Die Verwendung von Hefeteig wird von vielen als schwierig und fehleranfällig angesehen. Dabei bietet Hefeteig einige Vorteile. Er kann gut im Voraus vorbereitet und erst zu einem späteren Zeitpunkt gebacken werden – so können Sie zum Beispiel morgens ohne viel Aufwand frische Brötchen zaubern. Wir zeigen Ihnen hier, wie das funktioniert, wie lange Hefeteig aufbewahrt werden kann und was Sie beim Gehen lassen beachten sollten. Außerdem geben wir Ihnen einen Tipp mit auf den Weg, wie Sie Teig, der nicht aufgegangen ist, noch retten können.

Haltbarkeit von Hefeteig

Die Haltbarkeit von Hefeteig ist von der enthaltenen Hefe abhängig. Wenn Sie den Teig zu lange gehen lassen, hat die Hefe zu viel Zeit zum Gären. Dadurch verliert der Teig an Geschmack und Qualität. Sie erkennen diesen Zeitpunkt, wenn die Teigblasen platzen und der Hefeteig in sich zusammenfällt. Vor allem, wenn er dann vergoren riecht und / oder säuerlich schmeckt, sollten Sie den Teig entsorgen.

Der Hefeteig ist genau dann bereit zur Weiterverarbeitung, wenn er seine Größe verdoppelt hat. Wie lange das dauert, hängt von der Temperatur seiner Umgebung ab. Bei Zimmertemperatur dauert das in der Regel 30 bis 60 Minuten. Länger als zwei Stunden sollten Sie den Teig bei Raumtemperatur nicht gehen lassen.

Möchten Sie den Hefeteig erst am folgenden Tag verarbeiten? Dann stellen Sie ihn sofort nach der Zubereitung in den Kühlschrank. Die Kälte verlangsamt den Gärungsprozess. So können Sie den Hefeteig problemlos zwölf bis 18 Stunden, maximal 24 Stunden, im Kühlschrank aufbewahren. Im Gefrierfach hält sich Hefeteig bis zu sechs Monate. Mehr dazu können Sie in unserem Artikel Hefeteig einfrieren nachlesen.

Es macht dabei keinen Unterschied, ob Sie frische oder Trockenhefe verwenden. Das Gleiche gilt für süßen und herzhaften Teig. Worauf Sie beim Gehen lassen achten können, um das beste Ergebnis zu erhalten, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.

Schnellinfo Haltbarkeit von Hefeteig

  • Die Haltbarkeit von Hefeteig ist von der enthaltenen Hefe abhängig.
  • Verarbeiten Sie Ihren Hefeteig, sobald er seine Größe verdoppelt hat.
  • Bei Zimmertemperatur hält sich Hefeteig maximal zwei Stunden.
  • Im Kühlschrank können Sie Hefeteig bis zu 24 Stunden aufbewahren.
  • Wenn Sie den Hefeteig einfrieren, können Sie ihn bis zu sechs Monate lagern.

Im Gegensatz zur trockenen Hefe, die in granulierter Form vorliegt, kommt frische Hefe in weichen, feuchten Blöcken, die sich leicht in warmem Wasser oder Milch auflösen lassen.

Hefeteig im Kühlschrank gehen lassen und aufbewahren

Im Kühlschrank geht Hefeteig langsamer auf als bei Raumtemperatur. Um die Gärungszeit so sehr wie möglich zu verlangsamen, nutzen Sie bei der Zubereitung kalte Zutaten. Dann sollten Sie den Teig direkt in den Kühlschrank stellen, ohne ihn vorher gehen zu lassen.

Wenn Ihr Teig schon aufgegangen ist, sollten Sie ihn möglichst direkt verarbeiten und backen. Im Kühlschrank wird er schneller schlecht, da der Gärungsprozess bereits so weit fortgeschritten ist.

Formen Sie den Teig zu einer Kugel, bestäuben Sie ihn mit Mehl und geben Sie ihn in eine verschließbare Dose. Achten Sie darauf, dass der Teig genug Platz hat. Wenn er bereit zur Weiterverarbeitung ist, wird er seine Größe ungefähr verdoppelt haben.

Der Vorteil daran, Hefeteig im Kühlschrank, anstatt bei Raumtemperatur gehen zu lassen, ist, dass der Teig durch die längere Gehzeit fluffiger wird. Außerdem lässt sich der Zeitaufwand dadurch gut auf zwei Tage aufteilen.

Schnellinfo Hefeteig im Kühlschrank gehen lassen und aufbewahren

  • Hefeteig geht im Kühlschrank langsamer auf als bei Raumtemperatur.
  • Nutzen Sie kalte Zutaten, um den Gärungsprozess noch weiter zu verlangsamen.
  • Formen Sie eine Kugel aus dem Teig und bestäuben Sie diese mit Mehl.
  • Geben Sie die Teigkugel in eine verschließbare Dose mit ausreichend Platz.

Hefeteig gärt durch die Aktivität von Hefe, die Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umwandelt und so den Teig aufgehen lässt.

Hefeteig aus dem Kühlschrank verarbeiten

Nach ca. zwölf bis 18 Stunden im Kühlschrank ist ihr Hefeteig ausreichend aufgegangen. Bevor Sie ihn nun weiterverarbeiten, sollten Sie ihn für zehn bis 20 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen. Dann können Sie den Hefeteig in die gewünschte Form bringen.

Sie öffnen den Kühlschrank und sehen, dass Ihr Teig in sich zusammengefallen ist? Das kann verschiedene Gründe haben. Entweder wurde der Teig nicht lange genug oder zu lange geknetet, oder die Gehzeit war zu lang. Ein zusammengefallener Teig ist nicht mehr zu retten. Achten Sie also bereits bei der Zubereitung auf diese potenziellen Fehlerquellen. Der Teig wurde genau dann lange genug geknetet, wenn er sich vom Rand der Schüssel löst.

Wenn Ihr Teig gar nicht erst aufgegangen ist, haben wir noch eine Lösung für Sie. Der Grund für dieses Problem ist, dass die Hefe nicht ausreichend aktiviert wurde. Zum Beispiel war die Gehzeit zu kurz, die Hefe zu alt oder es war zu wenig Flüssigkeit im Teig. Die Rettung: Sie bereiten einen zweiten Hefeansatz zu und geben diesen zum Teig. Dazu vermischen Sie einen neuen Hefewürfel oder eine neue Packung Hefe mit 250 ml Wasser, zwei Esslöffel Mehl und einen Teelöffel Zucker miteinander. Wenn diese Mischung Bläschen wirft, können Sie sie zum Teig geben und alles verkneten. Ist der Teig zu trocken, fügen Sie mehr Wasser hinzu. Ist der Teig zu weich, geben Sie Mehl hinzu. Dann lassen Sie diesen geretteten Teig für 30 bis 60 Minuten gehen – bis er seine Größe verdoppelt hat.

Tipp: In unserem Artikel Pizza mit Tomate-Mozzarella zeigen wir Ihnen ein leckeres Rezept, bei dem Sie unsere Hefe-Tipps direkt anwenden können.

Schnellinfo Hefeteig aus dem Kühlschrank verarbeiten

  • Lassen Sie den Hefeteig für 20 Minuten bei Raumtemperatur stehen.
  • Zusammengefallener Hefeteig kann nicht mehr gerettet werden.
  • Wenn Ihr Hefeteig nicht aufgegangen ist, bereiten Sie einen zweiten Hefeansatz zu (Hefe, 250 ml Wasser, zwei EL Mehl, ein TL Zucker) und geben Sie ihn zu Ihrem Teig.