Anders als in den meisten Anbaugebieten Deutschlands und Österreichs werden im österreichischen Weinanbaugebiet Wachau die verschiedenen Reifestufen der Trauben nicht mit Prädikaten wie „Kabinett“ oder „Spätlese“ deklariert. Dort folgt man einer eigenen, vor rund 30 Jahren exklusiv für diese Region eingeführten Klassifikation.
Ein Ausflug in das Weinanbaugebiet Wachau ist zur Marillenblüte im Frühling besonders lohnend. Und auch die frischen Steinfeder-Weine sind überaus beliebte Frühlingsgrüße dieser Region. Die Region ist mit ihrer spektakulären Lage im tief eingeschnittenen Donautal sowie der Verbindung von Natur, Landschaft, Weinbau, Gastronomie und Kultur nicht nur ein von der UNESCO als Weltkulturerbe geschütztes Kleinod. Sie ist auch ein beliebtes Ziel für Weintouristen und Gourmets. Insbesondere die berühmte Marillenblüte im April, zu der sich die Knospen der rund 100.000 Aprikosenbäume öffnen, ist ein betörender Frühlingsgruß für die Sinne und taucht die Landschaft in zarte Pastelltöne.
Wachau: Eigene Klassifikation für Weine
Zu dieser Zeit werden auch die neuen Jungweine aus den steilen, terrassierten Rebgärten der Wachau abgefüllt und auf den Markt gebracht. Als gleichsam betörende Frühlingsgrüße haben Weinfreunde hierbei dann zunächst die Weine der Region im Blick. Anders als in den meisten Anbaugebieten Deutschlands und Österreichs werden die unterschiedlichen Reifestufen der Trauben hier nämlich nicht mit Prädikaten wie „Kabinett“ oder „Spätlese“ deklariert. Stattdessen folgt man einer eigenen, vor rund 30 Jahren exklusiv für diese Region eingeführten, Klassifikation. Die körperreichsten und konzentriertesten Gewächse werden dabei als „Smaragd“ deklariert. Diese Bezeichnung leitet sich von den Smaragd-Eidechsen ab, die sich in den sonnendurchfluteten Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl fühlen.
Weißweine mit maximal 11,5 Prozent Alkohol
Ausgesprochen elegante und balancierte Weine von mittlerem Gewicht werden hingegen als „Federspiel“ bezeichnet. Dieser Name stammt von der Falkenjagd, die in früheren Zeiten eine beliebte Form der herrschaftlichen Jagd in der Wachau war. Die leichtesten, frischesten und frühlingshaftesten Weine jedoch sind als „Steinfeder“ bekannt. Dieser Name ist von dem federleichten, geschützten Steinfedergras (Stipa pennata) abgeleitet, das sich in den Terrassen der Wachauer Weinberge zwischen den Rebstöcken finden lässt. Die Wachauer Steinfeder-Weißweine sind stets trocken, frisch, bekömmlich und dürfen maximal 11,5 Prozent Alkohol aufweisen. Insbesondere aus den Sorten Grüner Veltliner und Muskateller erzeugt, sind sie ideale Begleiter zu leichten Gerichten. Besonders gut passen die Sorten zu Salaten, Gemüsevorspeisen und Spargel.