Es wird kühler und die ersten bunten Blätter fallen vom Baum. Da kommt die Kürbis-Saison mit ihren warmen, herzerwärmenden Rezepten wie gerufen. Der Liebling unter den vielen Kürbissorten ist hierbei unanfechtbar der Hokkaidokürbis. Mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist der gar nicht mal so große „Riesenkürbis“ für allerlei Speisen ein idealer Begleiter. Was viele jedoch nicht wissen: Welche Teile können vom aromatischen Hokkaido verwertet werden? Kann die Schale sogar dranbleiben? Wann genau ist der Kürbis eigentlich reif und damit bereit für seine Verwandlung in allerlei Köstlichkeiten? Diese und viele weitere spannende Fragen klären wir im folgenden Artikel für Sie auf.
Wie sein Name bereits erahnen lässt, stammt der Hokkaidokürbis nicht aus Europa, sondern von der gleichnamigen Insel im Norden Japans. Dort bezeichnen ihn die Einheimischen als Uchiki Kuri. Aufgrund der ähnlichen klimatischen Bedingungen wird der Kürbis seit Ende der 1990er aber auch in Europa kultiviert und gehört seitdem zu den beliebtesten Obstsorten im Herbst. Sie haben richtig gelesen: Der Hokkaidokürbis zählt tatsächlich zu den Beeren und ist damit keine Gemüsesorte. Denn: Als Beere definiert der Botaniker Früchte, deren Kerne sich frei im Fruchtfleisch befinden. So auch beim Kürbis. Da der Hokkaido jedoch ähnlich wie andere Gemüsesorten verarbeitet wird, ist auch die Bezeichnung Fruchtgemüse geläufig.
Innere und äußere Werte
Ob zu Halloween mit eingeschnitztem Gesicht oder als Hingucker in der Herbstdeko: Denken wir an Kürbisse, stellen sich die meisten von uns den kleinen orangenen Hokkaidokürbis vor. Die beliebte Sorte wiegt im Durchschnitt nur ein bis zwei Kilogramm und ist damit deutlich kleiner als die meisten anderen Kürbisse. Daher ist er gerade bei Single-Haushalten hoch im Kurs. Charakteristisch ist außerdem seine schöne leuchtende Farbe, die auf den hohen Gehalt an Betakarotin zurückzuführen ist. Dieses wird von unserem Körper in Vitamin A umgewandelt und wirkt sich förderlich auf Sehkraft, Haut und Haare aus. Es gibt den beliebten Kürbis aber auch mit dunkelgrüner Schale, diese Variante ist jedoch deutlich seltener anzutreffen.
Was den Kürbis im Vergleich zu seinen Mitstreitern so beliebt macht, ist nicht zuletzt sein festes, faserarmes Fruchtfleisch. Dieses schmeckt nussig mild bis leicht süßlich und ähnelt im Geschmack aromatischen Esskastanien. Seine feste Konsistenz ist unter anderem auf den niedrigen Wassergehalt zurückzuführen. Dieser sorgt ganz nebenbei für eine weitaus höhere Nährstoffdichte. Wie alle anderen Sorten auch, wirkt der Hokkaido auf natürliche Weise entwässernd, indem die Nieren- und Blasenaktivität angekurbelt wird. Zusammen mit dem relativ niedrigen Kalorien- und Fettgehalt eignet sich der Herbstliebling optimal für eine ausgewogene und vor allem leichte Ernährung.
Einkaufs- und Lagertipps
Hokkaidokürbisse haben ab dem Spätsommer bis hinein in den kalten November Saison. Bei einer professionellen Lagerung können die Kürbisse aber bis zu einem Jahr lang gelagert werden, sodass Sie theoretisch ganzjährig regionalen Kürbis erhalten können. Für einen ganzjährigen Genuss der eigenen Kürbisernte empfiehlt sich das Einfrieren des rohen Kürbisses in Ihrem Liebherr-Gefrierfach. Schneiden Sie hierfür den Kürbis bereits in mundgerechte Stücke, garen Sie ihn jedoch nicht vor, da er sonst nach dem Auftauen matschig wird. Im Tiefkühlfach können Sie den Kürbis dann bis zu zwölf Monate lagern.
Für den nächsten Einkauf auf dem Wochenmarkt haben wir noch einen spannenden Tipp parat. Sind Sie sich manchmal unsicher, zu welchem Exemplar Sie greifen sollen? Machen Sie ganz einfach den Klopftest. Ertönt beim Klopfen mit den Fingern auf der Schale ein hohles Geräusch haben Sie Gewissheit: der Kürbis ist reif!
Ganzheitlich verwertbar
Ist der reife Kürbis dann im Einkaufsbeutel verschwunden, landet er anschließend in der Küche. Hier stellt sich aber schon die nächste Frage: Schale dran lassen oder ab damit? Gute Nachrichten: die Schale des Hokkaidokürbisses kann im Vergleich zu vielen anderen Sorten ganz einfach mitverzehrt werden und liefert sogar den Großteil des enthaltenen Betakarotins. Achten Sie jedoch darauf, die Schale gründlich mit warmem Wasser zu reinigen oder greifen Sie gleich auf Bio-Qualität zurück.
Beim Verwerten des Hokkaidos können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ob klassisch als Kürbissuppe, Kürbisbrot und Co. oder etwas ausgefallener als Zutat von leckeren Low Carb Brownies: Hokkaido kann sowohl in herzhaften als auch in süßen Speisen eingesetzt werden und macht dabei immer eine gute Figur. Aufgepasst: Die Kerne unbedingt aufbewahren, denn auch aus Ihnen lässt sich eine raffinierte Leckerei kreieren.
Lösen Sie die Kerne aus dem Fruchtfleisch und waschen Sie sie im Anschluss ordentlich ab. Kleiner Tipp: Das Einweichen in Salzwasser über Nacht löst auch die restlichen hartnäckigen Fruchtfleischstücke vom Kern ab. Um die Kerne vollkommen trocken zu bekommen, empfiehlt sich der Einsatz Ihres Backofens. Hierfür einfach ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Kerne darauf für 30-40 Minuten bei circa 50 Grad Umluft trocknen lassen. Dann kann auch schon das Rösten beginnen. Hierfür etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kerne unter durchgehendem Wenden rösten. Zum Schluss können Sie die leckeren Kerne noch mit Salz und beliebigen Gewürzen wie Pfeffer oder Paprika verfeinern. Fertig ist der eiweißhaltige Snack aus Kürbiskernen!