DGE eine vorteilhafte Ernährung bei Diabetes
- Ihr Ernährungsfokus sollte auf vielen Ballaststoffen, Proteinen und gesunden Fetten Liegen. Kohlenhydrate und Zucker sowie schlechte Fette sollten Sie minimieren.
Schlechte Lebensmittel für Diabetiker.
Welche Lebensmittel sind nicht so gesund, wie Sie denken? Nicht nur weißer Reis, auch Instant-Gemüsebrühen, Fertigsalate, Weißmehlprodukte, Cerealien, Honig, Fruchtsaftgetränke, Proteinriegel, Wurst, Fleisch und Lightprodukte sollten Sie versuchen zu vermeiden.
So besitzen Lightprodukte häufig Geschmacksverstärker und Süßstoffe. Säfte, Cerealien und Honig enthalten viel Zucker. Instant-Brühen enthalten viel Salz. Da Sie bei Diabetes wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen sollten, empfehlen wir statt weißem Reis den Parboiled Reis. Durch die besondere Dämpfung gehen viele Vitamine und Mineralstoffe aus der Randschicht in das Korn über. Noch besser zum Verzehr wäre Vollkornreis.
Achten Sie darauf, dass Sie Produkte mit viel Zucker, wie Süßigkeiten, Fast Food und Fertigprodukte mit vielen gesättigten Fettsäuren und verarbeitete Wurstwaren nur in Maßen konsumieren.

Nicht alle vermeintlich gesunden Produkte sind für Menschen mit Diabetes geeignet – manche enthalten versteckte Zucker, ungesunde Fette oder zu viele schnell verdauliche Kohlenhydrate.
Verarbeitete Lebensmittel die salzig schmecken, enthalten oft viel Zucker. Auch der Konsum von stärkehaltigen Gemüsesorten wie Kartoffeln und Mais, sollten an Typ 2 Diabetes erkrankte Menschen nur in Maßen verzehren.
Schnellinfo: Schlechte Lebensmittel für Diabetiker.
- Per se sind Lebensmittel in Maßen nicht schlecht. Nur der übermäßige Konsum kann zu gesundheitlichen Beschwerden wie Diabetes führen.
- Vor allem Weißmehlprodukte, zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, verarbeitete Lebensmittel und rotes Fleisch sollten sie in Ihrer Auswahl minimieren.
Welches Obst sollten Diabetiker wählen?
Ähnlich wie bei den anderen Lebensmitteln, sollten Sie Obst wählen, welches nicht so viel Zucker, wenig Kohlenhydrate und möglichst viele Ballaststoffe enthält, sowie einen niedrigen Glykämischen Index hat. Dieser beschreibt, wie schnell der Blutzuckerspiegel nach dem Konsum ansteigt.
Lebensmittel wie Haferflocken, Äpfel oder Beeren sind diesbezüglich langsam ansteigend und damit vorteilhaft.
Gutes Obst sind zudem Kirschen, Pfirsiche, Nektarinen, Zitrusfrüchte und Pflaumen.
Mit Vorsicht zu genießen sind wiederum Bananen, Ananas, Trauben und Trockenfrüchte. Diese haben einen hohen Glykämischen Index und so steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell an.
Schnellinfo: Welches Obst sollten Diabetiker wählen?
- Der Schlüssel sind wenig Zucker, wenig Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe.
- Ihr Blutzuckerspiegel sollte nur langsam ansteigen. Daher sind Bananen, Trauben und Ananas mit Vorsicht zu betrachten.

Obst ist grundsätzlich gesund, doch bei Diabetes kommt es vor allem auf die Sorte, den Zuckergehalt und den Einfluss auf den Blutzuckerspiegel an.