Die Tradition der Ostereier begleitet uns bereits seit vielen Jahrhunderten. Die bunten Ovale schmücken den Esstisch und die Fenster. Auch das Verstecken der Ostereier ist hierzulande nach wie vor beliebt. Das Färben von Ostereiern ist eine tolle Bastelaktion für Klein und Groß. Doch anstelle von gekauften Färbemitteln können Sie natürliche Zutaten aus dem Haushalt verwenden, um die Eierschalen in verschiedenster Couleur leuchten zu lassen. Wie Sie die Eier vorbereiten und mithilfe welcher Rohstoffe Sie knallbunte Farben erzeugen, erfahren Sie hier.
Ein Brauchtum in der Moderne
Das Ei steht im Christentum symbolisch für die Auferstehung Jesu Christi. Aus dem Inneren des Eis entspringt neues Leben, welches mit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten gleichgesetzt wird. Die Tradition von Ostereiern hat noch einen weiteren Grund: Durch die Fastenzeit und den damit verbundenen Verzicht auf Fleisch und Eierspeisen, waren zu Ostern große Vorräte an Eiern vorhanden. Diese sind dann an den Ostertagen mit Vergnügen verzehrt worden. In der westlichen Religion verzieren bereits seit dem 12. Jahrhundert Ostereier in verschiedenen Farben und Mustern den Ostertisch – dieser Brauchtum hält bis heute an. Möchten Sie für die bevorstehende Osterzeit auch nochmal in den Farbtopf greifen? Anstelle von gekauften Farben aus dem Einzelhandel können Sie die Eierschalen mit natürlichen Lebensmitteln bunt gestalten. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie das Einfärben der Eier gelingt!
Vorbereitungen für das Farbfest
Für das Einfärben eignen sich grundsätzlich sowohl weiße als auch braune Eierschalen. Wussten Sie, dass die Farbe der Eierschalen genetisch bedingt ist? Der Mythos, die Eierfarbe sei mit der Farbe des Federgewandes des Huhns identisch, hält sich hartnäckig. Doch: Die Eierschalenfarbe hängt vielmehr von der jeweiligen Hühnerrasse ab. Die Ernährung des Huhns hat jedoch eine Auswirkung auf die Farbe des Eidotters. Für das Ostereierfärben eignen sich beide Arten von Eiern. Die braunen Eierschalen erscheinen nach dem Färben lediglich in intensiveren Farben als die weißen Vertreter.
Für das Eierfärben nehmen Sie am besten frische Eier, die Sie entweder ausblasen oder hart kochen. Eier können Sie grundsätzlich bei Raumtemperatur lagern. Ab dem 18. Tag nach dem Legedatum sind Eier in Ihrem Liebherr Kühlschrank aufzubewahren. Sind Eier einmal im Kühlschrank, so sollten diese auch dort verbleiben. Denn: Durch Temperaturunterschiede kann sich im Inneren der Eier Kondenswasser bilden, welches die natürliche Schutzhülle – die Cuticula– beschädigt. Folglich können Krankheitserreger ins Innere gelangen.
Sofern Sie die bunten Ostereier ausschließlich zur Dekoration im Osterkranz oder am Fenster nutzen möchten, so sollten Sie die Eier vorab aus der Schale holen. Waschen Sie die Eier gründlich, bevor Sie mit dem herauslösen des Eis beginnen! An der Eierschale sammeln sich Krankheitserreger, insbesondere Salmonellen. Stechen Sie anschließend mithilfe einer Nadel oder einem Eierstecher oben und unten ein Loch in die Eierschale. Nun lässt sich das Ei aus der Schale herausblasen. Beachten Sie: Je größer die Löcher, desto einfacher löst sich das Ei aus der Schale. Demnach ist es sinnvoll, die Löcher mit beispielsweise einer dickeren Nadel nach und nach zu vergrößern. Fangen Sie die Eier in einer Schale auf – dann können Sie im Anschluss direkt Pfannkuchen mit frischem Bärlauch zubereiten oder einen Osterhefekranz backen! Reinigen Sie die nun leeren Eierschalen erneut in einer Schüssel mit lauwarmem Wasser und Spülmittel. Legen Sie die Schalen quer in die Schüssel, so kann das Wasser leichter über die Löcher hineinfließen.
