Der süß-saure Geschmack der einstig exotischen Frucht ist mittlerweile ein beliebtes Obst in Europa. Während die äußere Schale der Kiwi-Frucht eher eintönig und unappetitlich wirkt, so sticht das Innere mit einem kräftigen Grünton und viel Saftigkeit hervor. Die Schale der Kiwi landet oftmals ungenutzt im Mülleimer. Doch lassen Sie sich von der unscheinbaren Haut der Kiwi nicht täuschen.
Führt man die Finger über die Schale einer grünen Kiwi, so macht sich ein pelziges Gefühl auf der Haut bemerkbar. Intuitiv wirkt es nicht so, als sei die Schale essbar – oder haben Sie schon mal bewusst zu etwas Pelzigem gegriffen?
Die Schale dient in erster Linie zum Schutze der Frucht, wie beispielsweise bei Bananen. Die Fruchtschale verhindert das Austrocknen und einen schnellen Verderb der Kiwi. Hinzu schützt die pelzige Haut die Frucht vor Mikroorganismen. Doch wie so oft bei Obst und Gemüse, steckt in der Schale hinzu viel Nährstoffpower – so auch bei der Kiwi: Seien Sie also unbesorgt, die Kiwischale ist essbar. Und die äußere Haut kann noch viel mehr!
Die Kiwischale besteht zum Großteil aus verzweigten, langkettigen Kohlenhydraten – sogenannten Polysacchariden – zu denen auch Ballaststoffe zählen. Aufgrund deren Bindung von Wasser während der Verdauung, wirkt sich der Verzehr der Schale positiv auf die Mobilität des Magen-Darm-Trakts aus. Im Vergleich zum Fruchtfleisch weist die Kiwihaut außerdem den höchsten Anteil an Flavonoiden und Phenolen auf. Hierbei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Wirkungen besitzen.
Und wie lässt sich die Schale am besten verzehren?
Schneiden Sie die Kiwi das nächste Mal nach dem gründlichen Waschen samt Schale in kleine Würfel. So können Sie sich Schritt für Schritt an das neuartige Mundgefühl der Frucht gewöhnen. Greifen Sie zu biologisch angebauten Kiwis, um eine Belastung der Schale mit Pestiziden zu vermeiden. Püriert in Smoothies, in einer Vinaigrette oder im Joghurt verteilt sich die Schale unmerklich im Kiwi-Püree. Sie können die Kiwi auch häuten und die Schale anschließend schonend an der Luft oder in einem Dörrautomaten trocknen. Zerkleinern Sie die Schale anschließend in einem Mixer – fertig ist ein nährstoffreiches Pulver, was sich schnell in das Frühstücksmüsli integrieren lässt! Auf ein Dessert mit Gelatine und Kiwi sollten Sie jedoch verzichten. Denn: Das in der Kiwi enthaltene Enzym Actinidain führt dazu, dass die Gelatine nicht bindet.
Klein oder gold – essbare Schalen gibt’s auch bei Artverwandten der Kiwi
Kennen Sie bereits das goldene Pendant zur grün strahlenden Frucht? Die goldene Kiwi hat ein gold-gelbliches Fruchtfleisch, das zudem süßer und saftiger als bei der grünen Kiwi ist. Außerdem ist die Schale dieser Variante nicht behaart, sondern glatt und ebenso goldener. Sofern Sie der Schale also mal eine Chance geben möchten, so bietet sich die goldene Kiwi als perfekter Einstieg an. Neuere Züchtungen brachten zudem die Mini-Kiwis hervor. Im Gegensatz zu den großen Schwestern, weisen die kleinen traubengroßen Früchte eine glatte und grüne Schale auf – ein perfektes Fingerfood ohne Schälen und Schneiden!
Diese Variante eignet sich auch für den Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Die Mini-Kiwi besitzt zwei Geschlechter. Die männliche Variante ist für die Bestäubung zuständig und die weibliche Pflanze trägt die Früchte. Sofern Sie also einen Anbau daheim anvisieren, so sollten Sie stets darauf achten, dass Sie beide Kiwi-Varianten pflanzen. Es dauert jedoch bis zu drei Jahre, bis die Sträucher Früchte tragen – hier ist also Geduld gefragt. Dafür werden Sie mit heimisch angebauten, saftigen Snack-Kiwis belohnt!
Tipps für den Einkauf – so schmeckt’s lange saftig
Achten Sie beim Einkauf darauf, dass die Kiwi keine Dellen oder sonstige Schädigungen in der Schale aufweist. Generell gilt: Umso weicher die Frucht, desto höher ist der Reifegrad. Möchten Sie die Kiwi nicht sofort verzehren, dann lohnt es sich also, nach härteren Früchten Ausschau zu halten. Eine Lagerung neben klimakterischen Früchten wie beispielsweise Äpfeln und Tomaten fördert hingegen eine zügige Reifung der Kiwi. Hierfür verantwortlich ist das sogenannte Ethylen, ein Pflanzenhormon.