Zugegeben: In Deutschland gedeihen keine Bananen und auch leckere Mangos können wir leider nicht aus dem eigenen Garten ernten. Aber was soll‘s – gesundes Beerenobst gibt es dafür im Überfluss. Einen der Beerenvertreter – der ganz streng genommen eine Sammelsteinfrucht und keine Beere ist – stellen wir Ihnen heute vor: die Brombeere.

Rote Grütze: Jeder kennt und liebt dieses Sommerdessert, in dem die Brombeere eine Hauptrolle spielt. Endlich mal eine Leckerei, die ganz ohne exotische Früchte auskommt, sondern die wir uns im Sommer ganz einfach aus lokal verfügbarem Obst zubereiten können. Wir haben uns das schwarze Beerenobst mal etwas genauer angeschaut.

Vom stacheligen Strauch zum Plantagenobst

Auf der versteckten Waldlichtung ist Vorsicht geboten – nicht vor wilden Tieren, sondern vor wilden, stacheligen Beerenobststräuchern. Wilde Brombeeren fühlen sich auch in etwas kühleren Gebieten wohl, ihre Heimat ist die nördliche Halbkugel: Europa, Asien und Nordamerika. Ihr Name leitet sich vom althochdeutschen Wort bramberi ab, was so viel wie Dornenstrauch bedeutet. Um die Kultivierung des Rosengewächses zu erleichtern, hat man die Pflanze jedoch so gezüchtet, dass man in den Plantagen nur noch stachelfreie Brombeerpflanzen findet.

Im Spätsommer sind die einzelnen kleinen Beeren, aus der sich die Brombeerfrucht zusammensetzt, reif: Sie sind dann fest, saftig und dunkel gefärbt. Wenn sich die Frucht leicht vom Strauch lösen lässt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Brombeere fertig für den Verzehr ist. Im Handel finden wir heimische Brombeeren ab Ende Juli, mit Hochsaison im August.

Spätestens im Oktober endet dann die Brombeersaison. Wer die schwarzen Früchte zu der Zeit immer noch im Supermarkt entdeckt, der sollte einen genauen Blick auf das Herkunftsland werfen. Oft kommt diese Ware dann nämlich aus Süd- und Mittelamerika oder Neuseeland. Und da die genussreifen Brombeeren nicht sonderlich lange halten, handelt es sich bei der Importware aus Übersee nicht selten um Flugware – ein echter Klimakiller.

Brombeeren lagern und haltbarmachen

Die Übersee-Brombeeren müssen allerdings gar nicht sein. Denn auch außerhalb der Saison muss nicht auf Brombeeren verzichtet werden: Tiefkühlware ist eine gute Alternative zur frischen Frucht. Wer sich selbst einen Tiefkühlvorrat anlegen will, der beachtet am besten folgende Tipps:

  • Damit die einzelnen Beerenfrüchte nicht zusammenfrieren und gut portionierbar sind, verteilen Sie die Brombeeren auf einem Gefriertablett oder einem Teller und frieren Sie die gewaschenen, trockengetupften Früchte vor.
  • Zusätzlich können Sie die Beeren mit Zucker bestreuen – dann bleiben Farbe und Geschmack besser erhalten.
  • Im Tiefkühlfach halten sich die Brombeeren dann ohne Probleme über ein Jahr.
Gefriertablett

Das Gefriertablett von Liebherr ist perfekt zum Einfrieren von Beeren

Frische Brombeeren sind sehr empfindlich und sollten sobald wie möglich nach dem Einkauf gegessen oder verarbeitet werden. Im Kühlschrank hält sich das Weichobst nur etwa einen Tag lang, im BioFresh-Fach bleiben sie im Fruit & Vegetable-Safe drei Tage lang frisch. Um die perfekten Brombeeren zu ergattern, sollten Sie beim Einkauf darauf achten, dass die Brombeerschalen nicht schon Saftflecken am Boden aufweisen. Die Früchte sollten fest, gedrungen und glänzend sein.

