Egal ob als Kürbissuppe, gebackenes Ofengemüse oder sogar in süßem Kuchen: Der Herbstklassiker ist vielfältig einsetzbar und verleiht fast jedem Gericht das gewisse Etwas. Doch eignet er sich auch für die Rohkostplatte neben anderem Fingerfood wie Möhrchen, Gurke und Co.? Hier erfahren Sie, ob Sie von rohem Kürbis lieber die Finger lassen sollten oder ob der Mythos vielleicht völlig unbegründet ist.
Die gute Nachricht vorweg: Speisekürbisse können roh verzehrt werden! Aber Achtung: Damit sind nicht die kleinen, meist optisch auffälligeren Zierkürbisse gemeint. Diese können weder gekocht noch roh verzehrt werden. Dies ist zurückzuführen auf die enthaltenen Bitterstoffe, die sogenannten Curcubitacine. Dies ist eine Gruppe von pflanzeneigenen Schutzstoffen, die extrem giftig für den Menschen sind. Der Verzehr führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Doch sind diese Bitterstoffe nicht auch in Speisekürbissen enthalten? Nein, nicht mehr. Bei allen Kürbissen, die Sie beispielsweise auf dem Markt oder im Supermarkt kaufen können, wurden diese Bitterstoffe schon vor langer Zeit herausgezüchtet. Doch trotzdem ist Vorsicht geboten.
Achtung bei selbst angebauten Kürbissen!
Bei Kürbissen aus eigenem Anbau müssen Sie sowohl bei den rohen als auch gekochten Exemplaren aufpassen. Der Grund: Durch zum Beispiel eine zu enge Bepflanzung mit Zierkürbissen, kann es zu Kreuzungen innerhalb dieser Kürbisarten kommen, sodass auch die Speisekürbisse giftige Bitterstoffe enthalten. Auch die Wiederverwendung von altem Saatgut kann beim Hobbygärtner zur Züchtung von unerwünschten Curcubitacinen führen. Daher raten wir Ihnen, Kürbisse aus eigenem Anbau in jedem Fall roh zu kosten und ihn nur bei normalem Geschmack zu verzehren oder zuzubereiten. Das Problem: Die Curcubitacine werden beim Kochen nicht zerstört und lösen sich auch nicht heraus. Dennoch kann der Geschmack durch Gewürze überdeckt werden und Sie nehmen die Giftstoffe unbemerkt auf. Wer auch beim Kürbis aus dem Supermarkt auf Nummer Sicher gehen möchte, kann hier ebenfalls einen Geschmackstest durchführen.
Auf Nummer Sicher gehen: der Geschmackstest
Keine Sorge: Beim Verzehr geringer Mengen nicht essbaren Kürbisses besteht kein gesundheitliches Risiko. Für die Geschmacksprobe schneiden Sie einfach ein kleines Stück Kürbis heraus und nehmen dieses in den Mund. Wichtig ist, den Kürbis vorher nicht zu würzen, sonst geht der reine Geschmack verloren. Nach dem Test sollte das Stück nicht gegessen, sondern einfach wieder ausgespuckt werden! Schmeckt der Kürbis bitter, sollten Sie diesen lieber entsorgen, da eventuell Bitterstoffe enthalten sein können. Schmeckt der Kürbis hingegen unauffällig, geht es weiter mit der Zubereitung. Doch welche kulinarischen Raffinessen lassen sich aus der rohen Herbstfrucht eigentlich zaubern?
Rezeptvorschläge für den rohen Verzehr
Besonders die drei Sorten Hokkaido, Butternuss und Muskatkürbis sind für den rohen Verzehr geeignet. Der Grund: Ihr Geschmack ist mild süß und das Fruchtfleisch angenehm weich, sodass das Schneiden gut von der Hand geht. Ist der Kürbis Ihrer Wahl klein geschnitten, können Sie ihn beispielsweise für Salate, Smoothies, Nudelgerichte, kalte Suppen oder auch in Rohkost-Küchlein verwenden. Besonders unter den gesundheitsbewussten Verbrauchern ist der rohe Kürbis kaum mehr wegzudenken. Mit seinem geringen Kalorien- und Fettgehalt und gesunden Inhaltsstoffen wie Provitamin A oder Vitamin C überzeugt der orange Herbstliebling auf ganzer Linie.
Einkaufs- und Lagertipps für Kürbisse
Wer neben den klassischen Kürbisgerichten nun auch einmal in die Rohkost-Küche eintauchen möchte, benötigt nur noch den perfekten Kürbis. Da dem Kürbis leider nicht so einfach anzusehen ist, ob er bereits reif ist, haben wir einige Tricks für Sie parat. Der erste Tipp ist das Klopfen auf die Schale: Klingt er hohl, ist er reif. Außerdem kann auch Riechen am Stielansatz Aufschluss geben. Ist der Kürbis geruchlos, ist er vermutlich noch nicht reif. Strömt Ihnen jedoch der sortentypische Geruch entgegen, können Sie zugreifen!
Für eine optimale Lagerung eignet sich das Kellerfach Ihres Liebherr-Kühlschranks. Dort können Sie den Kürbis sogar bis zu zwei Monate ohne Probleme lagern. Falls Sie eine noch längere Haltbarkeit Ihres Kürbisses wünschen, ist auch eine Aufbewahrung im Gefrierteil möglich. Am besten schneiden Sie hierfür den Kürbis bereits in Stücke. Bis zu einem Jahr ist die Lagerung dort dann möglich.