Einen weiten Weg hat das ostasiatische Blattgemüse auf sich genommen um nun auch in Europa Anbauflächen und Speisen zu bereichern. Chinakohl offenbart auch hierzulande seine Vorzüge. Er enthält jede Menge Gutes für unsere Gesundheit und in der Küche zeigt er sich äußerst flexibel. Vielleicht erobert der Exot auch Ihr Küchenbrett – oder sogar das eigene Gemüsebeet. Lassen Sie sich von der frischen Gemüsepflanze überzeugen!

Die Herkunft des Chinakohls steckt schon im Namen. Als alte chinesische Kulturpflanze aus dem 5. Jh. n. Chr. hat sich das Gemüse zunächst nach Korea, Peking und in andere ostasiatische Länder vorgearbeitet. In diesen Ländern liegt auch heute noch der Anbauschwerpunkt, denn dort zählt er zu den wichtigsten Gemüsepflanzen. Doch auch die USA und Europa pflanzen und verzehren den Chinakohl mittlerweile mit zunehmender Begeisterung, wobei in Europa der größte Anbau sogar auf Deutschland fällt.

Verwirrung im Kohlgarten: Chinakohl, Weißkohl und Spitzkohl

Kohlköpfe verursachen nicht nur in der Salatschüssel einen Kopfsalat. Da die Kohlarten als Gewächse der Kreuzblütler-Familie gewisse Ähnlichkeiten aufweisen, können sie schnell für Verwirrung sorgen. Wir erklären, worin die Unterschiede liegen und was den Chinakohl vom Weiß- und Spitzkohl abhebt.

Auch wenn sie alle zur selben botanischen Familie gehören, ist Chinakohl mit Weiß- und Spitzkohl nur entfernt verwandt. So ist das ostasiatische Gemüse ursprünglich aus einer Kreuzung des nah verwandten Pak Choi mit der Speiserübe entstanden. Dahingegen ist Weißkohl mit Spitzkohl eng verwandt – genauer gesagt ist Spitzkohl eine spezielle Form des Weißkohls. Im Folgenden ist mit Weißkohl jedoch nur die herkömmliche Form gemeint: der weiß-grüne, meist runde, feste Kohlkopf mit dickem Strunk.

Spitzkohl hat eine längliche, spitze Form und die Blätter liegen etwas lockerer zusammen als beim Weißkohl. Geschmacklich ist Spitzkohl aufgrund seines früheren Erntezeitpunkts etwas milder und  lässt sich außerdem schneller garen und leichter verdauen als Weißkohl. Spitzkohl eignet sich daher auch wunderbar als Rohgemüse. Dahingegen ist der Weißkohl Grundlage für das berühmte Sauerkraut. Sauer eingelegt oder als Eintopf findet Weißkohl am liebsten Verwendung, auch wenn der Rohverzehr ebenfalls möglich ist.

Im Vergleich zu Weiß- und Spitzkohl besitzt Chinakohl keinen Strunk. Seine gekräuselten Blätter können entweder locker oder fest geschlossen sein. Im Geschmack ist er außerdem deutlich milder als Weiß- und Spitzkohl und er lässt sich noch schneller garen sowie leichter verdauen als der bekömmliche Spitzkohl. Dadurch ist Chinakohl sehr gut als Rohgemüse in frischen Salaten geeignet. Daneben peppt er Gerichte in geschmorter, gedünsteter oder gekochter Zubereitungsform auf. Zudem wird er ebenfalls als Sauergemüse, das berühmte Kimchi, angeboten.

Kimchi: kulinarische, koreanische Spezialität

Kimchi wird auch als das „scharfe koreanische Sauerkraut“ bezeichnet. Bei dieser Spezialität handelt es sich um in Salzlake eingelegten Chinakohl. Um einige Zutaten ergänzt bietet er ein besonderes Geschmackserlebnis. So passen neben Chinakohl auch wunderbar Rettich und Frühlingszwiebeln in das Sauergemüse. Unabdingbar für den typisch scharfen Geschmack ist das Chiligewürz – meist in Form des koreanischen Chilipulvers „Gochugaro“. Knoblauch macht sich ebenfalls sehr gut in der Spezialität.

In ein klassisches Kimchi gehören weitere koreanische Zutaten. So sind beispielsweise Fischsauce und fermentierte Shrimps eine häufige Zutat. Allerdings gibt es zahlreiche Abwandlungen des Kimchi-Rezepts und ebenso Varianten mit weniger exotischen Zutaten. Zum Beispiel eignet sich fermentierte Chilisauce sehr gut für eine vegane Kimchi-Variation. Damit ist sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Kimchi

Kimchi wird traditionell aus Chinakohl gemacht.

Chinakohl als Salat: erfrischend und gesund

Einen frischen Chinakohlsalat zaubern Sie am besten indem Sie die Blätter quer in Streifen schneiden und mit einem herrlichen Dressing anmachen. Beim Dressing steht Ihnen die Wahl frei, denn generell schmeckt jedes Dressing zu fast allen Salaten. Letztlich ist die Wahl immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Leckere Kombinationen mit dem feinen Frischkohl sind zum Beispiel eine klassische Vinaigrette, Joghurt-, Senf- oder Erdnuss-Dressing.