Brombeeren in der Welt der Botanik

Wir haben es eben schon angedeutet: Die Brombeere ist gar keine Beere, wie ihr Name vermuten lässt. Zumindest nicht direkt: Vielmehr besteht die Brombeerfrucht aus vielen einzelnen kleinen Beeren. Die Gesamtheit der Beerenkügelchen – also das, was wir als Brombeere kennen – ist eine Sammelsteinfrucht. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Himbeere. Himbeere und Brombeere sind nah verwandt; beide gehören zur Gattung Rubus.

Brombeere

Brombeere und Himbeere sind miteinander verwandt

Wie immer ist die biologische Vielfalt groß und schier unüberschaubar. So gibt es mehr als zweitausend verschiedene Brombeersorten. Die meisten davon sind schwarz, es gibt jedoch auch rote Brombeeren. Da ist die Verwechslungsgefahr mit der Himbeere natürlich groß. Aber nicht genug: Kennen Sie die Loganbeere? Es handelt es sich dabei um eine Kreuzung aus Him- und Brombeere. Und die Boysenbeere wiederum ist eine Kreuzung aus Logan- und Himbeere.

Nicht so eng miteinander verwandt sind die Maulbeere und die Brombeere. Zwar ähneln sich die beiden Früchte im Aussehen. Tatsächlich gehören sie allerdings zu vollkommen unterschiedlichen biologischen Familien. Damit sind die zwei Früchte genauso fern miteinander verwandt wie Brombeere und Feige.

Maulbeere

Auch, wenn die Ähnlichkeit wirklich verblüffend ist: Maulbeeren und Brombeeren sind nicht eng miteinander verwandt

Brombeerflecken entfernen

Nicht selten gibt es schon mal den einen oder anderen Fleck auf der Kleidung. Aber keine Panik – meist reicht es aus, wenn Sie den Beerenfleck mit etwas Säurehaltigem behandeln, wie zum Beispiel Essig oder dem Saft einer Zitrone. Die Säure sollten Sie nach einigen Minuten Einwirkzeit dann mit kaltem Wasser auswaschen, da sie sonst das Gewebe der Kleidung zu stark angreift. Nach dem nächsten Waschmaschinengang sollte der Fleck dann im besten Fall verschwunden sein.

Gesund und lecker: Brombeeren in der Küche einsetzen

Genug Biologieunterricht. Kommen wir zum praktischen Teil, schließlich wollen wir die leckere Beerenfrucht ja in erster Linie genießen. Wer die Brombeere nicht direkt im Wald frisch vom Strauch vernascht, sondern auf dem Wochen- oder im Supermarkt kauft, der sollte die Beere am besten bei Raumtemperatur genießen. Denn ist die Frucht zu kalt, dann entfalten sich die Aromen nicht vollständig.

Natürlich lässt sich noch einiges mehr mit der Brombeere anfangen: Sie eignet sich als Zutat für Smoothies, für Gelees und Konfitüren oder als Bestandteil von Soßen. Die schon erwähnte Rote Grütze ist natürlich der Klassiker unter den Süßspeisen, in denen die Beeren Verwendung finden. Mit Vanillesoße oder mit Sahne schmeckt die Grütze am leckersten.

Wussten Sie übrigens, dass nicht nur die Brombeerfrucht mit ihren vielen gesundheitsfördernden Bestandteilen (hoher Magnesium- und Carotingehalt, viele Phenolsäuren und Flavonoide) ein gesunder Snack ist, sondern auch die Blätter der Brombeere? Daraus lässt sich ein wohlschmeckender Tee zubereiten, der sich vor allem bei leichten Durchfällen bewährt.

Aber die Volksmedizin spricht dem Brombeerblättertee auch heilsame Wirkung bei entzündeten Schleimhäuten, Fieber, Hautausschlägen und anderem zu. Zur Zubereitung des Tees einfach zwei gehäufte Teelöffel Brombeerblätter (ca. vier Gramm) mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Danach nur noch abseihen, genießen und auf Besserung hoffen.

Brombeere

Brombeeren sind vielseitig in der Küche einsetzbar. So kann aus den Blättern auch Tee gewonnen werden.