Egal ob ein kleiner Haushalt, ein großes Brot oder sporadischer Brotappetit: Gründe für langsamen Brotverbrauch gibt es viele. Wenn es schimmelt, muss es aber auf jeden Fall in den Müll. Da kommen Kühlschrank und Tiefkühltruhe für eine verlängerte Haltbarkeit gerade recht! Doch Moment! Hat nicht die Freundin des Cousins der besten Freundin neulich auf deren Geburtstag erzählt, dass die Brotreste bloß nicht in den Kühlschrank gehören? Was waren noch einmal die Gründe dafür? Hat sie etwa Recht und muss das Brot dann wohl oder übel häufiger in die Tonne wandern?

Wie Sie ihr Brot richtig lagern und was man mit alten Brotresten machen kann, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Ein frisches, saftiges Brot ist ein beliebter Nährboden für Schimmelsporen. Denn: Schimmel liebt Feuchtigkeit. In Privathaushalten sind circa 15 Prozent der Lebensmittelabfälle Brot oder andere Backwaren. Die Idee, die Bedingungen für Schimmel zu verschlechtern, indem das Brot in den Kühlschrank wandert, ist daher sehr klug. Doch leider geht die Kühlung auch zulasten der Brotqualität. Es wird zwischen drei bis fünf Grad Celsius schneller altbacken, also trocken und hart. Der Mythos hat damit durchaus seine Berechtigung. Was also tun?

Pro und Contra: individuelle Entscheidungen treffen

Lieber altbacken statt schimmelig! Wenn Sie Brot sehr langsam verbrauchen, ist Einfrieren die beste Wahl. Schneiden Sie es dafür zuvor in Scheiben und frieren Sie es portionsweise ein. Der Toaster zaubert Ihnen aus den Eisklötzen dann im Handumdrehen knuspriges, saftiges Brot. Ansonsten können Sie Ihr Brot auch ein paar Stunden vor dem Verzehr aus dem Gefrierfach nehmen und an der Luft auftauen lassen. Ein ganzer Laib braucht dazu etwa fünf Stunden.

Von der schwülen Sommerhitze abgesehen, ist Zimmertemperatur für Brot sehr gut geeignet. Temperaturen zwischen 15 und 18 °C an einem trockenen, luftigen Ort sind ideal. Ein paar Tricks sorgen dabei für eine längere Haltbarkeit. So schaffen Plastiktüten oder andere luftdichte Behälter keine geeigneten Lagerbedingungen. Der Grund: Luftdichte Verpackungen verhindern das Austrocknen und fördern dadurch gleichzeitig die Schimmelbildung. So zieht Feuchtigkeit aus dem Brotinneren nach außen. Kann sie nicht verdunsten, sammelt sie sich dort. Schimmel und andere Keime haben dann leichtes Spiel.

Plastiktüten oder andere luftdichte Behälter bieten keine geeigneten Lagerbedingungen und fördern sogar die Schimmelbildung.

 

Zur Aufbewahrung eignen sich deshalb stattdessen gut verschließbare Steingut- oder Keramiktöpfe oder auch Brotbeutel. Die normalen Papiertüten vom Bäcker sind hingegen nicht ideal, denn sie entziehen dem Brot zusätzlich Feuchtigkeit. Dadurch wird es ebenso schneller altbacken. Generell gilt: Lagern Sie Ihr Brot mit der Schnittseite nach unten, um es länger frisch zu halten. Achten Sie außerdem auf Sauberkeit, indem Sie Brotreste und Krümel regelmäßig entfernen und die Aufbewahrungsbehälter einmal in der Woche mit Wasser und Essig reinigen. Ein weiterer Tipp: Kaufen Sie möglichst immer nur kleinere Mengen Brot ein, denn das senkt zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, schimmeliges Brot entsorgen zu müssen.

Qualität von Anfang an: Augen auf beim Einkauf

Je nachdem, welche Brotsorte Sie kaufen und von welcher Qualität diese ist, wird Ihr Brot außerdem langsamer altbacken. Vollkorn- und Sauerteigbrote halten sich dabei generell länger als Weiß- und Hefebrote. Als Merkregel gilt: Je heller das Brot, desto schneller verdirbt es. Das liegt an dem besonders hohen Weizenanteil. Dagegen halten Roggen- und Vollkornmehl oder –schrot sowie Sauerteig die Feuchtigkeit wesentlich besser und wirken sich somit zugunsten länger anhaltender Frische aus. Weißbrot zum Beispiel bleibt auch bei optimaler Lagerung nur maximal drei Tage frisch, Roggenbrot hingegen oft ganze sieben Tage lang.

Wussten Sie schon? Helle Brote verderben schneller.

Daneben ist auch die Herstellungsweise ein möglicher Frischefaktor. Das Stichwort lautet: lange Teigführung. Dabei hat der Teig wesentlich mehr Zeit zum Gehen und das Mehl damit mehr Zeit das zugesetzte Wasser zu binden. Bäcker können dadurch auch mehr Wasser zugeben. Das Ergebnis sind besonders saftige Brote, die entsprechend länger frisch bleiben – auch im Kühlschrank. Kaufen Sie Brot daher am besten beim Bäcker Ihres Vertrauens, denn die Qualität lohnt sich!

Nicht schlecht: trockenes Brot clever verwerten

Im Vergleich zu Schimmelbefall ist Trockenheit kein Grund, das Brot gleich zu entsorgen. Folgende Möglichkeiten erlauben maximalen Genuss statt eines drögen Kauerlebnisses. Eine Möglichkeit besteht darin, Brot oder andere Backwaren mit Wasser einzureiben und im Ofen aufzubacken. Nach zehn Minuten ist es in der Regel wieder richtig schmackhaft. Auch direkt getoastete Scheiben überraschen mit einem besonders leckeren und krossen Geschmackserlebnis. Daneben bietet altes Brot einige kreative Weiterverarbeitungsmöglichkeiten. Ob selbst gemachte Semmelbrösel, süßer Semmelschmarrn oder knusprige Croûtons und Brotchips: Für den Müll ist trockenes, schimmelfreies Brot definitiv zu schade!

Altes Brot auf keinen Fall wegwerfen! Mit etwas geschmolzener Butter oder Öl, Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern lassen sich leckere Brotchips herstellen.

Die Brotchips beispielsweise lassen sich ganz einfach mit etwas geschmolzener Butter oder Öl, Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern herstellen. Schneiden Sie das alte Brot dazu in sehr dünne Scheiben, legen Sie diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und bestreichen Sie die Scheiben mit der gewürzten Butter oder dem gewürzten Öl. Nach ein paar Minuten bei 180 °C im Ofen sind die Scheiben goldbraun und knusprig. In einem Glas oder einer Keksdose halten die zuvor abgekühlten Chips einige Tage oder sogar Wochen. Doch aufgepasst: Frische wasserreiche Zutaten wie Zwiebeln oder Knoblauch verkürzen die Haltbarkeit enorm!