Was soll das sein – gesund für unseren Planeten? Kurz gesagt, ist für unsere Erde all das gesund, was wenig Ressourcen im Anbau, der Verarbeitung sowie in Konsum und Entsorgung benötigt. Hinzu kommen jene Lebensmittel, die für wenige Treibhausgas-Emissionen sorgen und energiesparend zubereitet werden können. Welche Lebensmittel Sie für eine klimafreundliche Ernährung am besten nutzen und welche Tipps und Tricks es für Ihren Alltag gibt, erfahren Sie hier.
Aktuell ist über die Hälfte der europäischen Bevölkerung übergewichtig, bereits über ein Viertel der Bevölkerung sogar stark übergewichtig, also adipös. Wir konsumieren zu viele Fertiggerichte, die zu viel Fett, Salz und Zucker enthalten. Außerdem wird trotz des Trends hin zu flexitarischer, vegetarischer oder veganer Ernährung im Durchschnitt immer noch zu viel Fleisch konsumiert. Die Nutzung von pflanzlichen Ölen, Nüssen und Hülsenfrüchten hingegen fällt zu gering aus. Das alles ist nicht nur ungesund für den Menschen, sondern auch für den Planeten. Quasi eine „lose-lose“-Ernährung.
Pflanzenbasierte Ernährung spart Ressourcen
Durch den Hype, den vegane Produkte aktuell erfahren, wird die Problematik des höheren Ressourceneinsatzes für tierische Produkte im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln immer häufiger von der breiten Mitte der Gesellschaft thematisiert.
Die Pflanzen, die auf den Äckern wachsen, können Sie quasi direkt oder spätestens nach kurzem Kochen oder Braten bedenkenlos verzehren. Tierische Lebensmittel hingegen verbrauchen ebenfalls pflanzliche Produkte zur Fütterung der Tiere sowie große Mengen an Wasser. Weiter beanspruchen die Tiere zusätzliche Kapazitäten für die Unterbringung, den Transport und die Schlachtung. Zudem benötigt beispielsweise die Zubereitung von Butter oder Käse eine vielfache Menge an Milch, sodass auch hier mehr Ressourcen verbraucht werden. Hinzu kommen letztendlich noch die Treibhausgase, die die Tiere selbst ausstoßen – Rinder beispielsweise stoßen im Laufe ihres Lebens eine große Menge des besonders klimaschädlichen Methans aus.
Letztendlich bleibt unter dem Strich zu sagen, dass durch den hohen Konsum tierischer Lebensmittel zu viel Fläche verbraucht, zu viele Ressourcen verschwendet, zu viele Düngemittel eingesetzt und zu viele ungesunde Fette konsumiert werden.
Was sollten wir außerdem beachten?
Hoch verarbeitete Lebensmittel wie zum Beispiel Tiefkühl-Pommes sind zwar pflanzenbasiert, allerdings weder gesund für uns noch für das Klima. Durch den hohen Verarbeitungsgrad – die Kartoffeln müssen in industriellem Stil zugeschnitten, frittiert, tiefgekühlt und entsprechend gelagert werden – beanspruchen Tiefkühl-Pommes viele Ressourcen.
Auch Produkte, die Palmöl als Zutat enthalten, gilt es zu vermeiden. Zur Herstellung von Palmöl müssen Palmöl-Plantagen angelegt und dafür große Flächen Regenwald abgeholzt werden. Der Regenwald fehlt dann, um der Atmosphäre Treibhausgase zu entziehen. Außerdem wird durch die Brandrodung weiteres Kohlenstoffdioxid freigesetzt.
Mit Linsen für das Klima
Linsen und andere Hülsenfrüchte sind nicht nur gute Eiweißlieferanten und daher gut geeignet, um tierische Lebensmittel als Eiweißquelle zu ersetzen. Nein – Sie binden auch Stickstoff aus dem Boden, der dort mittlerweile durch die intensive Düngung und Landnutzung in zu hohen Mengen vorkommt. Sie dienen also dazu, die Bodenqualität zu verbessern.
