Huhn, Hähnchen oder Pute: Die Begriffe können für ziemliche Verwirrung sorgen. Dabei umfasst Geflügelfleisch noch weit mehr Arten. Das Fleisch der Federtiere ist beliebt und wird gegenüber anderen Fleischsorten oft bevorzugt – vor allem unter gesundheitlichen Aspekten. Hier lernen Sie die Gründe für den Geflügeltrend kennen. Erfahren Sie außerdem, wie Sie mit dem empfindlichen Lebensmittel in der eigenen Küche am besten umgehen, was Sie dabei unbedingt beachten sollten und wie Sie Geflügel mit Leichtigkeit in eine genussvolle Zutat verwandeln.

Der Verzehr von Geflügelfleisch ist keineswegs ein Ergebnis unserer modernen Zeit. Schon vor 4000, vermutlich sogar 5000 Jahren, bot Geflügel den Menschen eine wichtige Nahrungsquelle. Auch wenn es heutzutage wertvolle Alternativen zum Fleischverzehr gibt, ist Geflügelfleisch ein attraktives Lebensmittel. Hierzulande steigt der Verbrauch. So verzehrt mittlerweile jeder Bundesbürger im Durchschnitt 13 Kilogramm dieses Fleisches im Jahr. Zum Vergleich: 20 Jahre zuvor lag der Konsum noch bei sieben Kilogramm pro Kopf und Jahr.

Alles, was Sie über Geflügelfleisch wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Geflügel, Huhn, Hähnchen, Pute: Was ist was?

Kommen Sie bei der Verwendung der Begriffe auch durcheinander? Geflügel umfasst alle Arten von Land – und Wassergeflügeltieren, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Neben dem Huhn zählen dazu beispielsweise auch die Geflügelarten Pute, Ente, Gans, Perlhuhn, Masttaube, Fasan und Truthahn. Innerhalb einer Art, dienen unterschiedliche Tierbezeichnungen der Unterscheidung der Tiere je nach Mästungsdauer und Schlachtgewicht.

So grenzen sich bei den Hühnern beispielsweise Hähnchen, auch Broiler genannt, von Stubenküken und Junghühnern ab. Der Begriff „Hähnchen“ bezeichnet in der Kategorie „Huhn“ sowohl weibliche als auch männliche junge Masttiere, die auf einen hohen und schnellen Ertrag von Brust- und Schenkelfleisch gezüchtet sind und ihr Schlachtgewicht von einem Kilogramm schon nach etwa fünf Wochen erreichen. Das Leben von Stubenküken ist deutlich kürzer und so liegt ihr Schlachtgewicht unter 650 g. Dahingegen erleben Junghühner eine Mästungszeit von bis zu sieben Wochen und sollen folglich mehr als 1.200 g wiegen. Noch älter und schwerer sind die sogenannten Jungen Hähne mit einem Schlachtgewicht von bis zu 2.500 g.

Unter Puten oder Truthühnern versteht man männliche und weibliche Masttiere einer Züchtungsart, die ebenfalls eine starke Ausprägung der für den Verzehr gewünschten Merkmale aufzeigt. Puten sind deutlich größer als Hühner. So erreichen weibliche Tiere nach 14 bis 16 Wochen ein Schlachtgewicht von zehn bis elf Kilogramm und männliche nach 20 bis 22 Wochen sogar ein Gewicht von 20 bis 22 kg. Zur Abgrenzung von den ausgewachsenen Tieren gibt es die sogenannten Baby-Puten, die bei einer Schlachtung nach zwölf Wochen Mastzeit drei bis fünf Kilogramm wiegen.

Geflügel in der Ernährung: Weißes Fleisch boomt

Geflügelfleisch zählt zum sogenannten „Weißen Fleisch“ und hat den Ruf, gesünder für den Menschen und besser für die Umwelt als andere Fleischsorten zu sein. Der Grund: Das Fleisch von Huhn, Pute und den meisten anderen Geflügelarten gilt als mager, also fettarm. So enthält reines Muskelfleisch unter einem Prozent Fett – selbst das Muskelfleisch fetter Geflügelarten wie Gans und Ente. Das meiste Fett ist in der Bauchhöhle und unter der Haut gespeichert und es liegen Unterschiede im Fettgehalt je nach Teilstück vor. Neben dem geringen Fettgehalt ist auch die Zusammensetzung des Fettes positiv zu beurteilen. Der Anteil der gesättigten Fettsäuren, die in der Ernährung möglichst reduziert werden sollen, liegt beim Geflügelfleisch niedriger als bei anderen Fleischsorten. Dafür ist der Anteil der erwünschten ungesättigten Fettsäuren erhöht.

