Ob gemahlen, frisch zerstoßen oder ganze Pfefferkörner: Es gibt beinahe kein Gericht, zu dem der allseits bekannte Pfeffer nicht passt. Galt das Gewürz damals noch als Luxusgut, so ist es heute dank erschwinglicherer Preise aus keiner Küche mehr wegzudenken. Alles zur historischen Geschichte des Pfeffers, seinen unterschiedlichen Farben und seiner gesundheitlichen Wirkung lesen Sie im folgenden Artikel.

 Pfeffer lässt sich aus den Samenkörnern des bis zu zehn Meter hohen Piper nigrum, dem leuchtend grünen Pfefferstrauch, gewinnen. Ähnlich wie Johannisbeeren oder Weintrauben sind die Pfefferkörner an Rispen angeordnet und je nach Erntezeitpunkt und Verarbeitung ergeben sich unterschiedliche Sorten des leckeren Gewürzes. Nun aber erst einmal mehr zum bekannten Sprichwort „Geh dahin, wo der Pfeffer wächst!“.

Alles rund um den Pfeffer erfahren Sie in diesem Artikel.

 Wo der Pfeffer wirklich wächst

 Mit diesem Sprichwort wünschen wir uns unseren Gegenüber ganz weit weg – und Pfeffer wächst nun mal wirklich sehr weit weg. Genauer gesagt kommt der echte schwarze Pfeffer ursprünglich aus Südindien, wird heute jedoch auch in vielen anderen tropischen Ländern wie beispielsweise Madagaskar, Indonesien oder Malaysia angebaut.

In Indien ist das Gewürz schon seit etwa 4000 Jahren bekannt. Erst später gelangte es dann über den persischen Raum auch zu uns nach Europa. Lange Zeit wurde Pfeffer dabei nur über Land in den europäischen Raum transportiert, was unter anderem den damals sehr hohen Preis erklärte. So kostete im Mittelalter in Venedig 1 kg Pfeffer umgerechnet circa 80.000 Euro. So galt Pfeffer bis ins 19. Jahrhundert hinein sogar als Währung, mit der beispielsweise Mieten bezahlt werden konnten. Trotz des hohen Preises sank die Nachfrage des edlen Gewürzes in der Bevölkerung nicht. Um den großen Hunger nach Pfeffer zu stillen, wurden mit der Zeit immer mehr Anbaugebiete erschlossen, sodass folglich auch der Preis des Pfeffers drastisch sank und das Gewürz nun glücklicherweise zum Standardrepertoire jeder Küche gehört.

 Schwarz, rot, grün oder doch lieber weiß?

 Wer vor dem Supermarktregal steht, hat die Qual der Wahl: Das Gewürzregal bietet eine breite Palette unterschiedlicher Pfeffersorten. So reihen sich neben klassischen schwarzen Pfeffer auch grüne, weiße oder rote Varianten ein. Was viele dabei nicht wissen: Alle vier Pfeffersorten stammen von der gleichen Pflanze und unterscheiden sich lediglich in Erntezeitpunkt und Verarbeitung.

Der bekannteste und vermutlich auch beliebteste Pfeffer ist die klassische schwarze Sorte. Er wird im unreifen Zustand, also grün, geerntet und erhält seine dunkle Farbe durch das anschließende Fermentieren und Trocknen. Geschmacklich ist diese Sorte die wohl schärfste. Wie sich bereits erahnen lässt, ist grüner Pfeffer demnach unreif und behält seine Farbe durch das Einlegen in Salzlake oder der Gefriertrocknung. Er weißt eine leicht kräutige Note auf. Dann gibt es noch den farbenfrohen roten Pfeffer. Dieser wird im reifen Zustand geerntet und anschließend in Lake eingelegt oder getrocknet. Er weist als einzige Sorte ein leicht fruchtiges Aroma auf und ist im Vergleich zu den anderen Sorten seltener und teurer. Aber aufgepasst: Roter Pfeffer ist nicht zu verwechseln mit den rosa Beeren, die oftmals vielen Pfeffermischungen beigefügt werden. Diese werden zwar auch oft als Pfeffer betitelt, botanisch gesehen stimmt dies jedoch nicht. Dennoch sind die rosa Beeren aufgrund ihres süßlichen, würzigen Aromas in der Küche sehr beliebt. Zu guter Letzt gibt es noch die weiße Variante. Der Pfeffer wird ebenfalls im roten, also reifen, Zustand geerntet. Mithilfe eines Wasserbads wird anschließend der rote Fruchtkörper vom Kern entfernt. Der Kern wird dann ebenfalls getrocknet. Da direkt unter der Schale die meisten scharfen Stoffe stecken, ist der weiße Pfeffer eher für seine milde Schärfe bekannt.

