Beim wöchentlichen Familieneinkauf landen Bananen fast immer im Einkaufskorb, da sie Groß und Klein so gut schmecken. Und wenn wir mal schnell von einem Termin zum nächsten hetzen müssen, da kommt uns der kleine Energieschub in Form der gelben Frucht ganz gelegen. Die Banane ist so ein wichtiger Teil unserer alltäglichen Ernährung geworden, dass man ganz vergisst, was sie eigentlich ausmacht. Denn haben Sie sich schon einmal mit der Frage beschäftigt, wieso die Banane krumm ist? In diesem Beitrag erfahren Sie es.

Botanisch gesehen sind Bananen die Beerenfrüchte einer zwei bis neun Meter hohen Staude. Bananenstauden sind eine Gattung in der Familie der Bananengewächse, sogenannte Musaceae. Nur weibliche Blüten bilden Bananen, die sogenannten „Finger“, die in „Händen“ spiralförmig um den Blütenstand angeordnet sind. Der gesamte Fruchtstand wird als Büschel bezeichnet und kann aus bis zu 300 Bananen bestehen und unglaubliche 50 kg wiegen. Der Name Banane stammt vom arabischen Wort „banan“ ab, was übersetzt „Finger“ bedeutet.

Aber fangen wir mit der spannendsten Frage zuerst an: Wieso ist die Banane krumm? Tatsächlich wächst jede einzelne Banane zuerst nach unten. Erst bestimmte Hormone sorgen dafür, dass die Früchte zunächst nach außen und später nach oben wachsen. Dieses Wachstum entgegen der Schwerkraft nennt sich „negativ geotropisch“ und sorgt für die krumme Form der Banane.

Herkunft der Banane

Die Urheimat der Obstbanane ist Südostasien. Seit 4.000 v. Chr. wird die Bananenstaude kultiviert und gehört somit zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. Wie einige exotische Obstsorten hat auch die Banane eine lange Reise hinter sich. Etwa 650 n. Chr. gelangte die Banane nach Ägypten und verteilte sich von dort unter anderem durch Sklavenhändler über ganz Afrika. Nach der Entdeckung der Guinea Küste durch die Portugiesen gelangte die Banane dann auch auf die kanarischen Inseln. Erst danach haben die Portugiesen die Banane nach Südamerika verschifft, wo sie heutzutage häufig angebaut wird. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die ersten regelmäßigen Bananenexporte nach Europa durchgeführt.

Bananen

Bananen stammen ursprünglich aus Südostasien

Anbau und Arten der Banane

Der Anbau von Obstbananen findet in den feuchten Tropen statt, teilweise auch in den Subtropen. Die Hauptproduktionsländer liegen in Südostasien, Südamerika und Mittelamerika. Obstbananen sind aufgrund ihrer tropischen Herkunft das ganze Jahr über auch bei uns im Angebot. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Bananensorten, aber nur einige wenige sind für die kommerzielle Nutzung geeignet. Um einige Sorten zu nennen: Große Obstbanane, rote Banane, Babybanane und Apfelbanane, die jeweils weitere Sorten umfassen. Bis auf die Obstbanane und teilweise die Babybananen findet sich der Rest der Sorten kaum in unseren Supermärkten. Der Grund dafür liegt in der mangelnden Exportfähigkeit z. B. aufgrund der dünnen Schale oder der leichten Verderblichkeit der Früchte.

Grüne Bananen

Es ist Ihnen bestimmt längst aufgefallen: Die meisten Bananen in unseren Supermärkten sind noch grün. Ihre gelbe Farbe erlangen sie meist erst bei uns zu Hause. Doch warum werden sie grün geerntet? Die Früchte legen eine lange Reise im Containerschiff zurück und kämen überreif in Europa an, wenn man sie erst im Stadium der Vollreife ernten würde. Gründe für die grüne Ernte liegen aber nicht nur in der langen Transportzeit und der leichten Verderblichkeit, sondern auch im Geschmack. An der Staude gereifte Bananen sind nicht genießbar, sie schmecken eher mehlig als süß. Auch für den lokalen Verzehr werden die Bananen deswegen grün geerntet.

Sind die krummen Früchte grün geerntet worden, dann landet die Exportware auf Containerschiffen und wird dort bei exakter Temperatureinstellung transportiert. Danach werden die Bananen in Reifekammern dem Reifegas Ethylen ausgesetzt. Dabei ändert sich die Farbe von grün nach gelb und die Stärke in der Frucht wandelt sich in Zucker um – die Bananen sind nämlich klimakterische Früchte, sie reifen also nach der Ernte noch nach.

