Wir kennen Auberginen als dunkelviolette Frucht mit glänzender Schale. Doch das Nachtschattengewächs kann viele Formen und Farben annehmen. Die Sortenvielfalt ist größer, als man meint. Auch hinsichtlich der Verwendung von Auberginen in der Küche gibt es sicherlich die eine oder andere Variante, die Ihnen noch nicht bekannt ist. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel.

Ob in Fleischgerichten, vegetarischen Delikatessen oder als vegane Variante – die Aubergine ist ein Allrounder in der Küche. Allerdings erkannte nicht jeder die Vorzüge der Aubergine sofort. Die alten Römer zum Beispiel standen der Frucht äußerst skeptisch gegenüber. Sie bezeichneten sie als „mala insana“, was so viel wie Wahnsinnsapfel bedeutet. Daher kommt übrigens auch ihr in manchen romanischen Sprachen gebräuchlicher Name: „Melanzana“ in Italien und „Melitzana“ in Griechenland.

In Deutschland bezeichnen wir die Aubergine auch alternativ als Eierfrucht. Dies liegt daran, weil die Urform der Aubergine Früchte hervorbrachte, die aussahen wie Hühnereier.

Die bunte Sortenvielfalt der Aubergine

Wir kennen aus dem Supermarkt meist die länglich oder ovale, schwarz bis dunkelviolette Aubergine, die eine ledrige, glänzende Haut aufweist. Eine vollständig andere Färbung hat die Sorte Rosa Bianca. Die Schale ist weiß-violett gestreift – ein wahrer Augenschmaus. Nochmal anders sieht die Thai-Aubergine aus: klein und eiförmig mit einer schönen Grünmaserung. Außerdem gibt es von der Aubergine auch eine weiße Variante.

weißen Auberginen

Es gibt auch weiße Auberginen

Prominente Verwandte der Aubergine

Die Aubergine ist ein Nachtschattengewächs– genauso wie die Tomate und die Kartoffel. Die Verwandtschaft mag nicht sofort ersichtlich sein, aber alle drei Arten gehören zur sogenannten Gattung Solanum.

Betrachtet man die Aubergine nicht von der biologischen Systematik her, dann kann man sie auch anders kategorisieren: als ein Fruchtgemüse. Als Fruchtgemüse bezeichnet man die Aubergine, weil sie ein einjähriges Gewächs ist (charakteristisch für Gemüse) und aus der Blüte heraus die Frucht entsteht (charakteristisch für Obst). Übrigens gibt es noch eine Reihe weiterer Beispiele für Fruchtgemüse, welche die gleichen Charakteristika wie die Aubergine aufweisen. Dazu zählen Paprika, Avocado, Zucchini, Gurken oder Tomaten.

Ab auf die Einkaufsliste: Aubergine

Am leckersten sind Auberginen im Hochsommer und Herbst. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass die Frucht fest ist, ihre Haut glänzt und der Stielansatz nicht schlaff ist. Auberginen sind äußerst kälteempfindlich, . Außerdem ist eine hohe relative Luftfeuchtigkeit wünschenswert, da die Aubergine sonst leicht austrocknet. Hinzu kommt, dass die Früchte ethylenempfindlich sind: Obst, das viel von dem Reifegas abgibt (Äpfel oder Steinobst beispielweise) sollte also nicht direkt neben Auberginen lagern.

Sie merken schon: Je schneller die Aubergine in die Pfanne gelangt, desto besser für ihre Qualität.

Pizza Auberginen mit Tomaten und Basilikum

Auberginen sind vielfältig einsetzbar

Soll man Auberginen salzen?

