Haben Sie schon einmal davon gehört, dass Rotkohl nicht zweimal aufgewärmt werden darf? Bei dieser aus alten Tagen stammenden und nach wie vor verbreiteten Ansicht, handelt es sich jedoch um einen Mythos! Das farbenfrohe Kraut ist sogar umso aromatischer, wenn dieses mithilfe von Hitze gegart oder erneut aufgewärmt wird. Wie Sie das volle Geschmackspotenzial aus dem allbekannten Kohlgemüse rausholen und wie sich dieser frisch und roh lange lagern lässt, erfahren Sie hier. 

Rotkohl – ein beliebtes und vielseitiges Gemüse

Rotkohl zählt zu den Kohlgewächsen und prägt die landwirtschaftlichen Felder in vielen europäischen Ländern. In Deutschland wird Rotkohl oftmals auch als Blaukraut bezeichnet. Doch woher kommen diese Bezeichnungen? Die Farbe des Kohls entwickelt sich in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit. Ein saurer Boden zeichnet sich durch einen niedrigen pH-Wert aus. Dies führt dazu, dass der Kohl eher zu einer rötlichen Färbung neigt. Im Gegensatz dazu mündet ein alkalischer Boden in einen blauen Farbton.

Die farbgebenden Inhaltsstoffe bei diesem Kohl sind die sogenannten Anthocyane – dabei handelt es sich um antioxidative Stoffe. Zudem enthält Rotkohl 50 mg Vitamin C auf 100 g und auch Senfölglykoside sind in dem Kohlgewächs enthalten und verantwortlich für den leicht scharfen Geschmack des rohen Rotkohls. Bei längerer Hitzeweinwirkung sinkt jedoch der Gehalt dieser Inhaltsstoffe. Kosten Sie demnach den Rotkohl auch mal in der rohen oder fermentierten Variante! Zu welchen Leckerbissen Sie das Blaukraut verarbeiten können, erfahren Sie nun:

Rotkohl haltbar machen – köstliche Zaubereien für kalte und warme Jahreszeiten

Möchten Sie auch wieder etwas Farbe auf Ihren Teller zaubern? Dann ist Rotkohl der beste Begleiter! Klassisch gekocht oder frisch gehobelt als Rohkostsalat, fermentierter oder sauer-eingelegter Rotkohl – die Zubereitungsarten sind vielfältig.

Gewürz-Rotkohl kochen:

Klassisch gekochter Gewürz-Rotkohl ist vor allem in der kalten Jahreszeit ein beliebter Gaumenschmaus. Hierfür sollten Sie den Rotkohl in feine Streifen schneiden und in einem großen Topf auf dem Herd garen. Salz, Pfeffer und Zwiebeln bilden die Gewürz-Basis. Kleingeschnittene Apfelstücke geben eine süß-säuerliche Note. Für einen weihnachtlichen Geschmack eignet sich hinzu eine Zimtstange. Aber auch Lorbeer sowie Piment oder Nelken zaubern verführerische Geschmacksnoten. Für einen kleinen Schwips sorgt ein wenig Rotwein. Apfelsaft eignet sich, um ein wenig Süße reinzubringen, das Säurependant verleiht Apfelessig oder ein Spritzer Orangensaft. Verwenden Sie einen ganzen Kohl-Kopf, dann dauert der Garprozess eine bis zu anderthalb Stunden – dafür werden Sie mit einem unvergesslichen Genuss belohnt.

Eingekochter Rotkohl eignet sich perfekt für die kalte Jahreszeit und lässt sich mit verschiedensten Gewürzen pimpen.

Roher Rotkohl-Genuss:

Roher Rotkohl ist knackig und saftig und eignet sich demnach ideal als Salat – und das nicht nur im Sommer! Gepaart mit frischen Äpfeln, filetierten Orangenscheiben und einem Senfdressing kreieren Sie einen nährstoffreichen Rohkostsalat. Legen Sie den Rotkohl vor der Zubereitung für circa eine Stunde in Salzwasser ein, dadurch werden die Blätter etwas zarter und somit leichter kaubar.

Knackiger Rotkohlsalat- die perfekte Beilage zu vielen Gerichten.

Rotkohl fermentieren und dadurch haltbar machen:

Mithilfe der Fermentation lässt sich rohes Gemüse lange haltbar machen. Zudem bleiben viele Nährstoffe noch erhalten und das Ferment enthält dank der aktiven Milchsäurebakterien eine säuerliche Note! Geben Sie hierfür frisch geschnittenen Rotkohl in ein Einmachglas und füllen Sie das Glas mit einer Salzlake (20g Salz auf einen Liter Wasser) auf, bis das Glas dreiviertel voll ist. Deckel drauf und fast fertig! Nach drei bis vier Wochen ist der Rotkohl fertig fermentiert und hält sich bis zu einem halben Jahr im Liebherr-Kühlschrank frisch.

Weitere Tipps rund um die Kunst des Fermentierens finden Sie hier.

Rotkohl süß-sauer eingemacht:

Süß-sauer ist nicht nur in der asiatischen Küche vorzufinden! Rotkohl eignet sich hervorragend zum Einmachen in einer süßen Essiglake. Hinzu bietet diese Zubereitungsvariante eine besondere Konsistenz des Rotkohls. Denn: Der Rotkohl muss hierbei nicht so lange eingekocht werden und behält noch eine leicht knackige Bissfestigkeit. Bereiten Sie hierfür Einmachgläser vor, in dem Sie diese heiß ausspülen. Fügen Sie klein geschnittenen Rotkohl mit der süßen Essiglake auf (Wasser, Essig und Zucker im Verhältnis von 3:2:1) in einen Topf. Lorbeerblätter und Wacholderbeeren verleihen die gewisse Würze. Köcheln Sie den Rotkohl bis zur gewünschten Konsistenz und füllen Sie den heißen Rotkohl samt Essiglake in die Einmachgläser. Dieser Leckerbissen eignet sich als unkomplizierte Beilage und ist zudem ein wundervolles Geschenk für Ihre Liebsten!

