Tomaten sind hierzulande knapp hinter den Kartoffeln das beliebteste Gemüse. Der Grund: Sie schmecken in Suppen, Soßen oder aber auch unverarbeitet in knackig frischen Salaten. Dabei sind sie in den unterschiedlichsten Formen und Farben erhältlich. Bei der Zubereitung des kleinen runden Gemüses wird einem jedoch immer wieder dazu geraten, bloß nicht den Strunk der Tomaten mitzuessen. Nur was ist dran an dieser allseits bekannten Küchenregel? Ist der grüne Strunk wirklich so giftig oder handelt es sich lediglich um einen weitverbreiteten Mythos? Im folgenden Artikel lesen Sie alles rund um die Tomate und erfahren unter anderem auch, wie Sie übrig gebliebene Tomaten ganz einfach weiterverwerten können.
Ist der Strunk der Tomate wirklich giftig?
Die Frage kann weder eindeutig mit Ja, noch mit Nein beantwortet werden. Denn: Der grüne Strunk der Tomate enthält zwar einen Giftstoff namens Solanin, der zu Vergiftungserscheinungen führen kann, jedoch sind die Tomatensorten aus dem Supermarkt mittlerweile so gezüchtet, dass sie nur noch sehr geringe Mengen an Solanin enthalten. Es müssten somit mindesten 25 reife, rote Strauchtomaten mit Strunk verzehrt werden, um Vergiftungserscheinungen bei einer erwachsenen Person auslösen. Wie so häufig gilt also auch hier: Die Dosis macht das Gift.
Vorsicht ist jedoch bei noch unreifen, grünen Tomaten geboten. Diese enthalten weitaus mehr Solanin, und zwar bis zu 32 Milligramm pro Exemplar. Eine leichte Vergiftung macht sich bereits bei Verzehrmengen von 25 Milligramm bemerkbar – für Kinder kann eine solche Dosis bereits bedrohlich sein. Typische Symptome sind dann Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen oder aber auch ein Kratzen im Hals. Die Vergiftungserscheinungen treten meist 4 bis 19 Stunden nach dem Verzehr von Solanin-haltigen Lebensmitteln auf.
Wo Solanin noch vorkommt
Solanin ist dabei nicht nur im grünen Strunk oder unreifen Tomaten zu finden, sondern generell in allen Nachtschattengewächsen wie unter anderem auch in Kartoffeln oder Auberginen. Die Gemüsesorten produzieren das Pflanzengift, um sich vor Schädlingen zu schützen und gleichzeitig das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien zu minimieren. Das Solanin der Pflanzen ist hierbei relativ unempfindlich, sodass sich der Stoff nicht einmal bei hohen Temperaturen zersetzt oder sich in Fett löst. Außerdem geht der giftige Pflanzenstoff ins Kochwasser über, sodass dieses, z. B. beim Kochen von Kartoffeln, immer verworfen werden sollte!
Zusätzlich hat sich die Aussage verbreitet, dass der grüne Strunk der Tomate nicht nur giftig, sondern sogar krebserregend sein soll. Dies kann jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden, sodass es sich hier um einen Mythos handelt. Werden die grünen Stellen des ansonsten roten Gemüses außen vor gelassen, sind Tomaten außerdem sehr gesund und können sogar Krebs vorbeugen, da sie hohe Mengen des Antioxidans Lycopin enthalten. Zusätzlich überzeugt das beliebte Gemüse durch zahlreiche Vitamine und wichtigen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Calcium.
- Der grüne Strunk der Tomate enthält einen Giftstoff namens Solanin.
- Der Solaningehalt im grünen Strunk ist jedoch so gering, dass für Vergiftungserscheinungen mindestens 25 reife rote Strauchtomaten verzehrt werden müssten.
- Vorsicht jedoch bei unreifen, grünen Tomaten, da diese weitaus mehr Solanin enthalten und so durchaus zu Symptomen wie Erbrechen und Durchfall führen können.