Müsli mit Banane

Bananen sind ein beliebtes Obst in Deutschland

Pestizide in der Banane?

Im Bananenanbau werden sehr starke Pestizide und Konservierungsstoffe eingesetzt. Vorrangig finden sich die Rückstände auf der Schale. Beispielsweise dürfen einige Konservierungsstoffe (z. B. Thiabendazol) ohne Deklarierung aufgebracht werden, da davon ausgegangen wird, dass die Schale nicht mit verzehrt wird. Möglich ist dabei natürlich, dass auch Spuren dieser Stoffe in das Fruchtfleisch gelangen. Die importierten Bananen unterliegen allerdings regelmäßigen Kontrollen und diese sorgen dafür, dass Höchstwerte nicht überschritten werden. Aber nicht nur die Gesundheit der Konsumenten sollte bedacht werden: Im Anbau werden die Pestizide meist mit Flugzeugen über die Kulturen ausgebracht, was dafür sorgt, dass diese nicht nur auf die Pflanzen gelangen, sondern auch Boden und Gewässer belasten. Das birgt Gefahren für das dortige Ökosystem und betrifft auch unmittelbar die Menschen, die dort leben. Wenn Sie also sicher gehen wollen, dann greifen Sie auf Bio-Bananen zurück, bei deren Anbau auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet wird.

Ein kleiner Tipp: Bananen lassen sich besser schälen, wenn man sie nicht am Stängel öffnet, sondern am unteren Teil der Banane. So zerdrücken Sie das Fruchtfleisch nicht.

Was sind eigentlich Kochbananen?

Kochbananen – für uns sind sie eher eine Seltenheit. In ihren afrikanischen Anbauländern sind sie jedoch ein wichtiges, stärkereiches Grundnahrungsmittel. Kochbananen sind sehr eng mit der Obstbanane verwandt, allerdings größer und flacher und ihr Fruchtfleisch wird ausschließlich gegart verzehrt. In der Küche werden sie tatsächlich wie Kartoffeln verwendet. Ob gekocht, gebraten, gedämpft oder frittiert – die Kochbanane ist sehr schmackhaft. Angebaut werden die großen Bananen vorwiegend in Afrika (Uganda, Ruanda, Ghana).

Kochbanane

Kochbananen zählen in manchen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln

Was tun mit braunen Bananen?

Wer kennt es nicht? Kaum versieht man sich und die Banane, die noch vor ein paar Tagen grün war, ist schon ziemlich dunkel. Die Erklärung ist einfach – grüne Bananen reifen bei Raumtemperatur nach. Bei Temperaturen zwischen 11 und 14 °C können Sie die Reifung verzögern und somit die Lagerdauer verlängern. Am besten lagern Sie die Bananen auch separat von Ethylen-ausstoßendem Obst wie z. B. Äpfeln, die durch ihre Reifegase die Reifung beschleunigen können. Auch Kochbananen halten sich an einem kühlen Ort eine Woche lang frisch. Wenn die Banane nun einmal zu braun für den Rohverzehr geworden ist: Nutzen Sie die dunkle Banane doch einmal für einen saftigen Bananenkuchen!

Übrigens noch ein kleiner Tipp für den Obstsalat: Beträufeln Sie die darin aufgeschnittene Banane mit etwas Zitronensaft, dann wird das Fruchtfleisch nicht braun.

Spinnen in der Bananenstaude?

Wird Ihnen auch eher unwohl, wenn Sie an kleines Krabbelgetier denken? In sehr unregelmäßigen Abständen kursieren Schlagzeilen in Zeitungen und im Internet über Spinnenfunde in Bananenkisten. Meist ist in den genannten Artikeln eine Evakuierung des betroffenen Supermarkts geschildert, da es sich um eine gefährliche Giftspinne namens Phoneutria nigriventer handelt. Bevor Sie jetzt anfangen panisch zu werden: Keine Sorge, so ein Vorfall ist äußerst selten. Denn ein Import dieser Spinne mit den Bananen ist äußerst unwahrscheinlich. Die Bananen legen eine weite Reise hinter sich, bis sie bei uns im Supermarkt landen. Sie werden gründlich gereinigt, mit Insektiziden und Konservierungsstoffen behandelt und während des Transports durchgehend gekühlt. Spinnen überleben da selten.