Ob in Kosmetik, Nahrungsergänzungsmitteln oder auch als Saft: Aloe Vera werden etliche positive Eigenschaften zugeschrieben, wie zum Beispiel die beschleunigte Zellerneuerung der Haut. Dies machte die Pflanze schon bei den alten Ägyptern, wie Kleopatra, zu einem beliebten Pflegeprodukt. Aber auch heutzutage erfreut sich Aloe Vera als Hausmittel bei Sonnenbrand oder anderen Hautverletzungen an großer Beliebtheit. Wie Sie das Aloe Vera Gel ganz einfach selbst gewinnen können und viele weitere spannende Fakten rund um die Heilpflanze, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Aloe Vera gehört zur Familie der Liliengewächse und ist ursprünglich in tropischen Klimazonen beheimatet. Mittlerweile ist sie aber auch eine beliebte Zimmerpflanze und auf vielen heimischen Fensterbänken zu finden. Auffallend sind ihre dicken fleischigen Blätter, in denen die Pflanze enorme Mengen an Wasser speichern kann. Im Inneren der Blätter befindet sich eine farblose gelartige Substanz, das sogenannte Aloe Vera Gel, das aufgrund seiner Eigenschaften in vielen Bereichen der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie Verwendung findet.
Innere und äußere Anwendung der Wunderpflanze
Aus der Aloe Vera Pflanze lassen sich zwei Hauptstoffe gewinnen: Das bereits erwähnte Gel sowie das sogenannte Aloe-Latex. Letzteres wird aus dem gelblichen Saft der Blattrinde gewonnen und in einigen Arzneimitteln gegen Verstopfung eingesetzt. Die Anwendung sollte jedoch mit einem Arzt abgesprochen werden, da bei längerer Verwendung ein erhöhtes Risiko für Krebs bestehen könnte. Das Aloe Vera Gel hingegen findet häufig Einsatz in der Schönheits- und Gesundheitsindustrie. Es ist besonders heilungsfördernd bei Hautirritationen und leichten Brandverletzungen, wie Sonnenbrand. Es kühlt die Haut und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Das Gel ist auch für empfindlichere Haut geeignet, da es den natürlichen Säureschutzmantel aufrechterhält. Aber Achtung: Häufig werden der Aloe Vera Pflanze noch weitere heilende Wirkungen zugeschrieben. So sollen die Inhaltsstoffe sogar Diabetes mildern oder Darm- und Gelenkleiden lindern. Diese Aussagen sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
Wie gesund ist Aloe Vera nun wirklich?
Mehr als 200 unterschiedliche Inhaltsstoffe wurden in der Pflanze nachgewiesen. Unter anderem wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, Schleimstoffe aus Kohlenhydraten, Aminosäuren und Enzyme. Die Bandbreite ist groß, die Konzentrationen jedoch gering. Denn: Aloe Vera Gel besteht bereits zu 99 % aus Wasser. Die Inhaltsstoffe stecken ebenso in heimischen Obst- und Gemüsesorten.
Die richtige Pflege und Vermehrung der Pflanze
Aloe Vera hat sich nicht nur als Heilpflanze einen besonderen Ruf erarbeitet, sondern ist auch aufgrund der äußerst unkomplizierten Pflege eine beliebte Zimmerpflanze. Auch ohne grünen Daumen wird die Pflanze Ihnen ein langer Begleiter sein. Aloe Vera müssen Sie nur selten gießen und sie wächst auch auf nährstoffarmen Boden. Sie lässt sich außerdem leicht vermehren, sodass Sie aus einer einzigen gleich mehrere Aloe Vera-Pflanzen zaubern können. Der Grund: Ältere Pflanzen bilden von selbst kleine Schösslinge aus, die dann ganz einfach von der eigentlichen Pflanze abgetrennt und in neue Erde gesetzt werden können. Eine andere Möglichkeit ist es, die Spitze eines geernteten Blattes für einige Tage zu trocken und dann ebenfalls in Erde zu setzen.
Wie gewinnen Sie das kostbare Aloe Vera Gel?
Sind Sie stolzer Besitzer einer eigenen Aloe-Vera-Pflanze? Dann können Sie das Gel auch ganz einfach selbst zu Hause gewinnen. Hierzu müssen Sie zunächst eines der unteren älteren Blätter mit einem scharfen Messer am Ansatz abschneiden. Wichtig ist es, immer ein ganzes Blatt zu ernten. Um an die gelartige Substanz zu gelangen, die auch zum Verzehr geeignet ist, müssen Sie zunächst das Blatt mit der Schnittfläche nach unten für einige Zeit in Wasser stellen. Denn aufgepasst: Der gelbliche Saft der Blattrinde enthält schädliche Stoffe, die sogenannten Anthranoide. Diese wirken abführend und können das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen. Aufgrund der Anthranoide also niemals ganze Blätter für den Verzehr verwenden.
Um wirklich alle Anthranoide rückstandslos zu entfernen, empfehlen wir, zusätzlich die äußere Blattrinde abzuschneiden. Haben Sie diese entfernt, können Sie das Blatt in Streifen schneiden, das Gel vorsichtig heraustrennen und anschließend gründlich abwaschen. Mit dem Gel können Sie nun im Handumdrehen auch eigene Kosmetik, wie Cremes und Haarmasken herstellen. In diesem Beitrag erfahren Sie weitere Tipps, um Naturkosmetik herzustellen. Wollen Sie jedoch auf Nummer sicher gehen, überlassen Sie den Experten die Verarbeitung und greifen Sie auf bereits industriell verarbeitete Produkte zurück.
Die geernteten Blätter oder das bereits in geschlossenen Gefäßen abgefüllte Gel lagern Sie am besten in Ihrem Liebherr-Kühlschrank. Dies verstärkt nochmals den kühlenden Effekt. Auch eine Lagerung im Tiefkühlfach ist möglich. Kleiner Tipp: Um das Aloe Vera Gel direkt passend zu portionieren, greifen Sie zur Eiswürfelform!