Rot, weiß, grün oder schwarzer Pfeffer – was ist Ihr Favourit?

Neben den soeben genannten Pfeffersorten haben Sie eventuell auch schon einmal etwas von Szechuan Pfeffer, Kubebenpfeffer oder Cayennepfeffer gehört. Diese Sorten dürfen sich zwar durchaus auch Pfeffer nennen, sind es biologisch betrachtet jedoch nicht, da echter Pfeffer ausnahmslos vom immergrünen Pfefferstrauch, dem Piper nigrum, stammen muss.

Gut für den Geschmack und gut für die Gesundheit

 Piperin heißt der Stoff, der dem Pfeffer seine gewisse Schärfe verleiht. 5-8 % des Stoffs sind im Pfeffer enthalten. Piperin lindert Blähungen und unterstützt die Bildung von Verdauungsenzymen und Magensäure für eine gesunde Verdauung. Außerdem enthält Pfeffer im Durchschnitt 2,5 % ätherische Öle, welche antibakteriell und durchblutungsfördernd wirken und so Symptome wie Schnupfen, Husten und Halsschmerzen lindern können. Damals, als es noch keine Kühlschränke gab, wurde daher das Fleisch reichlich gepfeffert, um Erkrankungen vorzubeugen.

Da sich die gesunden Inhaltsstoffe nach dem Mahlen der Pfefferkörner schnell verflüchtigen, empfehlen wir die Verwendung von ganzen Körnern, die dann frisch über das Essen gemahlen werden können. Das ist nicht nur besser für unsere Gesundheit, sondern intensiviert auch das Aroma des Pfeffers.

 Zubereitung, Einkauf & Lagerung

Pfeffer ist das am zweithäufigsten verwendete Gewürz. Dies sagt bereits aus, dass es nahezu kein Gericht gibt, wozu die kleinen scharfen Körner nicht passen. Sogar in Süßspeisen wie beispielsweise Pfefferkuchen oder als Dekoration von Speisen sind die Pfefferkörnchen zu finden. Schwarzer Pfeffer erweist sich dabei als Allrounder für jedes Gericht, wohingegen weißer Pfeffer aus optischen Gründen eher für helle Soßen und Suppen verwendet wird. Grüner Pfeffer passt dank seiner Kräuternote besonders gut zu Fisch und Meeresfrüchten und roter Pfeffer lässt sich gut zu pikanten Saucen, Gemüse und Salaten kombinieren. Probieren Sie es einfach mal aus!

Ein weiterer toller Nebeneffekt des beliebten Gewürzes: Pfeffer unterstreicht die Aromen anderer Lebensmittel. Durch das Gewürz kommen andere Geschmacksrichtungen wie süß, sauer, salzig oder bitter noch intensiver zum Vorscheinen! Auch diese Wirkung ist auf das enthaltene Piperin zurückzuführen. Es sorgt für einen noch sensibleren Geschmackssinn im Gehirn.

Pfefferkörner können gut verschlossen an einem trockenen und abgedunkelten Ort über Jahre gelagert werden.

Pfeffer finden Sie in jeden Supermarkt und können ihn sowohl als ganze Körner oder in gemahlener Form erwerben. Aus den bereits genannten Gründen empfehlen wir jedoch die Verwendung ganzer Körner. Preislich ist das Gewürz mittlerweile zum Glück erschwinglich mit Preisen zwischen 50 Cent und 5 Euro je 100 Gramm.

 Ganze Pfefferkörner können Sie gut verschlossen an einem trockenen und abgedunkelten Ort über Jahre hinweg lagern. Gemahlener Pfeffer verliert etwas schneller sein vielseitiges Aroma, da die ätherischen Öle relativ schnell verfliegen. Alles, was dann noch übrig bleibt, ist die Schärfe des Pfeffers. Lagern Sie daher das gemahlene Gewürz nicht länger als ein halbes Jahr.