Gift adé! Übrig gebliebene Tomaten verwerten
Nachdem nun geklärt wurde, welche Teile der Tomate verzehrt werden dürfen, stellt sich noch die Frage, wie Sie Tomaten für eine längere Haltbarkeit verwerten können. Denn wer kennt es nicht: Die Tomaten aus dem eigenen Garten werden alle zur gleichen Zeit reif oder es wurde sich im Supermarkt schlichtweg verschätzt. Da Tomaten dank Ihres Liebherr Kühlschranks im EasyFresh-Safe zwar bis zu 16 Tage lang frisch bleiben, dies jedoch im Vergleich zu anderen Gemüsesorten immer noch nicht sehr lange ist, haben wir einige Ideen parat, was Sie aus dem leckeren Gemüse mit nur wenigen Handgriffen zaubern können:
1. Tomaten einfrieren
Die naheliegendste Lösung, um eine große Anzahl an Tomaten haltbar zu machen, ist das Einfrieren in Ihrem Liebherr Gefrierteil. Hierfür wählen Sie am besten besonders frische Exemplare aus, die Sie dann im Anschluss gründlich waschen sowie Druckstellen und den Strunk entfernen. Da beim Einfrieren die Haut der Tomaten aufgrund des starken Temperaturunterschieds aufplatzen würde, empfiehlt es sich, diese vorab zu entfernen. Hierfür einfach ein Kreuz in die Unterseite der Tomate schnitzen und dann das Gemüse für wenige Sekunden kochen. Anschließend können Sie die Haut ohne Probleme abziehen und die Tomaten ganz oder klein gestückelt in Tiefkühlbeutel einfrieren. So halten sich die Tomaten bis zu zwölf Monate. Nach dem Auftauen eignen sie sich besonders für die Herstellung von Soßen oder Suppen, da sie ihre knackige Konsistenz verloren haben.
2. Tomaten trocknen
Getrocknete Tomaten überzeugen durch eine lange Haltbarkeit und ihren würzig intensiven Geschmack. Und so verwandeln Sie Ihre frischen Tomaten ganz einfach in getrocknete:
- Das Gemüse mittig durchschneiden und die Kerne mithilfe eines Löffels herauslösen.
- Tomaten mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech verteilen und mit Salz bestreuen.
- Für fünf bis sechs Stunden bei 90 °C Ober- und Unterhitze im Ofen trocknen lassen.
- Getrocknete Tomaten direkt weiterverarbeiten oder in ein sauberes Schraubglas füllen. Die Tomaten können auch in Öl mit Kräutern Ihrer Wahl für eine längere Haltbarkeit eingelegt werden.
Nun können Sie die getrockneten Tomaten für Salate oder Pasta-Gerichte verwenden oder aber als Basis für die Weiterverarbeitung von leckeren Brotaufstrichen. Einfach klein geschnitten zusammen mit Knoblauch, Tomatenmark, Frischkäse und Gewürzen wie Majoran, Salz und Pfeffer vermengen und in sterile Schraubgläser füllen. Der aromatische Aufstrich hält sich dann in Ihrem Liebherr Kühlschrank für etwa eine Woche.
Wenn Sie die getrockneten Tomaten ohne Weiterverarbeitung noch etwas lagern möchten, können Sie sie einfach für mehrere Monate in einem sauberen Schraubglas aufbewahren oder die getrockneten Stücke mit Öl und unterschiedlichen Kräutern Ihrer Wahl einlegen. Für beide Lagermethoden müssen die Tomaten vollständig durchgetrocknet sein.
3. Tomatensuppen
Kaum einer mag sie nicht: die klassische Tomatensuppe! Dabei schmeckt sie besonders gut, wenn sie kein Fertiggericht ist, sondern aus frischen Tomaten selbst hergestellt wurde. Neben den Tomaten sind auch nur wenige weitere Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, Gemüsebrühe und Basilikum notwendig. Kleiner Tipp: Schneiden Sie die Zutaten möglichst klein. So vergrößert sich die Oberfläche und Ihre Suppe schmeckt noch aromatischer! Tomatensuppen eignet sich außerdem super zum portionsweise Einfrieren. Viel Spaß beim Ausprobieren!