Das kennt wohl so mancher Weinliebhaber: Nicht selten kann man sich nur darüber wundern, dass jene Weine, die einem vor ein paar Jahren noch gut geschmeckt haben, nun so gar nicht mehr zu den aktuellen Vorlieben passen. Doch warum verändert sich eigentlich unser Weingeschmack über die Jahre?
Weingeschmack hängt mit Gehirn zusammen
Der Schlüssel liegt darin, dass wir keinesfalls mit unserem Gaumen oder unserer Nase „schmecken“ – sondern vielmehr mit einem bestimmten Areal der Großhirnrinde. Zunge und Nase sind lediglich „Antennen“. Sie nehmen die Signale auf und leiten sie an das Geruchs- und Geschmackzentrum in unserem Gehirn zur Verarbeitung weiter. Erst dort analysiert unser Gehirn die Impulse, nimmt diese als bestimmten Geschmack wahr und bewertet sie positiv oder negativ.
Konditionierung kann Weingeschmack beeinflussen
Unser Weingeschmack ist also keinesfalls physiologisch bedingt, sondern von kognitiver Verarbeitung im Gehirn abhängig. Und eben diese unterliegt durchaus sich verändernden Einflüssen. Insbesondere Erfahrungen, aber auch Erwartungen und kulturelle Prägung können maßgeblich dazu beitragen, ob uns ein Wein nun „gut“ oder „schlecht“ schmeckt. Und selbst eine emotionale Konditionierung kann erheblichen Einfluss auf unsern Weingeschmack haben. So wird ein fruchtiger italienischer Prosecco aus einer schick designten Flasche sicherlich vielen Weinfreunden gut schmecken. Das gleiche Produkt aus einer hässlichen Literflasche serviert und auf dem Etikett als moldawischer Perlwein bezeichnet, würde wahrscheinlich so manchem deutlich weniger gut gefallen.
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