Es muss nicht immer gleich das schicke Restaurant in der Innenstadt sein, wenn Sie mal wieder Lust auf einen richtig schönen Abend mit gutem Essen haben. Ob Kochmuffel, Alltags-Löffelschwinger oder selbsternannter Spitzenkoch – wir alle schaffen es problemlos, auch in den eigenen vier Wänden einen sternewürdigen Abend auf die Beine zu stellen, der das Restaurant kaum vermissen lässt. Unsere Tipps und Tricks motivieren Sie und Ihren Souschef mit Sicherheit auch, einen unvergleichlichen kulinarischen Abend zu kreieren.
Wir haben sechs Tipps für Sie zusammengestellt, die dabei helfen, auch in den eigenen vier Wänden ein wahrlich feines Dîner zu servieren. Von der Speisenauswahl, über den Einkauf, das Schaffen der richtigen Atmosphäre bis hin zur Schadensbegrenzung möglicher Spülberge: So beeindrucken Sie Ihre Liebsten, und das ganz ohne den Gang ins Restaurant.
Tipp 1: Planung ist alles: Warum die Einkaufsliste eine unerlässliche Begleiterin ist
Die Soße simmert, der Ofen ist vorgeheizt und auf einmal fällt auf, dass das Zitronengras fehlt. Schon bricht der Schweiß aus: Schnell noch zum Supermarkt? Einfach weglassen? Oder vielleicht Google fragen, welche sinnvolle Alternative denkbar ist? So oder so ähnlich erging es sicher jedem schon mal, mit Stress und Frust als Konsequenz. Deshalb gilt für den stressfreien Abend: Planung ist alles! Listen Sie von allen geplanten Mahlzeitenkomponenten die benötigten Zutaten (und deren Mengen) auf. Gerade für außergewöhnliche Gerichte sind manche Zutaten nicht im Supermarkt um die Ecke zu bekommen, sodass etwas Vorlauf für die Einkäufe mitgeplant werden sollte. Hilfreich sind hierfür auch Einkaufslisten-Apps, die von mehreren Nutzern gleichzeitig bearbeitet werden können. Wir empfehlen Ihnen die App HNGRY um Ihren nächsten Einkauf perfekt zu planen und garantiert nichts mehr zu vergessen!
Tipp 2: Einfach mal etwas Neues wagen
Zunächst sei gesagt: Restaurantatmosphäre zuhause bedarf nicht zwangsläufig eines Siebengänge-Menüs mit exotischen Zutaten, die bislang noch nie den Weg in Ihre Einkaufstüte gefunden haben. Auch ein simples Tellergericht und ein gekaufter Nachtisch kann mit etwas Geschick in eine extravagante Mahlzeit verwandelt werden (siehe Tipp 5). Nichtsdestotrotz gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also probieren Sie ruhig mal etwas Neues, Extravagantes, Herausforderndes aus. Wenn die Ideen fehlen, dann bietet unsere Rezeptsammlung dafür jede Menge Inspiration.
Wie wäre es mit einem Themenabend? Orientieren Sie sich zum Beispiel an Länderküchen: Ob mexikanischer Abend, australisches Barbecue, marokkanische Küche, russische Spezialitäten oder vietnamesische Leckereien. Jede Cuisine bietet enorme Vielfalt, die zu entdecken unglaublich Spaß macht. Widmen Sie sich beispielsweise mal der japanischen Nudelsuppe „Ramen“. Ramen ist eine Wissenschaft für sich, aber umso mehr Freude macht es, das aufwändige Gericht nachher zu genießen – und Abwechslung ist dabei garantiert.
Tipp 3: Muße zum Kochen: Eventcharakter statt Alltagsbürde
Die Amerikaner sagen: „Let’s make a day of it“ – lass uns eine Ganztagsbeschäftigung draus machen! Das Ziel, einen schönen Abend wie im Restaurant zuwege zu bringen, birgt zahlreiche, spannende Komponenten: Welches der vielen, herrlich aussehenden Gerichte koche ich? Wie gestalte ich den Tisch auf die schönste Art und Weise? Welche Zutaten und Zubereitungsmethoden kann ich neu entdecken? Vom Kocherlebnis selbst ganz zu schweigen. Sehen Sie das Vorhaben also als ein aufregendes Event an, und nicht als allabendliche Verpflegungsnotwendigkeit. Schließlich geht man auch nicht jeden Abend in ein feines Restaurant aus.
Mehrere kleine Gerichte anstelle eines großen Tellergerichts vermitteln direkt eine festlichere Atmosphäre. Dabei muss nicht jedes Gericht drei Stunden Kochaufwand bedeuten. Starten Sie – wie im Restaurant – mit einem guten Brot und gesalzener Butter. Simple Zwischengerichte, wie z.B. ein Rote Bete Carpaccio mit einer einfachen Vinaigrette oder ein vorbereitetes Sorbet, machen ganz schön was her und sind nicht sehr aufwändig.
Machen Sie sich simple, optische Tricks zunutze: Kleine Portionen auf großen Tellern lassen direkt vermuten, dass hier Profis am Werk waren. Der Teller sollte in keinem Fall überladen wirken. Angerichtet mit frischen Kräutern, feinen Frühlingszwiebelringen oder essbaren Blüten sieht es sofort noch festlicher aus. Ein weiterer Tipp: Soßen oder dickflüssige Dressings in eine Garnierflasche füllen (für wenig Geld in vielen Onlineshops erhältlich) und in schnellen Zickzack-Bewegungen oder hübschen Punkten auf dem Teller verteilen. Wenn etwas daneben geht ganz einfach mit Küchenpapier oder Wattestäbchen beseitigen.