Weiter sollten wir auf Diversität statt Monokulturen setzen, um die Fruchtbarkeit unserer Böden zu erhalten. Blühstreifen können zudem Lebensraum für Nützlinge liefern, die ebenfalls dazu beitragen, Schädlinge einzudämmen. In der Folge können Landwirte auf größere Mengen an synthetischen Pestiziden verzichten. Biologisch wirtschaftende Landwirte fördern diese Praktiken, sodass wir durch die Wahl von Bio-Lebensmitteln ebenfalls eine klimafreundliche Ernährung stärken können.
Wie kochen Sie klimafreundlich?
Klimafreundliches Kochen beginnt bereits bei der Auswahl der Zutaten. Neben biologischen Lebensmitteln ist vor allem auf Regionalität und Saisonalität der Zutaten zu achten. So werden lange Transportwege und damit einhergehende Emissionen, intensive Nutzung von Gewächshäusern und Lagerkapazitäten eingespart.
Weiter sollten Sie wie bereits angekündigt hoch verarbeitete Fertigprodukte vermeiden, da deren Herstellung häufig sehr ressourcenintensiv ist. Stattdessen sollten Sie möglichst häufig frisch und selbst kochen. Allerdings gilt auch hier: weniger ist mehr. Bereiten Sie ein Gericht beispielsweise gleich in größerer Menge für mehrere Tage zu, können Sie Energie für Herd oder Backofen einsparen.
Außerdem sollten Sie darauf achten, die Töpfe mit Deckeln zu verschließen, wenn Sie beispielweise das Nudelwasser zum Kochen bringen wollen. So können Sie teilweise die Hälfte der benötigten Energie einsparen. Die Restwärme der Herdplatte oder des Ofens reicht meist noch für die letzten Minuten des Koch- oder Backvorgangs aus, sodass Sie diese bereits einige Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten können. Bei vielen Ofengerichten können Sie außerdem auf das Vorheizen des Ofens verzichten. Auch so können Sie Energie sparen.
Zudem sollten Sie den Einkauf für die Woche gezielt planen, sodass Sie möglichst keine Lebensmittel entsorgen müssen. Um dauerhaft den Überblick zu behalten, welche grundlegenden Lebensmittel gerade im Vorratsschrank fehlen, empfehlen wir die App „HNGRY – Einkaufsliste & Vorrat“. Mit der App haben Sie nicht nur eine einfache Vorratsübersicht, sondern können auch bald benötigte Produkte direkt aus dem Vorrat wieder der Einkaufsliste hinzufügen. Diese Einkaufsliste kann mit anderen Haushaltsmitgliedern geteilt werden. So sparen Sie sich nicht nur wertvolle Zeit beim Einkaufen, sondern auch Doppeleinkäufe gehören nun der Vergangenheit an. Sollten Sie dennoch einmal zu viel eingekauft haben, überprüfen Sie, ob sich die Lebensmittel beispielsweise konservieren oder in Ihrem Kühlschrank einfrieren lassen. Fragen Sie sonst doch einmal bei Nachbarn oder Freunden nach, ob sie die Lebensmittel verwenden können.
Weitere Tipps für den Alltag
Neben der Auswahl der Lebensmittel und der Zubereitungsart gilt es, einige Hinweise in der Küchenplanung zu beachten. Zum einen sollten Sie Ihren Liebherr-Kühlschrank nach Möglichkeit nicht direkt neben dem Herd oder Backofen platzieren. Die Abwärme der Geräte kann den Energieverbrauch des Kühlschranks deutlich anheben.
Lassen Sie sich nicht entmutigen! Es gibt etliche Möglichkeiten, durch viele kleine Schritte immer weiter zu einer klimafreundlichen Ernährung zu gelangen. Nur weil Sie nicht direkt alle Ideen und Tipps umsetzen können, ist dies kein Grund direkt aufzugeben.