Ist die Lauchzwiebel eigentlich mit der Speisezwiebel verwandt? Oder mit dem Lauch? Die Antwort lautet: beides! Was die Spanier am liebsten mit dem Gemüse anfangen und wie Sie dafür sorgen, dass sich Ihre Lauchzwiebeln so lange wie möglich frisch halten, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Lauchzwiebeln, auch als Frühlings- oder Winterzwiebeln bezeichnet, tragen den lateinischen Namen Allium fistulosum. Damit gehören sie zur botanischen Gattung Allium – Lauch. Zu dieser Gattung zählen unter anderem auch der Porree (Allium porrum) und die Speisezwiebel (Allium cepa). Rein äußerlich ähnelt die Lauchzwiebel eindeutig dem Porree: Beide schmückt grünes Laub, das wir von der Speisezwiebel nicht kennen. Dies liegt jedoch daran, dass bei der Speisezwiebel nur die tatsächliche Zwiebel, also das Speicherorgan, verwendet wird. Vor der Zwiebelernte auf dem Feld ist jedoch auch hier das grüne Laub enthalten. Jedoch verwelkt es im Zuge der Trocknung und wird entfernt. Betrachtet man Lauchzwiebeln und Porree genauer, so fällt auf, dass Lauchzwiebeln Röhrenblätter besitzen, während Porree flache Blätter aufweist.
Obwohl der geläufige Name Frühlingszwiebel den Eindruck erweckt, dass es sich um ein Frühlingsgemüse handelt, so ist die Haupterntezeit der Lauchzwiebel im Sommer. Im Supermarkt sind Lauchzwiebeln ganzjährig erhältlich, jedoch handelt es sich vor allem in den Wintermonaten meist um Import- oder Gewächshausware.
Traditionen rund um die Lauchzwiebel
Zu Beginn des Jahres trägt sich in Katalonien an der Südostküste Spaniens etwas ganz Besonderes zu. So wird in kleinen Bauerndörfern, in denen die Tradition praktiziert wird, auf dem Dorfplatz ein großes Feuer entzündet und massenweise Lauchzwiebeln gegrillt. Ist das äußere Laub verbrannt, wird die Außenschicht abgezogen und der Rest verzehrt. Dazu wird Fleisch gegrillt, Wein oder Cava getrunken und eine spezielle Soße namens Salvitxada serviert. So läuten die Katalanen den Beginn der Lauchzwiebelsaison ein – und dies bereits seit mehreren Jahrzehnten. Calçotada nennt sich diese Tradition. Als wahrer Held gilt derjenige, der am meisten dieser gerösteten Lauchzwiebeln verspeist: Der Rekord liegt bei über drei Kilogramm der grün-weißen Zwiebelpflanzen – das sind über 300 Lauchzwiebeln.
So setzen Sie die Lauchzwiebel in der Küche ein
Ob als Gemüse oder Gewürz: Lauchzwiebeln eignen sich für beide Zwecke. Sie sind geschmacklich milder als Speisezwiebeln, ihr weißer Anteil lässt sich jedoch ebenso verwenden wie die Speisezwiebel. Schneiden Sie den weißen Teil der Lauchzwiebel in feine Ringe nachdem Sie die Wurzeln abgeschnitten haben. Nun lassen sich die Ringe in der Pfanne anbraten und dienen als Grundlage für alle möglichen Gerichte. Das Laub – also der grüne Teil der Lauchzwiebel – sollte unbedingt auch genutzt werden: Es ist kein Abfallprodukt. Tatsächlich handelt es sich sogar um den gesündesten Teil der Lauchzwiebel. Das chlorophyllhaltige Laub beinhaltet deutlich mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe als der weiße Anteil. Das Laub lässt sich vergleichbar mit Schnittlauch einsetzen: Als Topping für Suppen, Dips oder fertige Gerichte wertet es Speisen sowohl optisch als auch geschmacklich auf.
Richtig lagern: die Lauchzwiebel
Anders als getrocknete Speisezwiebeln enthalten Lauchzwiebeln viel Feuchtigkeit und verderben dementsprechend schneller. Wie könnenfru die Lauchzwiebeln also ideal gelagert werden, um so lange wie möglich frisch und knackig zu bleiben? Am besten halten sie sich im BioFresh mit Fruit & Vegetable-Safe. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt dafür, dass die Lauchzwiebeln nur wenig Feuchtigkeit verlieren und sie mehrere Wochen frisch bleiben. Für Experimentierfreudige ist folgender Tipp spannend: Stellen Sie Ihr Bund Lauchzwiebeln in ein Glas Wasser. So trocknet das Zwiebelgemüse nicht aus und tatsächlich wachsen die grünen Röhrenblätter sogar nach. Sie können also das Grün der Lauchzwiebel abschneiden und verwenden, die Zwiebel zurück in das Wasserglas stellen und nach einigen Tagen wiederum das nachgewachsene Grün „ernten“. Denken Sie daran, das Wasser regelmäßig – am besten täglich – zu wechseln.
Wenn Sie bemerken, dass Sie ein ganzes Bund Lauchzwiebeln in nächster Zeit nicht verwenden können, dann ist Einfrieren eine Möglichkeit. Dazu schneiden Sie die Lauchzwiebeln einfach in dünne Ringe und füllen diese in Gefrierbeutel. Bereits nach grüner und weißer Farbe getrennt sind sie dann einsatzbereit wann immer Sie Bedarf haben. Grundsätzlich ist es jedoch zu empfehlen, die Lauchzwiebeln frisch zu genießen, denn so schmecken sie am besten.
Tränen die Augen auch beim Schneiden von Lauchzwiebeln?
Dass wir unwillkürlich die eine oder andere Träne verdrücken, wenn wir Zwiebeln schneiden, hat wohl jeder schon einmal erlebt. Grund dafür sind flüchtige Schwefelverbindungen – genauer gesagt die schwefelhaltige Aminosäure Alliin – und das Enzym Alliinase. Sie kommen in allen Laucharten vor, ob in Speisezwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch oder anderen Arten. Wenn wir die Zwiebel schneiden und damit das Gewebe zerstören, tritt der wohlbekannte Effekt auf: Die Tränendrüsen werden gereizt und schon fließen unaufhaltsam die Tränen. Die Flüchtigkeit des Stoffs kann reduziert werden, wenn Sie die Zwiebeln unter Wasser schneiden oder sie vor dem Schneiden abkühlen (z. B. kurz ins Tiefkühlfach legen) und das Fenster öffnen, damit die Stoffe abziehen können. Bei Frühlingszwiebeln ist der tränentreibende Effekt jedoch ohnehin nicht so stark ausgeprägt wie bei Speisezwiebeln.