Ob Marzipankartoffeln, Dominosteine oder Marzipanbrot – die süße Versuchung genießt besonders zu Feiertagen wie Weihnachten einen hohen Stellenwert. Doch was sagt uns eigentlich die Zutatenliste über die leckere Nascherei? Ist Marzipan gesund oder sollten wir es doch lieber nur zu besonderen Anlässen vernaschen? Wie Sie süßes Marzipan ohne Zuckerzusatz ganz einfach selbst herstellen und was Sie für eine richtige Lagerung beachten sollten, erfahren Sie hier.

Die Geschichte des Marzipans ist lang und seine eindeutige Herkunft umstritten. Laut einer Legende wurde die heutige Süßware im Jahre 1407 während einer Hungersnot in Lübeck erfunden. Die Stadt besaß nur noch Mandeln, Zucker und Wasser. Aus der Not heraus sollte aus diesen Zutaten die Herstellung von Brot erfolgen – die Geburtsstunde des Marzipans. Die gleiche Geschichte wird auch über den Ort Königsberg berichtet, aus dem heute ebenfalls berühmtes Marzipan stammt. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass das Gemisch aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser bereits viele Jahre zuvor im Orient erfunden wurde. Denn: Dort haben die Zutaten des Marzipans ihren Ursprung.

Es wird vermutet, dass der Marzipan aus dem Orient stammt – denn dort haben die Zutaten ihren Ursprung.

Herstellung

Marzipan besteht größtenteils aus den beiden Zutaten Mandeln und Zucker. Doch so einfach ist es nicht: Die Rezeptur der Marzipanrohmasse unterliegt strengen Leitsätzen. Hergestellt wird die Süßware in zwei unterschiedlichen Arbeitsschritten. Zuerst erfolgt die Produktion des Grundbausteins, der sogenannten Rohmasse. Hierfür werden die sauberen Mandelkerne gebrüht, sodass in einem weiteren Schritt die Haut abgezogen werden kann. Anschließend erfolgt das Mahlen der Kerne und das Untermengen von Zucker. Lebensmittelrechtlich darf der Zuckeranteil der Rohmasse bei maximal 35 % liegen. Die entstandene Masse wird im Anschluss „abgeröstet“, wodurch das typische Aroma des Marzipans entsteht. Im zweiten Arbeitsschritt erfolgt dann die weitere Zugabe von Zucker, oft auch in Form von Invertzucker oder Sorbit.

Weniger Zucker – bessere Qualität!

Der zweite Arbeitsschritt der Herstellung bestimmt die Qualität des Marzipans. Es gilt: Je mehr Zucker der Marzipanrohmasse zugesetzt wird, desto günstiger ist seine Herstellung. Unterschieden werden grundsätzlich zwei Arten der Süßware: Edelmarzipan und Marzipan. Edelmarzipan besteht hierbei aus 70-90 % Marzipanrohmasse, herkömmliches Marzipan liegt unter dieser Spanne. Mehr als 50 % Zucker darf jedoch nicht enthalten sein, da sonst die Rede von einer Zuckerware ist. Unser schneller Qualitätscheck für Sie: Je dunkler das Marzipan, desto weniger Zucker ist beigefügt.

Manche Marzipansorten enthalten außerdem geringe Mengen Alkohol, da dieser das Marzipanaroma verstärkt und die Haltbarkeit verlängert. Die Verwendung von kostengünstigeren Aprikosen- oder Pfirsichkernen ist in einigen Ländern verboten, da es sich sonst um das sogenannte Persipan handelt. Dieses ist eine Art Marzipanersatz und hat daher eine ähnliche Verwendung wie Marzipan.

Kalorienbombe oder zu Unrecht verpönt?

Marzipan hat mit 460 Kalorien pro 100 Gramm relativ viele Kalorien – vergleichbar mit einer Tafel Schokolade. Der hohe Kaloriengehalt ist jedoch auf die enthaltenen Mandeln zurückzuführen, die zu 50 % aus Fett bestehen. Aber aufgepasst: Es handelt sich größtenteils um wertvolle, ungesättigte Fettsäuren. Außerdem enthalten Mandeln hohe Mengen an B-Vitaminen, Proteinen und Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium. Je höher der Zuckeranteil des Marzipans ist, desto ungesünder wird es. Auch Marzipan gemischt mit Nougat oder überzogen mit Schokolade kann sich in großen Mengen negativ auf unser Gewicht auswirken. Genießen Sie die Köstlichkeit deswegen lieber in Maßen. Wer jedoch nicht genug von Marzipan bekommen kann, sollte unbedingt die Variante ohne Zuckerzusatz mit Datteln ausprobieren. Alles, was Sie hierfür brauchen:

Probieren Sie gerne einmal die Variante ohne Zucker – dafür mit Datteln.

  • 200 Gramm Mandeln
  • 120 Gramm Datteln
  • Etwas Rosenwasser
  • Bittermandelaroma oder 4 bittere Mandeln

Datteln in heißem Wasser für einige Minuten einweichen. Die Mandeln mit kochendem Wasser übergießen und circa eine Minute ruhen lassen. Anschließend die Haut abziehen. Mandeln trocknen und in einem Mixer mit den Datteln, etwas Rosenwasser und dem Bittermandelaroma vermischen, bis eine marzipanähnliche Konsistenz entsteht. Das ursprüngliche Marzipan-Rezept ohne Datteln finden Sie hier.

Lagerung und Haltbarkeit

Hochwertiges Marzipan ist leicht saftig und kann deswegen sehr schnell austrocknen. Deshalb ist es wichtig, die süße Köstlichkeit möglichst luftdicht zu verpacken. Außerdem sollte das Produkt vor Wärme und Licht geschützt sein, sodass das Aroma möglichst lange erhalten bleibt. Aus diesem Grund empfehlen wir die Lagerung von Marzipan in Ihrem Liebherr-Kühlschrank.