Dieser Artikel ist der erste einer dreiteiligen Serie über das Weihnachtsessen von 1949 bis heute. Liebherr feiert 75-jähriges Jubiläum. Was kam im Gründungsjahr 1949 an Weihnachten auf den Tisch? Wie veränderte sich das Weihnachtsessen in den Folgejahren?

Die Nachkriegszeit – aus wenig ein Festmahl zaubern

Nach Kriegsende konnte man sich nicht mehr auf die staatliche Lebensmittelversorgung verlassen. Die Menschen versuchten stattdessen auf dem Land ihr Hab und Gut gegen einige Lebensmittel wie Speck, Kartoffeln und Gemüse einzutauschen. Irgendetwas war besser als gar nichts.

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Butter und Käse waren nicht so alltäglich wie heute. Sie gehörten eher zu den Feiertagsmahlzeiten.

Gerade an den Weihnachtstagen war es für viele Familien wichtig, ein besonderes Gericht genießen zu können. Das konnte am Heiligabend, der ja noch als letzter Fastentag des Advents gilt Einfaches, wie Kartoffelsalat, Salzheringe oder eine Suppe sein. Für einige gab es, je nach gesellschaftlichem Status, auch damals schon am darauffolgenden 1. Feiertag den klassischen Gänsebraten. Gefüllt wurde der Braten mit dem, was gerade zur Verfügung stand.

Schnellinfo: Die Nachkriegszeit

  • Die staatliche Lebensmittelversorgung brach zusammen.
  • Tierische Lebensmittel gab es eher an Feiertagen als im Alltag.
  • An Weihnachten sollte es etwas Besonderes sein: Einfaches, wie Kartoffelsalat oder eine Suppe an Heiligabend und den klassischen Gänsebraten an den Feiertagen.

Einfache Gerichte wie Kartoffelsalat und Salzhering wurden in der Nachkriegszeit zu Weihnachten serviert.

Das Wirtschaftswunder und wie es die Esskultur prägte

In den 1950er Jahren erlebte Deutschland einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg. Nach der von Verzicht und Hunger geprägten Nachkriegszeit brach nun eine Konsumwelle los. Ein großes Sonntagsmahl wurde zum Standard und der Konsum von Fleisch, Zucker und Alkohol stieg stark an.

Zusätzlich waren die ersten Fertiggerichte erhältlich. Auf Ravioli mit Tomatensauce aus der Dose folgten in den 60er Jahren Fertigsuppen und Dosengemüse.

Deutschland entwickelte sich von einer Versorgungs- zu einer Konsumgesellschaft. Dies machte sich auch zur Weihnachtszeit bemerkbar. Es konnten vermehrt Weihnachts- und Adventprodukte erworben werden. Schon in der Vorweihnachtszeit wurden große Mengen Gebäck aus Weißmehl und Zucker verzehrt.

Das Essen an den Weihnachtstagen selbst blieb bei den meisten gleich. Der klassische Braten am Feiertag und der Kartoffelsalat, dann aber mit Würstchen, an Heiligabend waren immer noch beliebte Gerichte. Der Tisch wurde aber nun üppiger und die Teller mit größeren Portionen beladen.

 Schnellinfo: Das Wirtschaftswunder

  • In den 50ern begann der wirtschaftliche Aufstieg.
  • Deutschland entwickelte sich von einer Versorgungs- zu einer Konsumgesellschaft.
  • Der klassische Braten oder Würstchen mit Kartoffelsalat waren an Weihnachten immer noch beliebt.

Was hatten die Liebherr Kühlschränke damit zu tun?

Als unser Unternehmen Liebherr 1954 seinen ersten Kühlschrank herstellte, waren diese erst in jedem zehnten Haushalt zu finden. Mit dem Wirtschaftswachstum stieg die Nachfrage und so konnten wir bereits ein Jahr später mit der Serienproduktion starten.

Für die deutschen Haushalte hieß das: Lebensmittel konnten plötzlich viel länger gelagert werden. Die Vorbereitungen für das Weihnachtsessen konnten früher beginnen, weil sich Kartoffelsalat oder Gans länger frisch hielten. Das Festmahl konnte besser geplant und dadurch aufwändiger werden.

Schnellinfo: Was hatten die Liebherr Kühlschränke damit zu tun?

  • 1954 produziert Liebherr seinen ersten Kühlschrank.
  • Durch die Verbreitung von Kühlschränken konnte das Festmahl besser geplant und dadurch aufwändiger werden.

Ab 1954 erleichterten Liebherr-Kühlschränke die Planung und Zubereitung aufwändiger Festmahlzeiten.