Wer sich fettbewusst ernährt, sollte jedoch auch die Zubereitungszeit nicht außer Acht lassen. Beliebte Zubereitungsarten wie Frittieren oder Braten, können zur regelrechten Kalorienfalle werden. Beim Braten mit wenig Fett kann allerdings auch das Gegenteil erreicht werden, indem Unterhautfett austritt und folglich nicht mitgegessen wird. Zu diesem Effekt kommt es auch beim Grillen.

Geflügelfleisch eignet sich vor allem zum Grillen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem leckeren Grill-Spieß?

Der niedrige Fettgehalt begünstigt einen hohen Proteingehalt des Geflügelfleischs. Da das enthaltene Eiweiß zudem eine große Ähnlichkeit zu unseren menschlichen Proteinen aufweist, können wir es, so wie auch Milcheiweiß oder Eiweiß aus dem Hühnerei, gut verwerten. Lebensmittelkombinationen sorgen dafür, dass auch kleine Mengen tierischer Lebensmittel zur optimalen Proteinversorgung genügen. Der Grund: Unterschiedliche Lebensmittel enthalten verschiedene Eiweißbausteine. Mangelt es an einem Baustein, kann der Körper nicht mehr Protein aufbauen als dieser Baustein vorliegt. Eine Lebensmittelkombination erhöht die Wahrscheinlichkeit, von allen Bausteinen eine ausreichende Menge aufzunehmen.

Hinsichtlich des Vitamingehalts ist weißes Fleisch mit rotem Fleisch vergleichbar. So sind die Vitamine B1 und B2 reichlich enthalten. Auch wichtige Mineralstoffe, wie Kalium und Eisen, lassen sich gut über weißes Fleisch aufnehmen. Da rotes Fleisch allerdings deutlich eisenreicher ist, ist vor allem bei Eisenmangel rotes Fleisch empfehlenswerter. Alles in Allem kann Geflügelfleisch Bestandteil einer gesunden Ernährung sein und Vorteile für die eigene Gesundheit mit sich bringen.

Wichtig: So haben unerwünschte Keime keine Chance

Geht es um Gesundheit, dürfen wir einen wichtigen Aspekt nicht aus den Augen verlieren: die Hygiene. Vor allem bei Fleisch und anderen tierischen Produkten gilt es zum Schutz vor Krankheitserregern, ein paar Regeln bei Zubereitung und Lagerung zu beachten. Gerade rohes Geflügelfleisch ist ein häufiger Überträger für Salmonellen. Mit einem sorgsamen und aufmerksamen Umgang lässt sich die Infektionsgefahr jedoch leicht bannen.

Als Zubereitungsfläche eignen sich glatte, leicht zu reinigende Materialien am besten. Bloß kein Holzbrett verwenden! Achten Sie außerdem darauf, dass das rohe Fleisch nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommt, um Kontaminationen zu vermeiden. Sonst bergen vor allem kontaminierte Zutaten, die nicht erhitzt werden, ein Infektionsrisiko. Zu guter Letzt: Reinigen Sie nach der Zubereitung Ihre Hände und die Zubereitungsmaterialien gründlich und wechseln Sie anschließend Lappen und Spülschwämme, damit auch darüber kein Infektionsrisiko mehr besteht.

Richtiges Auftauen und Durchgaren sind außerdem entscheidend, um ein sicheres Lebensmittel zu erhalten. Zum Auftauen eignet sich am besten ein Gefäß mit Siebeinsatz. Darin wird das Fleisch ohne Verpackung und ohne Abdeckung im Kühlschrank für 12 bis 16 Stunden liegen gelassen. Beseitigen Sie die Auftauflüssigkeit sorgfältig und achten Sie auch hierbei darauf, andere Lebensmittel nicht zu kontaminieren. Anschließend tun Pfanne, Grill oder Fritteuse das Weitere. Die Kerntemperatur beim Garen beträgt 70°C, die das Fleisch für mindestens 2 Minuten erreichen muss. Oft empfiehlt sich sogar eine Temperatur von 80°C. Wenn Sie unsicher sind, nutzen Sie am besten ein Bratenthermometer.

