Haben Sie schon mal etwas von der Bezeichnung „Diospyros kaki“ gehört? Nein? Kaum verwunderlich, denn die Frucht des Baumes, der sich hinter diesem Namen versteckt, kennen wir sonst nur unter ihrer Kurzform „Kaki“. Warum wir hier trotzdem die ganze Bezeichnung nennen, fragen Sie sich jetzt? Ganz einfach, der Begriff „Diospyros“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „göttliches Feuer“. Wir schauen uns in diesem Beitrag an, ob die Kaki diesem Ruf gerecht wird. Nur eines wissen wir schon – der süße Geschmack der orangenen Frucht ist in jedem Fall göttlich.
Hätten Sie es gewusst? Kakis sind tatsächlich die Beerenfrüchte eines Laubbaumes. Beheimatet sind diese Bäume in Zentralchina, doch sie werden schon ebenso lange in Korea und Japan kultiviert. Heutzutage findet man die Bäume in vielen subtropischen und wärmeren Ländern. Die sonnenhungrigen Kakis werden erst nach dem Blätterfall reif und sind damit deutlich später dran, als viele andere Früchte. Die Früchte auf unseren Märkten stammen in den Herbst- und Wintermonaten vor allem aus den Mittelmeerländern. Im Frühjahr und Sommer erhalten wir die Kaki dann aus Übersee, wobei sie häufig per Luftfracht transportiert wird. Aufgrund der negativen ökologischen Auswirkungen, die der Flugtransport mit sich bringt, sollten Sie besser nur im Herbst und Winter zu den leckeren Früchten greifen. Der größte Produzent ist China, gefolgt von Südkorea, Japan und Brasilien.
Bunte Geschmacksvielfalt
Charakteristisch an den Früchten ist ihre gelb-orangene Farbe und ihre tomatenähnliche Form mit den vier großen Blättern am Stiel. Die Schale ist dünn, glatt, leicht durchscheinend und meist ungenießbar. Viele Kaki-Sorten sind kernlos. Die Kaki ist süß, das wissen Sie vermutlich schon, aber wie schmeckt sie noch? Am nächsten kommt der Geschmack an Aprikose, Birne und etwas an Tomate heran. Allerdings weisen einige Früchte auch einen bitteren Nachgeschmack auf, was auf ihren hohen Tanningehalt zurückzuführen ist.
Grundsätzlich lassen sich zwei Sorten unterscheiden. Adstringierende (zusammenziehende), tanninhaltige Sorten schmecken im unreifen Zustand herb und „pelzig“. Bei voller Reife erreichen sie jedoch eine angenehme Süße, wobei ihnen ein ausgeprägtes Aroma fehlt. Dagegen gibt es noch die nichtadstringierenden, tanninfreien Sorten. Bei diesen ist der Verzehr bereits in unreifem, noch festem Zustand möglich. Leider sind diese Unterschiede äußerlich jedoch nicht erkennbar. Anhaltspunkte bieten zum Glück noch bestimmte Sorten, die wir Ihnen im Weiteren vorstellen möchten.
Kaki, Persimon oder Sharonfrucht?
Kaki, Kakifrucht, Kakidattel oder auch Kakipflaume… Es gibt nicht nur unzählige verschiedene Namen für die Kaki, auch ihre Sorten sind sehr vielfältig. Vielleicht ist es Ihnen ja auch schon einmal passiert: Sie stehen auf dem Markt und sehen die orangenen Früchte, aber die Bezeichnung auf dem Schild passt so gar nicht zu dem bekannten Namen Kaki. Möglich ist, dass Ihnen dabei die Sorten Persimon und Sharonfrucht untergekommen sind. Hinter dem Namen Persimon steckt die Kaki-Sorte „Rojo brilliante“. Es handelt sich dabei um eine große Kaki-Sorte aus Spanien, die im vollreifen Zustand schmelzend zartes Fruchtfleisch aufweist. Besonders zahlreich werden Persimonen in Kalifornien angebaut. Sharonfrüchte dagegen stammen aus Israel, sind gerbstoffärmer und auch das Fleisch ist heller und fester. Allerdings hat diese Züchtung ihren Preis: Im Vergleich mit anderen Kakis ist die Sharon weniger aromatisch. Übrigens handelt es sich bei der Sharonfrucht um eine neuere Züchtung und sie entspricht den nichtadstringierenden Kaki-Sorten.
Honigsüßer Genuss
Die Kaki ist wie ein Nachtisch – in Form einer Frucht. Durch ihren zuckersüßen Geschmack bietet es sich an, die Kaki direkt roh zu verzehren, indem man die Frucht aufschneidet und die dünne Schale abzieht. Die neuen Sorten Persimon und Sharonfrucht sind so fest und knackig wie ein Apfel, weswegen sie auch getrost mit Schale gegessen werden können. Natürlich passen die süßen Früchte auch in Kompott, Marmelade, Süßspeisen oder in Soßen.
Neben viel Zucker sind die Früchte besonders reich an Vitamin C und Betakarotin. Aber auch Calcium, Eisen, Kalium, Mangan und Phosphor findet sich in den orangenen Früchten. Hätten Sie es geahnt? In Japan gelten die runden Früchte als verlässlicher Katerkiller – damit sind natürlich nicht die kuscheligen Haustiere gemeint, sondern der dicke Kopf nach dem vermehrten Alkoholgenuss. Vielleicht lohnt es sich ja, das nach dem nächsten ausschweifenden Fest einmal auszuprobieren?
Kakis richtig lagern
Kakis werden unreif geerntet und müssen über die Dauer ihres Transportes und im Lager nachreifen. Eine reife Kaki erkennen Sie daran, dass das Fruchtfleisch glasig glänzend durch die Haut schimmert. Wählen Sie beim Einkaufen am besten kräftig gefärbte Früchte aus, die aussehen, als würden sie gleich platzen. Die Blätter sollten intakt sein. Die besten Zeiten, um Kakis zu kaufen sind übrigens Spätherbst und Winter. Eine Besonderheit der orangefarbenen Frucht ist, dass sie erst im überreifen Zustand ihren charakteristischen, vollen Geschmack entwickelt. In diesem Reifestadium werden andere Früchte von den meisten Verbrauchern abgelehnt.
Wenn Sie tatsächlich sehr reife, aromatische Früchte gekauft haben, stellt sich natürlich die Herausforderung der Lagerung. Am besten geeignet ist der BioFresh-Safe. Bei knapp über 0 °C halten sich Kakis dort fast einen Monat. Dennoch sollten Sie die Früchte zügig verzehren. Ganze Früchte lassen sich auch problemlos einfrieren. Wenn Sie unreife Kakis gekauft haben, können Sie die Früchte zuhause in einer Papiertüte bei Raumtemperatur nachreifen lassen, da es sich um eine klimakterische Obstsorte handelt.