Das Aussehen der Physalis ähnelt dem einer Praline: Knackig rund mit einer hübschen Papierhülle – oder eben einem Blätterkelch. Kein Wunder also, dass sie so häufig zur Dekoration von Buffetplatten oder Herbstgestecken verwendet wird. Heute stellen wir die Physalis in den Fokus und zeigen Ihnen, warum wir die orangene Frucht mit ihrer einzigartigen Verpackung ruhig auch mal über Dekorationszwecke hinaus verwenden sollten.
Dem ein oder anderen ist das Aussehen der Physalis schon länger bekannt: Als Zierpflanze wächst die Lampionblume nämlich auch in unseren heimischen Gärten und weist die gleichen charakteristischen Blütenkelche auf.
Ursprünglich stammt sie allerdings aus Peru und Brasilien. Von dort aus verbreitete sich die einjährige, krautige Pflanze in der gesamten Andenregion. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, zu der auch Tomaten zählen. Vor knapp 200 Jahren brachten portugiesische Seefahrer die orangene Frucht nach Südafrika, wodurch sie den Namen Kapstachelbeere erhielt. Heutzutage wird die Frucht weltweit in gemäßigten und tropischen Regionen von Südafrika, Südamerika, Australien, Neuseeland und Indien angebaut. Übrigens: Hauptexportland für Europa ist Kolumbien.
Blasenkirsche, Kapstachelbeere, Erdkirsche…
…die Physalis ist in verschiedenen Ländern unter den unterschiedlichsten Namen bekannt. Und tatsächlich gibt es auch weit mehr als 100 verschiedene Sorten, die vielfältig genutzt werden. Unter der Art „Kapstachelbeere“ verstehen wir auch die Physalis, die wir aus dem Supermarkt kennen. Sie ist sehr bekannt, hat gelbe, süß- und säuerliche Beeren. Dagegen hat die „Erdkirsche“ aus Nordamerikasehr süße Früchte. Und die „Tomatillo“ aus Mexiko hat blau-lila bis grün gefärbte Früchte, die bereits unreif geerntet werden. Sie wird lediglich zur Herstellung von Soßen und bei der Zubereitung von Fleisch verwendet -denn pur ist sie ungenießbar. Ihren Namen verdankt sie vermutlich ihrem Geschmack im ausgereiften Zustand – süßer als eine Tomate. Die Früchte mit dem malerischen Namen „Sonnenbeeren“ gedeihen in Indien und Südafrika. Dort werden sie frisch verzehrt oder als Konserve eingemacht.
Physalis im Hobbygarten
In den Tropen gedeiht sie mehrmals im Jahr, in unserer Klimazone wächst sie allerdings nur einmal. Denn fast alle Sorten, bis auf die Ziersorten, sind nicht winterhart. Angebaut werden können die Früchte auch in Deutschland von August bis Oktober, beispielsweise in Weinbaugebieten oder in Gewächshäusern. Bisher erfolgt der Anbau aber nur auf Kleinstflächen.
Aufgrund ihrer tropischen Herkunft reifen Physalis in ihren Anbauländern das ganze Jahr, weshalb sie auch ganzjährig nach Europa importiert werden. Aufgrund ihrer empfindlichen Hülle kommen sie meist alsFlugware zu uns, und nur in seltenen Fällen als Seefracht.
Was steckt drin?
Aber kommen wir nochmal auf die Frucht zu sprechen: Die kirschgroßen Früchte der Physalis können rot, orange oder gelb-grün gefärbt sein und sind von einer lampionartigen, papierdünnen Hülle umgeben, die nicht essbar ist. Vom Geschmack her sind die Früchte erfrischend, süß und leicht säuerlich. Sie erinnern an Stachelbeeren, obwohl keine Verwandtschaft zu ihnen besteht. Im Innern der Frucht finden sich zahlreiche Kerne, die mitverzehrt werden. Die gelben Beeren sind reich an Vitamin B und C, Karotinoiden und Eisen.
Physalis eignen sich roh als kleine Obstnascherei, am besten bei Raumtemperatur. Raffinierter und gehaltvoller wird es aber, wenn Sie die kleinen Früchte in Schokolade tauchen. Aber auch weiterverarbeitet können die Früchte durch ihre feine Säure Nachtische aufpeppen, zum Beispiel in Kuchen oder Torten. Und wer es ganz besonders anspruchsvoll mag, kann für Desserts die Früchte sogar pochieren. Aufgrund ihres hohen Pektingehaltes lassen sich auch Konfitüren herstellen.
Physalis richtig aufbewahrt
Doch woran erkennt man nun, ob die kleinen Früchte reif sind? Am besten ist es natürlich ohne Hülle zu erkennen: Die Früchte sollten süß duften, orange, makellos, fest und etwas klebrig sein. Aber auch ein strohfarbener Blütenkelch verrät, ob sich darunter eine reife Frucht verbirgt. Wenn dies der Fall ist, liegen die höchsten Zucker- und Beta-Carotinwerte vor.
Übrigens: Physalis lassen sich sehr gut lagern. Denn sofern sie noch ihre Blütenhülle besitzen, die wie natürliche Verpackungen funktionieren, halten sie sich bei kühler Zimmertemperatur viele Tage. Bei Temperaturen zwischen 2 bis 8 °C bleiben sie sogar mehrere Wochen frisch. Ohne Hüllen können sie auch eingefroren oder getrocknet werden. Und falls Sie im Supermarkt noch nichts von unseren Einkaufstipps wussten, dann ist das gar nicht weiter tragisch: Es handelt sich bei Physalis um eine klimakterische, also eine nachreifende, Frucht. Es stört also nicht, wenn diese nicht immer perfekt sind. Dann brauchen Sie lediglich etwas Geduld – unreif sollten Sie sie allerdings nicht verzehren.