Haltbarkeit und Lagerung

Nun wissen Sie, wie Sie das Fleisch bei der Zubereitung richtig handhaben. Doch warten Sie damit nicht zu lange. Frische Ware muss an der kältesten Stelle im Kühlschrank aufbewahrt werden. Nutzen Sie dazu unbedingt den Meat & Dairy-Safe Ihres Liebherr-Kühlschranks. Dieser bietet einer Temperatur von nahe 0 °C die optimale Lagertemperatur für Fleisch. So können sich unerwünschte Mikroorganismen, die den Fleischverderb ankurbeln, nicht so schnell vermehren. Dennoch sollte rohes Fleisch nach einem Tag oder maximal zwei Tagen zubereitet werden. Verzehren Sie auch gegartes Fleisch nach zwei bis drei Tagen und bewahren Sie es ebenfalls in Ihrem Meat & Dairy-Safe auf.

Etwas anders sieht es bei eingefrorenem Fleisch aus. Hier brauchen Sie sich mit dem Verzehr nicht zu beeilen. Eine Temperatur von mindestens – 18°C ist dazu allerdings unabdingbar. Hähnchen und deren Verwandte können so einige Monate ruhen. Nach maximal zehn Monaten freuen auch sie sich über die Zubereitung. Enten können maximal vier und Gänse maximal sechs Monate tiefgekühlt gelagert werden.

Der Meat & Dairy-Safe Ihres Liebherr-Kühlschranks eignet sich ideal, um Ihr Fleisch perfekt zu lagern.

Der perfekte Pep: eine schmackhafte Grillmarinade

Würzige Marinaden verleihen Grillfleisch sehr guten Geschmack. Thymian, Rosmarin, Oregano, Salbei und Knoblauch hinterlassen wunderbare Aromen und mit Öl bleibt das Fleisch schön saftig. Mischen Sie die Zutaten dazu in einer Schüssel, in der Sie das Grillfleisch dann mindestens drei bis vier Stunden vor Ihrem Grillevent einlegen, zusätzlich nochmal salzen und abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Streifen Sie die Marinadenzutaten vor dem Grillen wieder ab. Wir haben einen Rezeptvorschlag für eine Marinade, die einen Hauch Mittelmeer auf den Grillabend bringt.

Zutaten:

  • 100g Schalotten
  • 4-5 junge Knoblauchzehen
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • 3 EL Kräuter (Rosmarin, Oregano, Thymian, Salbei)
  • 100 ml Olivenöl
  • grobes Meersalz
  • schwarzer Pfeffer

In dünne Ringe geschnitten machen sich die Schalotten in der Marinade am besten, während es genügt, die Knoblauchzehen aus der Schale zu ziehen und zu halbieren. Guten Appetit und einen erholsamen Grillabend!

Genießen mit Verantwortung

Fleischverzehr ist ein sensibles Thema. Skandale und Bilder von erschreckenden Haltungsformen häufen sich. Umweltprobleme, die mit dem zu hohen Fleischverzehr der Menschheit in Verbindung gebracht werden, sind auf dem Vormarsch. Viele entscheiden sich aus diesem Grund für eine fleischlose Ernährung. Alternativen zu Fleisch gibt es einige – nicht zuletzt der Geschmack wird von der Lebensmittelindustrie imitiert. Sie möchten nicht auf echtes Fleisch verzichten? Dann heißt es „Augen auf!“ beim Kauf. Denn Sie können einiges für mehr Tierwohl und Umweltschutz beachten.

Fleisch aus biologischer bzw. ökologischer Haltung gewährt den Tieren bessere Haltungsbedingungen, wozu beispielsweise Freilauf zählt. Seit 2013 gibt es außerdem Fleischprodukte mit Tierschutzlabel, mit deren Kauf Sie außerdem ein Zeichen gegen qualvolle Haltungsbedingungen setzen. Und: Genießen Sie Fleisch nur in Maßen. Wenn jeder seinen Fleischkonsum reduziert, profitieren Tiere, Umwelt und Gesundheit.

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.