Neben Sojasoße gehört er wahrscheinlich zu den bekanntesten Sojaprodukten:: Tofu. Das traditionelle, ostasiatische Lebensmittel erobert in Windeseile auch die westlichen Nationen. Zwar bringt er allein nicht besonders viel Eigengeschmack mit, kann aber mit der richtigen Würze ordentlich Pep in Gerichte bringen. Hier lesen Sie wie auch Sie leckeren Tofu zubereiten können.
Beim Thema Tofu herrscht unter Verbrauchern große Skepsis. Fleischersatz? Aus Sojabohnen? In quadratischer Form? Irgendwie kommt den meisten Menschen das Produkt eher unnatürlich vor. Dabei basiert er im Grunde nur auf pflanzlichen Lebensmitteln. Besser gesagt: auf Sojabohnen.
Der Weg von der Sojabohne zum Tofu
Am besten fangen wir bei der Herstellung von Tofu an, der teilweise auch als Sojaquark bezeichnet wird. Nach der Ernte werden die Sojabohnen gereinigt, geschält und zerkleinert. Nach dem Versetzten mit Wasser und dem anschließenden Abseihen entsteht Sojamilch, die bei uns im Handel als pflanzlicher Milchersatz erhältlich ist. Dann wird die gewonnene Sojamilch mit Calciumsulfat versetzt, die dafür sorgt, dass sich ein Gel absetzt. Durch Auspressen entsteht sodann die gallertartige, feste Konsistenz des Tofus.
Tofu ist fade?!
An der Aussage „Tofu schmeckt langweilig!“ ist tatsächlich etwas dran, denn Tofu hat kaum Eigengeschmack. Gleichzeitig ließe sich damit auch der Koch kritisieren. Denn ob Tofu schmeckt oder nicht, hängt in erster Linie von seiner Zubereitung ab. Der neutrale Geschmack des Sojaproduktes kann nämlich durchaus auch sehr positiv sein: In Zubereitung und Würze sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt.
Im Handel finden wir Tofu in drei verschiedenen Angebotsformen: naturbelassen, geräuchert oder gewürzt. Welche Sorte Sie bevorzugen, hängt ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Naturbelassener Tofu enthält keine geschmacksgebenden Komponenten und kann deswegen nicht nur für Herzhaftes, sondern auch für süße Gerichte (z.B. für eine vegane Kuchenfüllung) verwendet werden. Geräucherter Tofu kann aufgrund des Raucharomas und seines herzhaften Geschmacks besonders gut angebraten werden. Vegetarier verwenden ihn besonders gern als Fleischersatz.
Tofu = Fleischersatz?
Apropos Fleischersatz: Tofu ist wohl vielen als „Vegetarier Produkt“ bekannt, da es häufig in vegetarischen Gerichten wie Eintopf oder Pfannengerichten anstelle von Fleisch eingesetzt wird. Gleichzeitig erscheinen auch immer mehr pflanzliche Ersatzprodukte in Form von Tofuwürstchen und Ähnlichem auf dem Markt. Hierbei ist zu beachten, dass Tofu in seiner natürlichen oder auch geräucherten Form besonders eines fehlt: die richtige Konsistenz. Dem Produkt fehlen die Fasern, die wir natürlicherweise von Fleischprodukten her kennen.
Die Würze macht’s!
Trotz allem lässt sich der Tofu zu einem herzhaften Genuss zubereiten: Indem Gewürze verwendet werden, die wir traditionellerweise mit Fleisch in Verbindung bringen. Zum Beispiel bietet sich eine Marinade aus geräucherter Paprika, Pfeffer, Salz und Kräutern wie Thymian und Oregano an.
Übrigens sollten Sie den Tofu immer ohne Öl marinieren, denn das würde die Gewürze daran hindern richtig einzuziehen. Wenn Sie Freude an exotischer Küche haben, könnte Ihnen auch eine asiatische Variante mit Kokosmilch, Ingwer, Zitronensaft, Sojasauce oder Knoblauch gut schmecken.
Ob mariniert oder nicht: Das pflanzliche Lebensmittel lässt sich problemlos mitkochen, braten oder auch roh verzehren. Auch bei der Form sind hier keine Grenzen gesetzt – in Scheiben, zerbröselt oder in Würfeln. Übrigens wird Tofu im asiatischen Raum typischerweise ungewürzt zu Gerichten gereicht, damit er deren Geschmack annimmt.
Hier noch ein praktischer Verwendungstipp: Wenn Sie nicht die ganze Menge Tofu auf einmal verbrauchen, lässt sich das Lebensmittel problemlos in Wasser gelegt, einige Tage kühl lagern.
Wieso ist Tofu derzeit in aller Munde?
Dass Tofu im asiatischen Raum so weit verbreitet ist, verwundert kaum: Ursprünglich stammt Tofu aus China und wurde erstmals vor 2.000 Jahren hergestellt. Im 8. Jahrhundert kam er nach Japan. Mittlerweile erfreut sich das Lebensmittel auch in westlichen Ländern einer stetig wachsenden Beliebtheit. Denn Tofu ist bekannt als gute Proteinquelle, dank hochwertigem Eiweiß. Darüber hinaus ist Tofu fettarm, kalorienarm und leicht verdaulich. Durch das zugesetzte Fällungsmittel ist Tofu auch reich an Calcium.
Doch auf welche Qualitätskriterien sollten Sie beim Tofu-Einkauf achten? Sojabohnen werden in großem Maße für die Futtermittelindustrie angebaut, hauptsächlich in Süd- und Nordamerika. Und Sie werden es bereits ahnen: Der weitflächige Anbau in Monokulturen wirkt sich negativ auf Mensch, Tier und Umwelt aus. Wir empfehlen daher auf Tofu aus europäischem Anbau zurückzugreifen und Bioprodukte aus dem Bioladen oder Naturkosthandel zu bevorzugen. Qualitativ hochwertige Bioprodukte finden sich allerdings auch immer häufiger in den einschlägigen Supermärkten.
Tofu – Was es sonst noch so gibt…
Haben Sie schon mal etwas von Seidentofu gehört? Das Lebensmittel mit dem klangvollen Namen ähnelt weniger dem uns bekannten festen Tofu, sondern erinnert in seiner Konsistenz stark an Pudding. Grund für die weiche Form ist, dass bei der Herstellung keine Flüssigkeit ausgepresst wird, sondern diese im Tofu bleibt. Wegen seiner Konsistenz eignet er sich besonders für Süßspeisen, Suppen oder Smoothies.