Farben aus dem Naturreich
Ein Blick in die Natur verrät: Hier gibt es eine Vielzahl an knalligen Farben. Machen Sie sich die Pflanzenwelt zunutze und seien Sie experimentierfreudig! Die Farbpallette reicht von Gelb, über Rot, Violett und Blau bis hin zu Grün und Braun. Die Farben sind ohne viel Aufwand mithilfe von Obst und Gemüse sowie dessen Schalen oder Kräutern, Gewürzen und Kaffee zuzubereiten. Grundsätzlich benötigen Sie:
– einen großen Topf
– Wasser
– Eier mit brauner und/oder weißer Schale
– Öl
– Essig
– Obst, Gemüse, Gewürze, Kräuter (je nach Farbwunsch, variierende Menge):
Rot: Schalen von roten Speisezwiebeln, Rote-Beete-Saft, Holundersaft, Traubensaft
Gelb: Kamillentee, Kurkumawurzel oder -pulver
Grün: Brennnesselblätter, Spinat
Blau: Rotkohl
Violett: Heidelbeeren oder Saft,
Braun: Kaffeesatz, schwarzer Tee
Die Menge des Naturmaterials zum Färben variiert je nach Ausgangssubstanz: Bei der Verwendung von Blättern, Tee, Kaffeesatz und Wurzeln sollten Sie zwischen 30 und 100 Gramm auf einen Liter Wasser verwenden und die Eier lange ziehen lassen. Im Falle von Gemüse sollten Sie circa 500 g in den Topf geben. Frucht- und Gemüsesäfte können leicht verdünnt verwenden. Im besten Falle nutzen Sie zum Färben der Eier Zubereitungsreste aus der Küche, für die Sie ansonsten keine Verwendung finden. So reicht anstelle von frisch gemahlenem Kaffeepulver auch der Kaffeesatz für eine intensive, braune Farbe aus. Oder Sie verwenden das Kochwasser von Spinat oder Rotkohl direkt weiter! Zum Einfärben sollten Sie die Rohstoffe in heißes Wasser geben und ein wenig ziehen lassen, bis sich das Wasser ausreichend Farbe annimmt.
Verwenden Sie bestmöglich frisch gekaufte Eier. Die Eier sollten mindestens 10 Minuten gekocht werden. Lagern Sie die Eier am besten zuvor bei Raumtemperatur und geben Sie diese zunächst in lauwarmes Wasser, welches sie sukzessive erhitzen. Dies verhindert ein Aufplatzen der Eier beim Kochen. Schrecken Sie die Eier nach dem Kochen nicht ab! Denn auch hier kann durch den Temperaturunterschied die Cuticula beschädigt werden! Die Eier können direkt im Farbsud gekocht werden. Lassen Sie die Eier danach bis zur gewünschten Farbintensität im Farbbad ruhen. Dies kann je nach verwendetem Naturmaterial zwischen 30 Minuten und 3 Stunden dauern. Haben Sie nicht so viele Töpfe im Hause? Dann kochen Sie die Eier allesamt in einem großen Topf und bereiten Sie für das anschließende Einfärben diverse Schalen vor. Versuchen Sie doch einmal, einzelne Eier nacheinander in verschiedene Farbschalen zu legen. So lassen sich tolle Farbkombinationen erzielen!
Möchten Sie noch kreativer werden und die Eier mit Mustern verzieren? Hierfür eignet sich beispielsweise Küchengarn, welches Sie vor dem Färben um die Eier binden können. Ein Wattestäbchen und ein wenig Essig oder Zitronensaft sind ebenso leicht zugängliche Helfer für Verzierungen nach der Färbung. Die darin enthaltenen Säuren sorgen beim Auftragen auf die eingefärbten Eier dafür, dass die Farbe schwindet. Für den besonderen Glanzeffekt können Sie herkömmliches Speiseöl verwenden und damit die bunten Eier einreiben.
Hartgekochte Eier halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen im BioFresh Meat & Dairy-Safe frisch. Bei Raumtemperatur gelagert, sollten die gekochten Eier im besten Falle innerhalb von drei Tagen verzehrt werden. Haben Sie die Ostereier versteckt? Dann notieren Sie sich am besten die Lagerorte, um faulriechende Fundstücke nach den Feiertagen zu vermeiden.