Von „Ansprache“ bis „Weinstein“: Für Weinkenner gehören diese Fachbegriffe zum Alltag, aber Laien verstehen dabei oftmals nur „Bahnhof“. Erfahren Sie was die Begriffe aus dem Fachjargon rund um das Thema Wein bedeuten, damit Ihnen bei der nächsten Weinprobe niemand so leicht etwas vormacht.
Ansprache
Der erste Eindruck, den ein Wein auf der Zunge macht. In Frankreich nennt man dies treffend die »Attaque«.
Alkohol
Der Alkoholgehalt des Weines entsteht durch die Vergärung des im Traubenmost oder der Traubenmaische enthaltenen Zuckers. Der natürliche Alkoholgehalt von Wein kann von ca. 7 bis knapp über 14 Volumenprozent reichen.
Appellation
Dieser Fachbegriff bezeichnet eine geschützte Herkunftsbezeichnung aus dem Französischen.
Ausbau
Mit Ausbau bezeichnet man die Weinreifung nach der Vergärung bis zum Zeitpunkt der Abfüllung.
Balance
Die Ausgewogenheit aller Komponenten, wie Körper, Säure, Süße, Alkohol etc. zueinander.
Barriqueausbau
Unter Barriqueausbau versteht man den Fachbegriff für den Ausbau des Weines in kleinen Eichenfässern mit rund 225-230 Litern Inhalt nach französischem Vorbild. Dies kann bei entsprechenden Weinen die Struktur und Komplexität verbessern. Im Jugendstadium des Weines führt dies jedoch zu einem mehr oder minder starken Holzton im Weingeschmack.
Brut
Die Brut ist ein Fachbegriff für eine Geschmacksrichtung bei Schaumweinen. Sie wird meist mit «herb« übersetzt, aber es ist ein Zuckergehalt von bis zu 15 Gramm je Liter erlaubt.
Bukett
Ein allgemein für den Duft des Weines verwendeter Ausdruck, aber eigentlich ist er nur für einen komplexen Duft richtig: Viele verschiedene Aromen bilden, wie die bunten Blumen eines Blumenstraußes, ein Bukett.
Cuvée
Eine Vermählung, auch Assemblage genannt, von verschiedenen Weinen mit dem Ziel, dass sich die einzelnen Charaktere gegenseitig ergänzen.
Degustation
Der Fachbegriff für die fachmännische Verkostung und sensorische Analyse des Weines.
Dekantieren
Unter Dekantieren versteht man das Umgießen des Weines von der Flasche in eine Karaffe, um so das Depot zu lösen.
Depot
„Depot“ ist der Fachbegriff für eine eventuell vorhandene Ablagerung am Flaschenboden, welche entweder durch Weinstein oder durch Polymerisation von Gerbsäure und Farbpigmenten während der Flaschenreife entsteht.
Feminin
Ein Ausdruck, um elegante, seidige und eher weiche Weine zu charakterisieren.
Gerbsäure
Die Gerbsäure ist eine vor allem bei Rotweinen häufig anzutreffende Komponente, die auch „Tannin“ genannt wird. Sie wirkt adstringierend (zusammenziehend) und ist für die »trocken-pelzige« Empfindung am Gaumen verantwortlich. Für die Reifeentwicklung eines guten Rotweins ist sie unabdingbar.
Körper
Die fühlbare Dichte des Weins am Gaumen, die den Wein vollmundig macht.
Komplexität
Unter Komplexität versteht man die Vielfältigkeit der sensorischen Eigenschaften und Aromen, daher gilt sie als wichtiges Merkmal hochwertiger Weine.
Maskulin
Ein Ausdruck, um körperreiche Weine mit kräftiger Struktur zu charakterisieren zu können.
Mineralisch
Ein Fachbegriff für vom Boden geprägte Aromakomponenten, welche neben der Frucht zur Vielschichtigkeit beitragen.
Moussierend
Mit „moussierend“ bezeichnet man die perlende Empfindung, die aufgrund der im Wein gelösten Kohlensäure entsteht.
Nachhall
Der Nachhall wird auch „Abgang“ genannt. Die Dauer des Nachgeschmacks beim Hinunterschlucken gilt als ein Qualitätsmerkmal, denn oft zeigen sich noch einmal die schon im Geschmack festgestellten Aromen, manchmal kommen sogar neue Facetten dazu.
Oxidativ
Ein Fachbegriff für Weine, deren Geschmack oder Farbe Sauerstoffeinwirkung erkennen lassen.
Potential
Die Eignung des Weines zur weiteren Verfeinerung durch die Flaschenreife.
Rebsorte
Die Traubensorte prägt den Geschmack eines Weines wesentlich. So wie ein Granny-Smith-Apfel anders schmeckt als ein Golden-Delicious. Daher unterscheiden sich die Weine verschiedener Trauben-Sorten ebenso stark im Aroma.
Die Traubensorte prägt den Geschmack des Weins.
Reduktiv
Reduktiv sind Weine, die keine Sauerstoffeinwirkung erkennen lassen.
Restzucker
Der Gehalt an natürlicher, nach der Vergärung im Wein verbleibender, Süße, die meist in Gramm je Liter angegeben wird.
Säure
Weine enthalten zahlreiche natürliche organische Säuren und zum überwiegenden Teil sind das Weinsäure und Äpfelsäure. Ein ausgewogener Säuregehalt ist wichtig, denn er gibt dem Wein eine geschmackliche Balance.
Trocken
Trocken bedeutet bei Weinen ganz einfach »nicht süß«, allerdings sollte dies nicht mit der durch die Gerbsäure verursachten »trockenen« Empfindung verwechselt werden.
Vegetal
Ein Fachbegriff, um eine pflanzliche Aromenstruktur zu charakterisieren.
Viskosität
Unter Viskosität versteht man die Fließeigenschaft des Weins, die auch »Dicke« genannt wird.
Weinstein
Der Weinstein ist eine eventuell vorhandene kristalline Ausfällung von Weinsäure am Flaschenboden, die jedoch keinen Einfluss auf den Weingeschmack hat.
Wie Sie sehen, gibt es einige Fachbegriffe, die sich rund um das Thema Wein entwickelt haben. Sie kennen nun die wichtigsten Fachbegriffe des Weinjargons und können mit Wissen glänzen, wenn es um das Thema Wein geht. Einer gemeinsamen Weinprobe in Ihrem Familien- oder Freundeskreis nichts mehr im Wege, aber seien Sie auch so freundlich und teilen Ihr Wissen.
Manche Fachbegriffe sind nicht so leicht zu merken, aber das bekommen Sie sicherlich hin. Mit welchem Fachbegriff werden Sie bei der nächsten Familienfeier angeben?