Klarer Fall, in einem Kühlschrank steckt keine Raketentechnik. Trotzdem ist das Innenleben moderner Kühl- und Gefriergeräte komplexer als viele annehmen. Und damit ist nicht der Kältekreislauf gemeint, denn der hat sich vom Prinzip nicht wirklich verändert. Richtig viel getan hat sich bei der Elektronik.
Lassen Sie uns mit einer kleinen Zeitreise ins Jahr 1969 beginnen. Damals landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Und die damalige Landefähre hatte selbstverständlich einen Computer an Bord der beispielsweise komplexe Umlaufbahnen berechnen musste. Und dieser Computer hatte einen festen Speicher von sage und schreibe 74 Kilobyte. Ein moderner Kühlschrank beherbergt auf der Leistungselektronik mittlerweile 256 Kilobyte. Da fragt man sich, wozu eigentlich, denn schließlich soll ein Kühlschrank ja „nur“ kühlen. Aber wie bei vielen anderen Dingen auch, schafft Elektronik vor allem Komfort und hilft Energie zu sparen.
Elektronik sorgt für Komfort und Energieersparnis
So hat man sich natürlich recht schnell an den Komfort von „Nie wieder Abtauen“ mit NoFrost gewöhnt – hinter dieser Technologie steckt aber sowohl eine Heizung als auch ein Ventilator, die beide gesteuert werden müssen. Auch das moderne TouchDisplay in einigen unserer Geräte schafft eine Menge Komfort. Beispielsweise gibt’s hier Lagerungstipps für viele Lebensmittel abzurufen – und nebenbei gibt’s viele weitere Funktionen wie einen BottleTimer, der ein optisches Signal ausgibt, sobald eingelagerte Flaschen wieder aus dem Gefrierteil geholt werden müssen – beide Funktionen brauchen natürlich Elektronik und Speicherplatz. Auch arbeiten moderne Kompressoren nicht immer mit der gleichen Leistung, sondern mit variabler Drehzahl und damit bedarfsabhängig. So lässt sich, auf die Zeit betrachtet, eine Menge Energie einsparen. Jedoch bedarf es einer Elektronik mit Kennzahlen und Leistungskurven, damit das Gerät in der jeder Situation mit der optimalen Drehzahl arbeitet.
Auch benötigt ein Kühlschrank Temperaturfühler. NTC-Fühler, um genau zu sein. Das Funktionsprinzip: Je geringer die Temperatur, desto höher der Ohmsche Widerstand des Bauteils. Dieser Widerstand muss natürlich gemessen und in eine Temperatur übersetzt werden – auch wieder ein Fall für die Elektronik. So steckt beispielsweise im BioFresh-Bereich ein eigener Temperatursensor, der zusammen mit der Elektronik dafür sorgt, dass im sensiblen BioFresh-Bereich die Temperatur präzise bei knapp über 0 °C gehalten wird. Aber wenn wir gerade beim Thema Temperaturfühler sind. Was schätzen Sie, wie viele dieser Bauteile sind in einer modernen Kühl- Gefrierkombination verbaut? Es sind sage und schreibe 6 Stück. Davon stecken
- 2 Fühler im Gefrierteil (Verdampfer- und Luftfühler)
- 2 im Kühlteil (Verdampfer- und Luftfühler)
- 1 Luftfühler im BioFresh-Teil
- 1 Umgebungstemperaturfühler auf der Elektronik
Und damit kommen wir zu einem weiteren interessanten Aspekt der Elektrik/Elektronik: Sämtliche Verbraucher wie Ventilatoren, Temperatur-Fühler, Display, Luftklappen oder Ventile etc. müssen mit der Elektronik verbunden sein. Einerseits, um die Verbraucher mit Strom zu versorgen, andererseits um bestimmte Teile, wie beispielsweise das Display, mit dem Bussystem der Elektronik zu verbinden. Und dafür sind eine Menge Kabel in Form eines Kabelbaums notwendig. Bei einer hochwertigen Kühl- und Gefrierkombination können da gut und gerne 30 Meter Kabel zusammenkommen, die teilweise eingeschäumt und teilweise auch offen verbaut werden müssen. Eine Ausnahme gibt es hier allerdings. Die SmartDeviceBox, also das WLAN-Modul über das unsere BluPerformance-Geräte vernetzt werden können, wird durch das Einschieben in den Aufnahmeschacht direkt mit dem Bussystem der Elektronik verbunden.
Elektronik unterstützt auch im Servicefall
Aber die Elektronik hilft uns, und damit auch Ihnen als Kunden noch mehr. So kann unser Kundendienst im Fall der Fälle umfangreiche Diagnosefunktionen ausführen und damit Ihren Servicefall noch schneller und komfortabler lösen. Beispielsweise haben unsere Techniker einen Servicemodus in die Elektronik integriert. Damit lassen sich sämtliche Aktoren und Sensoren einzeln ansteuern und die Leistungsaufnahme messen. Das Ergebnis dieser Messungen wird dann auf dem Display ausgegeben und gibt unseren Technikexperten wichtige Hinweise in welchem Bereich ein eventueller Fehler zu finden ist.
Sie sehen also, im Kühlschrank ist zwar tatsächlich keine Raketentechnik verbaut, trotzdem steckt viel mehr an Technik dahinter als man zunächst vermuten würde. Das alles mit dem Ziel, Ihnen noch mehr Komfort zu bieten. Aber auch um unsere Geräte immer noch energieeffizienter und damit umweltfreundlicher zu machen.