Verwenden Sie bei der Zubereitung von Salatsoßen am besten immer kaltgepresste Öle. Joghurt, süße Sahne oder Sauerrahm können auch anstelle des Öls verwendet werden oder einen Teil des Öls ersetzen. Ein feines Senf-Dressing mit Paprika, Zwiebeln und frischen Kräutern verleiht Ihrem Chinakohl eine angenehme Würze. Joghurt schenkt dem Salat zusätzliche Frische. Wer das asiatische Blattgemüse entsprechend seiner Herkunft  genießen will, kombiniert es mit einem asiatischen Erdnussdressing. Hier eignen sich Erdnussöl, Erdnussmus, gehackte Erdnüsse, Kokosmilch, Limettensaft, etwas Knoblauch und Chili zur Zubereitung.

Neben der herrlichen Frische, hat der Rohverzehr des leicht verdaulichen Kohls einen weiteren Vorteil: seine Vitamine bleiben bestmöglich erhalten. Neben Vitamin C und B-Vitaminen enthält der Kohl auch wertvolle Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium, auch wenn der Gehalt geringer ist, als bei anderen Kohlsorten. Der Wert des Chinakohls zeichnet sich vor allem auch durch eine große Menge wertvoller Aminosäuren, also Eiweißbausteine, aus. Sein hoher Eiweißgehalt verleiht dem Chinakohl auch den Namen „Fleisch der Vegetarier“.

So viele Vorteile der Chinakohl auch hat, gilt hier dennoch: Maß halten und nicht täglich verzehren. Chinakohl enthält, wie manch andere Blattgemüse auch, recht viel Nitrat. Er eignet sich daher auch nicht für die Säuglingsernährung. Die Nitrataufnahme lässt sich aber etwas reduzieren, indem Sie die Stiele und die äußeren Blätter vor dem Verzehr entfernen und Gemüse aus Freilandanbau wählen. Am wichtigsten bei Ihrer Ernährung: Genießen Sie die bunte Vielfalt und variieren Sie die Gemüsesorten. Chinakohl ist definitiv eine wertvolle Ergänzung für Ihren Speiseplan.

Frisch, frischer, aus dem eigenen Gemüsebeet

Nun heißt es: Hobbygärtner aufgepasst! Chinakohl gedeiht weltweit in gemäßigten Klimazonen. Der Anbau im eigenen Beet ist ebenfalls gut machbar. Das Gemüse stellt allerdings hohe Ansprüche an den Nährstoffreichtum des Bodens. Daneben bietet der Boden seinen Sprösslingen gute Wachstumsmöglichkeiten, wenn er mittelschwer, tiefgründig und humusreich ist. Optimal ist außerdem ein halbschattiger oder sonniger Platz, der einigermaßen windgeschützt gelegen ist.

Vor der Aussaat empfiehlt es sich, den Boden mit etwas Kompost oder Stallmist, der unter die Erde gemischt wird, vorzubereiten. Ausgesät wird am besten im Juli, frühestens Mitte Juni, spätestens Ende August. Ziehen Sie den Chinakohl zunächst für circa vier Wochen in kleinen Töpfen auf, bevor er sich dann im freien Feld behaupten muss. Um Arbeit zu sparen, erhalten Sie auch vorgezogene Pflänzchen im Fachhandel. Setzen Sie die Pflänzchen dann mit einem Reihenabstand von 40cm und einem Abstand von 30 cm zur nächsten Pflanze ins Beet.

Während der Wachstumszeit ist es wichtig, das Beet gut feucht zu halten. Vermeiden Sie jedoch, dass sich das Wasser staut und halten Sie die Erde luftig, indem Sie sie regelmäßig auflockern. Alle paar Wochen sollte der Boden nachgedüngt werden, denn die Pflänzchen sind sehr nährstoffzehrend. Eine weitere Möglichkeit zur Düngung liegt in der Verwendung von Brennnesseljauche. Hiermit schützen Sie den werdenden Kohl außerdem auf biologische Weise vor Schädlingen. Dann lässt das Blattgemüse nicht lange auf sich warten. Schon nach rund drei Monaten können Sie reifen Kohl ernten, wenn sich bis dahin ein fester Kopf gebildet hat.

Lagern Sie die Köpfe nach der Ernte oder nach dem Kauf aufrecht, sodass sie auf dem Strunk stehen. Ansonsten kann es passieren, dass die Blätter vorzeitig faulen. Beachten Sie außerdem, dass die Lagerung getrennt von nachreifenden Obst- oder Gemüsesorten erfolgen sollte, um frühzeitigen Verderb des Chinakohls zu verhindern. Die Lagerung sollte in jedem Fall im Kühlschrank erfolgen. Bei einer Temperatur von knapp über 0 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit, kann sich das Gemüse mehr als zwei Wochen halten – bereits angeschnitten bis zu einer Woche. Diese Bedingungen bietet der BioFresh-Fruit & Vegetable-Safe Ihres Liebherr-Kühlschranks. Hier hält er sich sogar ganz verpackungsfrei so lange frisch. Viel Freude mit Ihrem Chinakohl!

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.