Hier nochmal die Vorteile der diversen Zubereitungs-Varianten für Sie zusammengefasst:

  • die Zubereitung von gekochtem Rotkohl dauert circa eine bis anderthalb Stunden
  • Der Rotkohl lässt sich ohne Probleme wieder aufwärmen oder auch einfrieren
  • ein roher Rotkohlsalat stellt eine schnelle und nährstoffreiche Zubereitungsart dar
  • durch die Fermentation von rohem Rotkohl wird dieser mit gesundheitsförderlichen Milchsäurebakterien angereichert und ist bis zu sechs Monate gekühlt haltbar
  • süß-sauer eingemachter Rotkohl ist mithilfe einer Essiglake (3 Teile Wasser, 2 Teile Essig, 1 Teil Zucker) schnell gezaubert

Rotkohl verwerten mit Geschmack

Falls doch etwas vom dem gekochten Rotkohl-Leckerbissen übrig bleibt, so können Sie Rotkohl wieder aufwärmen! Aufgrund des hohen Wassergehaltes des Rotkohls eignet sich auch das Erwärmen im Kochtopf auf dem Herd. Ansonsten bietet die Mikrowelle eine Option für den schnellen Genuss. Eine tradierte Küchen-Weisheit besagt, dass aufgewärmter Rotkohl sogar noch besser schmeckt, als frisch gekochter!

Hinzu lässt sich gekochter Rotkohl in pürierter Form zu einer köstlichen Suppe weiterverarbeiten. Mit ein wenig Meerrettich und Brot-Crôutons verwöhnen Sie Ihren Gaumen zusätzlich! Fermentierter oder süß-sauer eingelegter Rotkohl peppt zudem jede Brotstulle auf. Auch ein Rotkohl-Auflauf mit Kartoffelklößen oder Spätzle ist ein schmackhaft es und zugleich deftiges Gericht für kalte Tage.

Eine frische Rotkohlsuppe ist nicht nur ein richtiger Hingucker, sondern auch voller Vitamin C.

Rotkohl lagern – diese Methoden eignen sich

Rotkohl ist ab den Sommermonaten bis über die kalte Jahreszeit hinweg im Handel verfügbar – ein wahrer Jahresallrounder! Je frischer der Rotkohl zu Ihnen nach Hause kommt, desto länger ist dieser haltbar. Beim Einkauf auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen können Sie den Erntezeitpunkt erfragen. Im herkömmlichen Supermarkt hingegen werden Sie vermutlich keine aussagekräftigte Antwort erhalten.

Doch mit den folgenden Tipps erkennen Sie, wie frisch der Rotkohl ist. Sowohl beim Anblick der äußeren Blätter als auch beim Aufschneiden lässt sich das Alter des Kohls abschätzen. Sind die Außenblätter noch knackig sowie von intensiver Farbe sowie ohne Flecken und ist der Rotkohl noch saftig und hell beim Schneiden, dann handelt es sich um ein noch sehr frisches Exemplar! Doch auch ein älterer Kohl verdient noch ein wenig Aufmerksamkeit und verleiht Genuss. Älterer Rotkohl eignet sich nach wie vor für die Verarbeitung, insbesondere für den allseits beliebten gekochten Gewürz-Rotkohl.

Rotkohl lässt sich auf verschiedenen Wegen lagern – im Kühlschrank, im Gefrierfach oder aber im Keller oder Draußen auf dem Balkon sowie im Garten. Welke oder beschädigte Außenblätter sind vor der Konservierung zu entfernen, um Schimmel zu vermeiden.

Am längsten hält sich der farbintensive Kohl im Liebherr-Gefrierteil – hier bleibt der Genuss bis zu neun Monaten erhalten. Bei dieser Variante können Sie den Rotkohl auch bereits in kleine Stücke schneiden – so können Sie diesen ohne viel Aufwand direkt in Ihr Gericht einfließen lassen! Der Vorteil bei dieser Art der Lagerung ist, dass die Nährstoffe weitestgehend erhalten bleiben. Lediglich die Farbe kann sich etwas verändern. Möchten Sie dies vermeiden, dann kann ein kurzes Blanchieren in Salzwasser mit einem Spritzer Zitrone vor dem Einfrieren des Gemüses Abhilfe schaffen. Auch im Keller oder Draußen ist der Rotkohl bis zu einem halben Jahr haltbar. Hierbei sollten Sie jedoch auf eine trockene Umgebung achten. Eingewickelt in ein feuchtes Küchenhandtuch lässt sich das Kohlgewächs in Ihrem BioFresh Fruit & Vegetable-Safe bis zu 40 Tage lagern.

Zusammengefasst: Tipps zum Rotkohl lagern 

Die Frische von Kohl ist erkennbar an:

  • makellosen und prallen Außenblättern
  • einer intensiven Farbe der Blätter
  • einer hellen Schnittkante

Die Lagerzeit von Rotkohl variiert je nach Lagerort:

  • im Liebherr-Gefrierteil und Draußen ist der Kohl bis zu neun bzw. sechs Monate haltbar
  • im BioFresh Fruit & Vegetable-Safe ist der Rotkohl bis zu 40 Tage haltbar
  • in ein feuchtes Küchenhandtuch eingelagert hält sich Rotkohl besonders frisch