Buchweizen ist gesund, enthält ähnlich viel Eiweiß wie Weizen und unterstützt eine abwechslungsreiche Ernährung. Wie Sie ihn in Ihre Ernährung integrieren können, welche Speisen er bereichern kann und viele weitere Informationen rund um das dreieckige Pseudogetreide erfahren Sie hier.

Ein Pseudogetreide

Im Mittelalter war der Buchweizen Europas Hauptnahrungsmittel, denn er war eine der wenigen Pflanzen, die auf den kargen Böden verlässlich wuchsen. Doch dann wurde er von der Kartoffel verdrängt, die den Bedingungen ebenfalls standhalten konnte. Mit der zunehmenden Revolution der Landwirtschaft und der Entwicklung von Düngemitteln konnten immer mehr Pflanzen angebaut werden und der Buchweizen geriet in Vergessenheit. Der Buchweizen ist kein echtes Getreidekorn, wie es der Name zunächst vermuten lässt, sondern ein Pseudogetreide. Diese Gruppe gehört nicht zur Familie der Süßgräser und besitzt, im Gegensatz zu den echten Getreidearten, eine geringe Backfähigkeit. Jedoch kann Pseudogetreide ähnlich wie Getreide verarbeitet werden. Auch hinsichtlich der Inhaltsstoffe ähneln sie dem Getreide.

Ist Buchweizen gesund?

Buchweizen enthält für ein pflanzliches Lebensmittel mit rund 10 g (pro 100 g) relativ viel Eiweiß. Zudem ist dieses durch dessen Zusammensetzung sehr gut für den menschlichen Körper verwertbar. Des Weiteren enthält Buchweizen viele Mineralstoffe und Vitamine, wie Eisen, Magnesium und viele B-Vitamine. So unterstützt er eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Außerdem lässt Buchweizen den Blutzuckerspiegel nicht so rasch ansteigen wie Weizen. Daher eignet er sich auch gut für die Ernährung von Personen, die an Diabetes erkrankt sind. Aber auch für gesunde Personen ist ein stabiler Blutzuckerspiegel von Vorteil. Heißhungerattacken oder ein ständiges Hungergefühl lassen sich so vermieden.

Ein Löffel gefüllt mit Buchweizen.

Buchweizen enthält viel gut verwertbares Eiweiß. Außerdem lässt er den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen wie beispielsweise Typ 405er Weizenmehl.

Buchweizen als Alternative

Personen, die an Zöliakie erkrankt sind, können sorglos Buchweizen-Produkte genießen, da diese kein Gluten enthalten. Aber auch für alle anderen ist Buchweizen eine willkommene Alternative auf dem Speiseplan. Mit seinem kräftigen, leicht nussigen Geschmack bringt er ganz neue Aromen auf den Teller. Zudem lassen sich vielfältige Speisen daraus zubereiten. Vor allem in Osteuropa ist Buchweizen in Form von Grütze als Beilage zu deftigen Gerichten beliebt. Auch kleine Pfannkuchen aus Buchweizen, die Blinis, sind sehr beliebt. Aber auch in Frankreich wird die herzhafte Variante des Crêpes, das Galette, häufig aus Buchweizenmehl zubereitet. In Japan wiederum werden auch Nudeln aus Buchweizenmehl zubereitet. Die Soba-Nudeln finden Sie auch hierzulande in gut sortierten Supermärkten oder Asia-Läden.

Vor allem gemischt mit anderen Mehlen lassen sich aus Buchweizen wunderbare Brote, Kuchen, Quiches, Muffins und viele weitere Leckereien zaubern. Zudem können Sie ihn für Aufläufe und Bratlinge einsetzen. Auch roh und nach Belieben geröstet eignet Buchweizen sich als Topping für Salate aber auch in Müsli-Mischungen. Als gekochter Brei lässt er sich wie ein Haferflocken-Porridge als morgendliches Frühstück genießen. Sogar die Blätter des Buchweizens können Sie verwenden, indem Sie sich einen Tee daraus zubereiten.

Internationale Rezepte

  • Osteuropa: häufig als kleine Pfannkuchen (Blini) oder Grütze
  • Japan: Soba-Nudeln
  • Frankreich: Galette, der herzhafte Crêpe
  • Weit verbreitet ist Buchweizen außerdem als Topping für Müsli und Salate
  • Sehr beliebt auch im Brot, Kuchen, Bratling oder Auflauf
Eine Schüssel mit Buchweizen-Porridge

Ein Porridge aus Buchweizen als gesunde Abwechslung zum normalen Frühstück – probieren Sie es doch einmal aus.

Nachteile des Pseudogetreides

Für Endverbrauchende bietet Buchweizen keine Nachteile. Denn Buchweizen wird in den Supermärkten nur geschält verkauft. Das ist auch gut so, da die Schale den roten Farbstoff Fagopyrin enthält. Bei einem hohen Konsum führt dieser dazu, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut steigt, sodass es in der Folge schneller zu Sonnenbrand und Entzündungen kommen kann. Die harte Schale würde auch während des Kochens gar nicht weich genug werden, sodass das Korn nicht zum Verzehr geeignet wäre.

Da das dreieckige Pseudogetreide kein Gluten enthält, fehlt dem Teig jedoch quasi der Kleber, der ihn zusammenhält. Daher sollten Sie bei Kuchen und Broten entweder andere Getreidemehle, Stärke, Ei oder beispielsweise Sojamehl hinzufügen, um ein optimales Backergebnis zu erzielen. Bei Pfannkuchen ist das jedoch nicht nötig.

Kurz: Buchweizen lässt sich bedenkenlos konsumieren. In der Verarbeitung benötigt Buchweizen immer aber etwas, das die Klebefunktion des im Weizen enthaltenen Glutens übernimmt, um ein gutes Backergebnis zu erzielen.