Tipp 4: Die eigene Psyche austricksen: Wie Farben und Co. uns beeinflussen
In der Wissenschaft ist bekannt, dass Faktoren wie Temperatur, Licht, Musik, Lärm, Gerüche und Dekorationen das Esserlebnis beeinflussen. Studien haben gezeigt, dass Sauberkeit und Ordnung der Umgebung maßgeblichen Einfluss auf die Zufriedenheit beim Essen haben. Deshalb: Chaos, das vom Esstisch aus sichtbar ist, vor dem ersten Gang beseitigen.
Weitere wissenschaftliche Erkenntnisse beziehen sich auf das Thema Farben. Sensorikforschung hat ergeben, dass Farben vielerlei in uns auslösen. Die Farbe Rot ist beispielsweise mit der Geschmacksrichtung süß verknüpft, während gelb uns unweigerlich an etwas Saures erinnert. Außerdem ist bekannt, dass mit der Farbe Rot Gefahr verbunden wird. Das führt dazu, dass wir unbewusst weniger essen, wenn wir von einem roten Teller speisen. Für eine mögliche Diät sicherlich gut zu wissen, für das Candlelight-Dinner hingegen nicht die beste Wahl. Ansonsten gilt: Warme Farben regen unsere Emotionen – und damit auch unseren Appetit an.
Zudem zeigt die Umweltpsychologie auf, wie Hintergrundmusik auch unser Esserlebnis beeinflussen kann. Studien haben gezeigt, dass Restaurantbesucher langsamer speisen, wenn langsame Musik im Hintergrund läuft. Und: Hören wir beispielsweise französische Musik, so würden wir im Restaurant eher ein französisch anmutendes Gericht wählen, als ein anderes. Für den Restaurantabend zu Hause gilt also: Langsame, zur Menüwahl passende Musik trägt zum perfekten Abend bei.
Tipp 5: Das Auge isst mit: Tisch- und Tellerdekoration für den besonderen Abend
Um dem Abend das Sahnehäubchen aufzusetzen, sollten Sie nicht nur sich selbst in Schale werfen, sondern auch Ihren Esstisch. Es soll ja schließlich auch vom Optischen her an ein schickes Restaurant erinnern. Sparen Sie nicht an Tellern und Besteck: Ein großer Platzteller (am besten auf einem Platzdeckchen) macht den Anfang, obenauf folgen die verschiedenen Menüteller. Dieselbe Gabel sowohl für die Vorspeise, als auch für das Hauptgericht verwenden? Nicht am heimischen Restaurantabend! Hier gibt es für jeden Gang das passende Essbesteck.
Das i-Tüpfelchen bringt eine eigens verfasste Menükarte oder eine beschriftete Kreidetafel. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und schmücken Sie die Bezeichnungen der Gerichte ruhig aus – so stellt sich von ganz alleine das Gefühl ein in einem schicken Restaurant zu speisen. Kerzenschein und ein paar frische Blumen, passende Servietten und das richtige Assortiment an Trinkgläsern runden den Esstisch ab. Übrigens: Es muss nicht immer der klassische Teller sein. Richten Sie eine Speise doch mal im Weck- oder Trinkglas an (besonders schön für Gerichte, die geschichtet werden) und erreichen Sie so optisch einen wahren Hingucker.
Tipp 6: Mentale Vorbereitung zur Chaosbeseitigung
Zugegeben, ein ganz klarer Vorteil des Abends im Lieblingslokal ist, dass man sich zurücklehnen kann und sich um nichts zu kümmern braucht. Pfannen, Brettchen, Töpfe, Siebe, Teller, Messbecher und Co. stapeln sich zuhause dagegen neben der Spüle. Nach dem herrlichen Mahl stundenlang das Chaos zu beseitigen, macht wohl den Wenigsten Freude. Mit ein paar Tricks ist aber auch das Chaos nur halb so schlimm.
- Kochpausen nutzen: Nutzen Sie freie Minuten während des Kochens, um Küchenutensilien zu spülen und wegzuräumen. Dann wird der Stapel erst gar nicht so groß und außerdem lassen sich Töpfe und Co. leichter reinigen, je frischer die Verschmutzung ist. Räumen Sie außerdem die Spülmaschine leer, bevor Sie mit dem Kochen beginnen. Dann lässt sich alles schnell einräumen und es entstehen womöglich erst gar keine Geschirrberge.
- Deal or no deal? Wie wäre es mit einem kleinen Tauschgeschäft mit Ihrer Dinnerbegleitung: Heute macht der Eine die Küche sauber und beim nächsten großen Kochevent ist der Andere dran.
- Bleibt am Ende des Abends doch noch etwas stehen? Dann lassen Sie ruhig einmal fünf gerade sein. Der Tag soll ja nicht mit schlechter Laune enden. Damit der nächste Tag jedoch auch nicht mit Frust beginnt, sollten Sie zumindest stark verkrustete Utensilien mit Wasser und etwas Spülmittel einweichen lassen.