Ein verbreiteter Tipp lautet, man solle die Aubergine vor ihrer Zubereitung salzen. Was hat es damit auf sich? Dazu gilt es zu wissen, dass Auberginen – wie andere Nachtschattengewächse auch – Solanin enthalten. Solanin ist ein Bitterstoff, der eigentlich der Pflanze als Schutz vor Fressfeinden dient – aber auch für uns Menschen ist die Verbindung giftig. Aus diesem Grund wurde früher die aufgeschnittene Aubergine mit Salz bestreut, so dass ihr Wasser und die Bitterstoffe entzogen wurden. Heutzutage müssen wir uns nicht mehr sorgen: Das Solanin ist weitestgehend aus der Aubergine herausgezüchtet worden.

Salzen zum Entfernen der Bitterstoffe ist dementsprechend eigentlich nicht mehr nötig. Aber das Salzen hat einen anderen Vorteil: Bei der Zubereitung wird weniger Fett benötigt. Denn ansonsten saugt das Fruchtfleisch äußert viel Fett auf – schon ist die eigentlich kalorienarme Frucht gar nicht mehr so kalorienarm…

Aubergine

Salzen Sie Auberginen, dann benötigen Sie später weniger Fett

Kochtipps: Was tun mit der Eierfrucht?

Zunächst stellt sich dem einen oder anderen sicher die elementare Frage: Schälen oder nicht schälen? Die Antwort darauf lautet prinzipiell: Nein, Schälen ist nicht empfehlenswert. Roh essen sollten Sie die Aubergine aufgrund eventuell doch noch vorhandener Giftstoffe sowieso nicht. Und durch die Zubereitung der Frucht wird die Schale so weich, dass sie problemlos verzehrt werden kann. Außerdem sind in der Schale Aromastoffe vorhanden, die den Geschmack positiv beeinflussen.

Einigen wird es bei der Zubereitung von Auberginen bereits aufgefallen sein: Einmal aufgeschnitten, schon verfärbt sich das Fruchtfleisch der Aubergine unschön braun. Das liegt daran, dass die Aubergine Stoffe enthält, die bei Sauerstoffkontakt oxidieren: Eine enzymatische Bräunung findet statt. Abhilfe kann hier beispielsweise Zitronensaft leisten – das darin enthaltene Vitamin C verlangsamt die chemische Reaktion.

Nach diesen beiden Tipps steht der Kreativität in der Küche nichts mehr im Weg. Für die Aubergine eignen sich eigentlich alle Zubereitungsarten. Von Schmoren, Grillen über Braten und Dünsten bis hin zum Backen im Ofen oder Frittieren lässt sich mit der Aubergine so ziemlich alles anfangen.

Wichtig dabei ist das Würzen! Denn die Aubergine hat nur einen geringen Eigengeschmack, sodass kräftig von außen nachgeholfen werden muss. Eine gute Wahl ist immer Knoblauch, aber auch z. B. Zitronensaft, Pfeffer oder Basilikum passen gut zur Aubergine. In vielen Küchen dieser Welt ist die Aubergine beliebt und wird auf verschiedenste Art eingesetzt: In Frankreich im Ratatouille, in Griechenland als Zutat für Moussaka oder in orientalischen Ländern im Baba Ghanoush.

Baba Ghanoush ist eine Vorspeisenpaste, die mit Knoblauch, Olivenöl, Tahin und Zitronensaft verfeinert wird. Dabei werden Auberginenhälften im Backofen gegart und das weich gewordene Fruchtfleisch anschließend mit den oben genannten Zutaten vermischt. In der asiatischen Küche liebt man Auberginen als Zutat für Currys – so beinhaltet auch das traditionelle grüne Thai-Hähnchencurry Thai-Auberginen als wichtigste Zutat.

Baba Ganoush

Baba Ganoush ist ein leckerer Auberginendip

*Sämtliche Angaben sind Richtwerte und hängen im Einzelfall von der Sorte bzw. der sachgerechten Lagerung ohne Unterbrechung der Kühlkette von der Ernte/Herstellung bis zum Liebherr-Gerät ab. Bei Lebensmitteln mit Angabe zur Mindesthaltbarkeit gilt immer das auf der Verpackung angegebene Datum.