Ursprünglich ein Traditionsgericht aus dem vorderen Orient, mittlerweile Trendzutat besonders unter Veganern und Vegetariern: Die Rede ist vom sogenannten Bulgur. Der geschrotete Hartweizen stellt für viele Länder des Orients ein unverzichtbares Hauptnahrungsmittel dar und darf daher weder zu herzhaften noch zu süßen Speisen fehlen. Doch wie können auch Sie die kleinen Körner richtig zubereiten? Und ist Bulgur überhaupt gesund? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im folgenden Beitrag.

 Das Wort Bulgur stammt aus dem Türkischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Weizengrütze“. Auch die arabische Bedeutung des Begriffs Burghul ist vergleichbar: „zerstampftes Getreide“. Beide Übersetzungen lassen bereits erahnen, wie die Herstellung des beliebten Produktes erfolgt.

Alles rund um den Bulgur erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie wird Bulgur hergestellt?

Bulgur wird üblicherweise aus Hartweizen hergestellt. Hierfür wird dieser für mehrere Stunden schonend eingeweicht, dampfgegart und getrocknet. Das Verfahren ist ähnlich zum bekannten parboiled Reis und sorgt dafür, dass die Vitamine und Mineralstoffe aus den äußeren Schichten des Kornes ins Innere gelangen. Dies ist wichtig, da die äußeren nährstoffreichen Schalen meist im Anschluss entfernt werden und so ein Nährstoffverlust minimiert wird. Als Letztes wird der Weizen in verschiedene Größen geschrotet. Meist wird zwischen fein, mittel und grob unterschieden. Je nach Mahlgrad eignet sich der Bulgur für verschiedene Gerichte. So wird grober Bulgur in den meisten Fällen als eigenständige Beilage verwendet, mittlerer Bulgur für die Füllung verschiedener Speisen und feiner Bulgur für die Herstellung von Salaten.

Nährstoffreicher Sattmacher

Nun wissen wir bereits, dass der grobe Schrot aus Getreide äußerst schonend hergestellt wird und daher besonders viele Nährstoffe enthält. So kann er unter anderem mit verschiedenen B-Vitaminen, Vitamin E und Mineralstoffen wie beispielsweise Magnesium, Kalzium und Phosphor punkten. Jede Menge Ballaststoffe, viel Eiweiß und wenig Fett verwandeln die orientalische Leibspeise auch bei uns zu einem gesunden Begleiter auf den wöchentlichen Speiseplan. Der verhältnismäßig hohe Eiweißgehalt und die ebenfalls beachtliche Menge an Eisen machen Bulgur besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt. Damit das Eisen vom Körper gut aufgenommen werden kann, empfehlen wir die Kombination mit Vitamin C-haltigen Lebensmitteln wie beispielsweise Paprika oder Orangen.

Alle figurbewussten Konsumenten sollten auf den Kaloriengehalt des Weizenschrots achten: Mit 83 Kilokalorien pro 100 Gramm im gekochten Zustand ist Bulgur wie die meisten Getreidesorten ein wahrer Sattmacher. Wer unter Zöliakie leidet, sollte ebenfalls nicht zu Bulgur greifen, da dieser Gluten enthält. Hier können Sie jedoch wunderbar auf ähnliche Alternativen wie Hirse, Buchweizen oder Quinoa zurückgreifen. Mehr über sogenannte glutenfreie Pseudogetreidearten lesen Sie hier.

Bulgur ist ein nährstoffreicher Sattmacher und besonders bei Vegetariern und Veganern beliebt.

Ob süß oder herzhaft: Hier ist für jeden Etwas dabei

Bulgur besitzt einen sehr neutralen bis leicht nussigen Geschmack, sodass er sowohl in herzhaften als auch in süßen Speisen Einsatz findet. Traditionell werden die kleinen Körner verfeinert mit Kräutern zu unterschiedlichen Fleischgerichten wie beispielsweise Lamm serviert. Ebenso eignet sich Bulgur zum Befüllen unterschiedlicher Gemüsearten wie z. B. Aubergine, Zucchini oder Paprika. Auch als Salat oder in süßen Aufläufen, zum Beispiel in Kombination mit orientalischen Gewürzen wie Minze, Kreuzkümmel und Zimt ist Bulgur zu finden. Nur wie werden die leckeren Körner richtig zubereitet?

Da Bulgur aus dem Supermarkt in der Regel bereits vorgegart ist, gestaltet sich die Zubereitung recht simpel. Bevor es losgeht, sollten Sie die Körner unbedingt waschen, um Verschmutzungen und Mehlrückstände zu entfernen. Außerdem wird er so schön fluffig und locker. In den meisten Fällen müssen Sie den Bulgur dann lediglich mit heißem Wasser übergießen und für etwa 20 Minuten zugedeckt quellen lassen. Das Verhältnis von Bulgur und Wasser ist hierbei eins zu zwei. Achtung: Auch wenn die Menge an Bulgur im trockenen Zustand klein wirkt, während des Quellens nehmen die winzigen Körner jede Menge Wasser auf, sodass sich das Volumen beachtlich vergrößert. Als Faustregel gilt: Etwa drei Esslöffel trockener Bulgur pro Person sollten ausreichen.

 Einkauf und Lagerung

 Bulgur ist mittlerweile in fast jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich. Es gibt ihn hierbei sowohl in konventioneller als auch in Bio-Qualität. Beachten Sie: Konventioneller Bulgur wird häufig mit Natronlauge gebleicht, damit die Körner möglichst hell erscheinen. Wollen Sie darauf lieber verzichten, greifen Sie am besten zum Bio-Produkt! Die Bulgurkörner an sich sind meist in fest verschweißten Tüten verpackt. Haben Sie diese zu Hause einmal geöffnet, empfiehlt sich das Umfüllen in luftdichte Gläser oder Dosen sowie die Lagerung an einem kühlen und trockenen Ort. Anschließend sollten Sie den Bulgur innerhalb von etwa sechs Monaten aufbrauchen, da sich sonst der Geschmack der Körner verändern könnte. Ähnlich wie Reis oder Nudeln hält sich Bulgur bei einer guten Lagerung jedoch meist über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus!