Ob im Joghurt, als Salat-Topping oder im Brot: Die braunen Samen sind zwar klein, haben dafür aber einiges zu bieten! Neben ihrem vielfältigen Einsatz in der Küche liefern die fein-nussigen Kraftpakete auch jede Menge gesunde Inhaltsstoffe. Warum Leinsamen als wahres Superfood aus der Region gelten, wie sie sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken und viele weitere spannende Fakten rund um die kleinen Powerpakete, finden Sie hier.  

Als Leinsamen werden die zwei bis drei Millimeter kleinen braunen Samen des Leins bezeichnet – eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Die Pflanze ist in der Textilbranche auch unter dem Namen Flachs bekannt, da die Fasern in der Vergangenheit als ein beliebtes Material für Kleidung dienten. Zur Blütezeit von Juni bis August erkennen Sie den Flachs an seinen leuchtend blauen Blüten auf heimischen Feldern und Wiesen. Bis zu zehn Leinsamen befinden sich im Inneren einer runden Fruchtkapsel. Leinsamen genießen als altbewährtes Hausmittel einen äußerst guten Ruf und sollen bei Beschwerden jeglicher Art Abhilfe verschaffen. Doch was haben die unscheinbaren Körner wirklich zu bieten?

Leinsamen sind optisch zwar unscheinbar, haben aber eine Menge Nährstoffe zu bieten.

Nährstoffwunder auf kleinstem Raum

Leinsamen bestehen zu rund einem Viertel aus Ballaststoffen, einem Viertel aus Eiweiß und zu ungefähr der Hälfte aus ungesättigten Omega-3-Fettsäuren wie Öl-, Linol-, und Linolensäure. Viele dieser Fettsäuren sind für den Menschen essenziell. Das bedeutet, dass sie vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und eine Aufnahme über die Nahrung notwendig ist. Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf unsere Herzgesundheit aus, sind entzündungshemmend und sorgen für ein starkes Immunsystem.

Die glänzenden Samen gelten außerdem als ideales Hilfsmittel, um überflüssige Pfunde loszuwerden. Diese Annahme ist auf den hohen Ballaststoffgehalt sowie die in der Schale enthaltenen Schleimstoffe zurückzuführen. Die Ballaststoffe sorgen dafür, dass unser Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt und das Sättigungsgefühl länger anhält. Die Schleimstoffe in der Schale binden wiederum das Wasser im Darm und quellen auf, was die Verdauung anregt. Aber aufgepasst: Mit knapp unter 500 Kalorien pro 100 Gramm gehören die Leinsamen beim Kaloriengehalt nicht gerade zu den Leichtgewichten.

Neben der guten Zusammensetzung von Leinsamen haben die kleinen Nährstoffwunder auch einiges an Mineralstoffen und Vitaminen zu bieten. So sind unter anderem Magnesium, Zink, Eisen und Kalium sowie die wichtigen B-Vitamine B1 und B6 und Vitamin E enthalten. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie die sogenannten Lingnane, sind in Leinsamen vorhanden und können sogar den Gehalt in Getreidekörnern und Hülsenfrüchten bei Weitem übertreffen. Lingnane werden aufgrund ihrer Struktur den Pflanzenhormonen (Phytoöstrogenen) zugerechnet und sollen verschiedene Krebsarten, insbesondere Brust- und Prostatakrebs, vorbeugen.

Unser Tipp: Probieren Sie ihr Müsli morgens mit Leinsamen – Sie werden es nicht bereuen.

Nicht immer gilt: Viel hilft viel!

Bei all den guten Eigenschaften sollten Sie es dennoch nicht übertreiben. Denn: Ein Verzehr von mehr als 45 Gramm Leinsamen pro Tag erzeugt eine gegenteilige Wirkung. Blähungen und Verstopfungen sind die Folge. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unverzichtbar: mindestens 1,5 Liter pro Tag sollten es sein. Leinsamen stehen außerdem im Verdacht, cyanogene Glykoside zu enthalten, aus denen giftige Blausäure entstehen kann. Laut dem unabhängigen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) besteht jedoch keine Gefahr, solange die Verzehrempfehlung nicht überschritten wird. Des Weiteren sollte bedacht werden, dass Leinsamen die Aufnahme von Arzneimitteln im Darm beeinflussen können. Warten Sie nach dem Verzehr von Leinsamen also lieber einige Stunden, bevor Sie Ihre Medikamente einnehmen!

Chia- oder Leinsamen: das Superfood-Duell

Chiasamen gelten als eines der beliebtesten Superfoods weltweit. Was viele jedoch nicht wissen – Leinsamen erzielen eine ähnliche Wirkung und haben darüber hinaus noch einige weitere Vorteile. Beide Superfoods sind gut für unsere Verdauung und können unter Umständen beim Kampf gegen die Kilos helfen. Der Unterschied: Leinsamen werden in der Region angebaut und sind dazu auch noch um einiges preiswerter! Wer aus ökologischen Aspekten auf Lebensmittel mit langen Transportwegen verzichtet und zudem auch noch den Geldbeutel schonen möchte, greift also am besten zum heimischen Superfood: den Leinsamen.

Tipps rund um Einkauf, Lagerung und Zubereitung

Leinsamen finden Sie in größeren Drogeriemärkten und mittlerweile auch in einigen Supermärkten. Dort haben Sie die Wahl zwischen ganzen und geschroteten Samen. Bereits zerkleinerte Leinsamen verderben früher, da das enthaltene Öl durch den Kontakt mit der Luft schneller oxidiert. Geschrotete Leinsamen haben jedoch auch einen entscheidenden Vorteil: Die Inhaltsstoffe können vom Darm besser aufgenommen werden. Ganze Leinsamen werden dagegen oftmals einfach wieder ausgeschieden. Entscheiden Sie sich für die geschrotete Variante, greifen Sie am besten zu einer kleineren Verpackung und bewahren Sie die Samen nach dem Öffnen in Ihrem Liebherr-Kühlschrank auf. Sie können auch ganze Samen kaufen und diese zu Hause mithilfe eines Mörsers oder einer Kaffeemühle selbst zerkleinern.

Auch in Smoothies sind Leinsamen eine leckere und gesunde Ergänzung.

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Leinsamen sind vielfältig. Bekannt ist die Verwendung im Müsli, Salat oder Smoothie. Durch ihre besonderen technologischen Eigenschaften haben die Samen jedoch noch einiges mehr zu bieten! So eignen sich Leinsamen beispielsweise auch als ideale Alternative zu Ei und werden deshalb besonders gern bei veganen Kuchen oder Broten verwendet. Wie das funktioniert, lesen Sie hier: https://blog.liebherr.com/hausgeraete/de/zucker-und-ei-ersatz/.