Neben den roten Stars unter dem Beerenobst, wie Erdbeeren, rote Johannisbeeren und Himbeeren, kann auch eine grüne Beere im Sommer unser Herz erobern: die Stachelbeere. Doch wo kommt sie eigentlich her? Wie wird sie richtig verarbeitet? Und wie pflegen Sie Ihre Pflanze zuhause am besten? Antworten auf diese und viele weitere Fragen bieten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Stachelbeeren gehören, wie der Name schon vermuten lässt, zu den Beerenfrüchten. Bei dem einen Meter hohen, dichtverzweigten, bedornten Strauch handelt es sich um eine Pflanze aus der Familie der Steinbrechgewächse. Die leckeren Früchte sind etwa kirschgroß, mit teilweiser behaarter, durchscheinender und fester Schale. Die Farben variieren dabei zwischen grün, gelb oder rot. Angeboten werden die kleinen Beeren von Mitte Juni bis Ende August.
Kulturgeschichte der Stachelbeere
Ursprünglich stammt die Stachelbeere aus Eurasien und Nordafrika. Aus der Wildform sind Ende des Mittelalters schon die ersten Kulturformen entstanden, später wurden dann verschiedenste Sorten gezüchtet. Wild kommen die Stachelbeeren noch heute in Hecken und Bergwäldern vor. Angebaut wird die Beere weltweit in gemäßigten Klimazonen, wobei ihre wirtschaftliche Bedeutung gering ist. Die wichtigsten Produktionsländer sind die Russische Föderation, Deutschland, Polen und Ungarn.
Die Erntezeit der reifen, sauren Früchte erstreckt sich von Ende Juni bis Ende Juli. Tatsächlich werden die Früchte häufig bereits einen Monat früher geerntet, da sie somit besser transportfähig sind. Sie sind dann weniger für den Rohverzehr geeignet, sondern mehr zum Kochen und Backen oder für die Zubereitung von Kompott und Marmeladen. Wenn Sie die Früchte also gerne roh verzehren möchten, achten Sie darauf, nur vollreife Beeren in der Hauptsaison zu kaufen.
Saurer Geschmack
Besonders bei Kindern sind die grünen Beeren aufgrund ihrer dicken Schale und dem säuerlichen Geschmack eher unbeliebt. Um hier vorzubeugen, kann man sich die verschiedenen Sorten der Stachelbeere zunutze machen. Grüne Stachelbeeren sind vorzugsweise für Grütze oder Kompott geeignet, besonders wenn es sich um die unreifen Beeren handelt. Rote und auch gelbe Stachelbeeren könnten dagegen auch ihre Kleinen erfreuen, denn die Beeren sind süßer und lassen sich auch hervorragend im reifen Zustand roh verzehren. Die Zubereitung der Früchte ist dabei sehr simpel: Entfernen müssen Sie vor dem Verzehr lediglich Stiele und Kelche der Beeren, denn die Kerne der Früchte sind essbar.
Ab in den Mund oder doch ins Glas?
Die meisten kennen die Stachelbeere im Kompott oder als Konfitüre, als Kuchenbelag und für diverse weitere Süßspeisen. In ihrer süßen Form schmeckt die Stachelbeere fast jedem, denn ihr süß-saurer Geschmack bringt Pfiff in den Nachtisch. Für ein einfaches Stachelbeerkompott benötigen Sie:
- 500 Gramm Stachelbeeren
- 80 Gramm Zucker
- einen Viertelliter Apfelsaft
- Gewürze wie Zimt, Vanille oder Ingwer nach Belieben
Geben Sie alle Zutaten in einen Topf und lassen diese langsam einmal aufkochen. Nach dem Abkühlen können Sie dann direkt Ihr selbstgemachtes Kompott genießen.
Haben Sie die Stachelbeere schon mal herzhaft zubereitet? Die Beeren passen nämlich auch sehr gut in herzhafte Füllungen oder Saucen. Probieren Sie diese doch einmal in einer Kombination mit Geflügel aus.
Die richtige Lagerung für den langen Beerengenuss
Stachelbeeren sind in ihrem vollreifen Zustand sehr schnell verderblich und müssen nach der Ernte direkt weiterverarbeitet werden. Trotz allem kann die Stachelbeere glänzen: Unter dem Beerenobst sind Stachelbeeren besonders lange lagerfähig. Lagern Sie Ihre Beeren am besten in einer geschlossenen Dose. Im BioFreshbleiben die Stachelbeeren bis zu zwei Wochen knackig und frisch.
Harte Schale, wertvoller Kern
Wussten Sie es eigentlich schon? Stachelbeeren können auch mit ihren inneren Werten überzeugen. Die Beeren sind reich an organischen Säuren (z. B. Apfel- und Zitronensäure), Ballaststoffen, sowie Vitamin C. Im Verhältnis zu anderen Obstsorten kann man relativ hohe Gehalte an Calcium und Eisen feststellen. Stachelbeeren regen den Appetit an und fördern auch die Verdauung. Neben diesen Nährstoffen weisen die Früchte übrigens auch einen hohen Zuckergehalt auf.
Bei der Stachelbeere ist es ratsam – wie in vielen Fällen – die positiven ernährungsphysiologischen Wirkungen zu hinterfragen, wenn die Früchte im gezuckerten Kompott oder im fettreichen Kuchen verarbeitet werden. So gesund ist die Beere dann nämlich nicht mehr. Wenn sie also die volle Kraft der Stachelbeere nutzen wollen, dann greifen Sie doch auch mal zur rohen Frucht.
Tipps für den Hobbygärtner
Da die Stachelbeerpflanze auch in unseren heimischen Gefilden wächst, kann sie gut im eigenen Garten kultiviert werden. Hier gibt es einige kleine Kniffe zu beachten. Denn nur, wer seine Stachelbeerpflanze regelmäßig schneidet, wird langfristig viele Früchte ernten. Ein einfacher Trick zum Stutzen der Stachelbeere: Entfernen Sie altes Holz (älter als fünf Jahre) und alle älteren Triebe, die zu dicht nach innen stehen oder kahl sind. Im Idealfall lassen Sie etwa ein Dutzend ein- und zweijähriger Triebe stehen. Die beste Zeit zum Schnitt der Pflanze ist im Herbst. Wenn Sie dann einen wohl gepflegten Strauch haben, werden Sie sich auch an einer Vielzahl von wunderschönen Blüten erfreuen können. Letztere sind weiß-rötlich und blühen von März bis Mai.
Haben auch Sie einen Stachelbeerstrauch im Garten? Nach welchem Rezept bereiten Sie Ihr Stachelbeer-Kompott zu?